Die bei Avantec installierte MTE-Bettfräsmaschine mit einem Arbeitsraum von 2000 x 1000 x 1000 mm kommt vor allem für Schulungszwecke sowie Bearbeitungsversuche zum Einsatz. -

Die bei Avantec installierte MTE-Bettfräsmaschine mit einem Arbeitsraum von 2000 x 1000 x 1000 mm kommt vor allem für Schulungszwecke sowie Bearbeitungsversuche zum Einsatz. - (Bild: Klaus Vollrath)

Wenn zwei leistungsfähige Hersteller auf der Maschinen- und Werkzeugseite partnerschaftlich miteinander zusammenarbeiten, ergibt sich für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation

Aufgrund der mittel- bis großformatigen, mit Wendeschneidplatten bestückten Fräswerkzeuge ist Avantec Zerspantechnik in Illingen für die Schwerzerspanung prädestiniert. Da das Produk-
tionsprogramm sowohl die Wendeschneidplatten als auch die entsprechenden Trägerkörper im Durchmesserbereich von 16 bis über 700 mm umfasst, kann man die jeweiligen Eigenschaften präzise aufeinander abstimmen, und so sollen optimale Ergebnisse erzielt werden. Bei der Bearbeitung setzt man besonders auf hochpositive Schneidengeometrien und Einbaulagen und sieht sich hierbei als Technologieführer.

Für die Wendeschneidplatten werden spezielle Mikroschliffe sowie Nano- und Multilayerbeschichtungen entwickelt, wobei man insbesondere auch die Bearbeitung von Großserien im Blick hat. Bei den Fräskörpern umfasst das Fertigungsprogramm unter anderem Walzenstirnfräser, Planfräser, Scheibenfräser sowie Eck- und Schaftfräser. Darüber hinaus werden je nach Kundenbedarf individuell optimierte Konfigurationen und Bauformen

Avantec Fraeswerkzeuge

Eine Auswahl von Avantec-Fräswerkzeugen, mit denen die BF 2200 bestückt werden kann. In der zweiten Position oben links ein „Igel“, ein Walzenstirnfräser in Multiring-Ausführung. – Bild: Klaus Vollrath

entwickelt, wobei höchste Leistung und Wirtschaftlichkeit bei einwandfreier Qualität des Produkts im Vordergrund stehen. Zum Kundenkreis zählen praktisch alle Hightech-Branchen wie Automobil-, Maschinen- und Schwermaschinenbau, Energietechnik und Schiffbau sowie die Luft- und Raumfahrt.

„Unsere Kunden sind mit den von uns maßgeschneiderten Lösungen so zufrieden, dass deren Anteil am Umsatz inzwischen gut 40 Prozent erreicht“, erläutert Ralf Unzeitig, Mitarbeiter der Technischen Kundenberatung und Vertrieb bei Avantec Zerpantechnik. Dies erhöht wiederum den Bedarf an entsprechenden Schulungen der Anwender und natürlich auch den von Avantec zu betreibenden Entwicklungsaufwand. Zu diesem gehören auch Praxistests unter Bedingungen und an Materialien, die den vorgesehenen Einsatz möglichst realistisch abbilden sollen.

Avantec Planfraeser

Planfräser HE 60 mit 11 Wendeschneidplatten mit der für Avantec ­typischen hochpositiven Schneidengeometrie und Einbaulage. – Bild: Klaus Vollrath

Maschine nach Wunsch

Da das bisher eingesetzte Bearbeitungszentrum nicht mehr ausreichte, wurde gegen Ende 2014 entschieden, eine für beide Aufgabenstellungen gleichermaßen geeignete großformatige und für robusten Einsatz in der Schwerzerspanung taugliche Fräsmaschine zu beschaffen. Zu den Anforderungen gehörten unter anderem auch großformatige Fenster, um den bis zu 20 Lehrgangsteilnehmern eine möglichst ungehinderte Sicht auf den Arbeitsraum zu ermöglichen. Weiteres Kriterium war die Anpassung des Systems an die beengten räumlichen Verhältnisse, vor allem mit Blick auf die begrenzte Deckenhöhe. Mit diesem Lastenheft trat man an eine Reihe führender Hersteller heran.

Auf einen Blick

Vorteile der MTE-Bettfräsmaschine BF

  • stark verrippte schwingungsdämpfende Gusskonstruktion der gesamten Maschine
  • gehärtete und geschliffene Führungsbahnen mit Turcite-B-beschichteter Gegenseite
  • hochdynamische digitale Antriebe
  • 32/40-kW-Hauptspindelmotor
  • ölgekühltes 3-Stufen-Getriebe im Frässchieber
  • Umhausung 4-seitig mit 2 Fronttüren und einer Tür an der Rückseite
  • ergonomisches Handling der Werkstücke am Maschinentisch durch gekröpfte Zugangstüren
  • Schnittstellentreue
  • Austausch des Fräskopfes gegen einen Leihfräskopf in kürzester Zeit

Nach einer genauen Prüfung entschied sich Avantec dann im April 2015 für die Beschaffung einer MTE-Bettfräsmaschine mit Flachführungen Modell BF 2200 mit Heidenhain-Steuerung. Die 36-kW-Spindel hat eine SK50-Schnittstelle und verfügt über ein erhöhtes Drehmoment von 1720 Nm, damit man bei Demonstrationen richtig „Dampf aufmachen“ kann, um den Kunden zu zeigen, was die Werkzeuge so alles können. Die Verfahrwege betragen in X/Y/Z 2000 x 1000 x 1000 mm. Aufgrund der begrenzten Höhe wurde auf ein Kettenmagazin verzichtet und stattdessen

Avantec MTE Team

Gute Partner: Ralf ­Unzeitig von Avantec (links) und Christof Fink von MTE freuen sich über die erfolgreiche Zusammenarbeit. – Bild: Klaus Vollrath

ein Revolvermagazin mit 24 Werkzeugplätzen vorgesehen. Auch die Verkleidung wurde nach den Wünschen des Anwenders maßgefertigt.

Erfolgreiche Partnerschaft

„Nach inzwischen über einem Jahr Erfahrung können wir feststellen, dass wir mit MTE nicht nur einen Lieferanten, sondern auch einen Partner gefunden haben, der zu uns passt“, freut sich Unzeitig. Natürlich hatte er sich schon vor der Entscheidung bei Kollegen aus anderen Firmen nach

deren Erfahrungen erkundigt, schließlich steht bei einer solchen Entscheidung ja auch der eigene Ruf im Unternehmen auf dem Spiel. Inzwischen hat sich die Richtigkeit der Entscheidung bestätigt. „MTE hat bewiesen, dass sie flexibel und hochgradig kundenorientiert arbeiten, beispielsweise als man zur Termineinhaltung auch den eigentlich geplanten Werksurlaub für Teile der Belegschaft streichen musste“, so Unzeitig. „Die gelieferte Technik ist mit großen Reserven ausgelegt, hoch zuverlässig und verträgt selbst gelegentliche Überbelastungen klaglos.“

MTE Diagonalfraeskopf

Der Diagonalfräskopf mit 36-kW-Spindel verfügt über ein Drehmoment von 1720 Nm. – Bild: Klaus Vollrath

Qualität und Transparenz

Dies gilt auch für Lager und Führungen als auch Sensorik und Elektronik, wo man vor allem auf deutsche Markenqualität setzt und selbst bei der festen Verkabelung schleppfähiges Mate-
rial verwendet. Für ihn ist es beispielsweise ein Qualitätsbeweis, dass die Maschine selbst nach längerem Stillstand sofort nach dem ersten Einschalten problemlos hochfährt und benutzt werden kann. Das ist nach seiner Erfahrung bei weitem nicht bei jedem Fabrikat selbstverständlich. Als weiteren Vorteil wertet er die Tatsache, dass MTE in der Maschinendokumentation neben den eigenen Teilenummern auch den Original-Herstellercode aufführt. Eine solche Transparenz gegenüber dem Anwender dokumentiert einen ausgeprägten Willen zu partnerschaftlichem Miteinander auch in Fragen der Wartung und Instandhaltung.

„Nach inzwischen über einem Jahr Erfahrung können wir feststellen, dass wir mit MTE nicht nur einen Lieferanten, sondern auch einen Partner gefunden haben, der zu uns passt.“
Ralf Unzeitig, Mitarbeiter Technische Kundenberatung und Vertrieb Avantec Zerpantechnik

Langfristige Zusammenarbeit

Die Kosten einer spanenden Fertigung verteilen sich grob geschätzt etwa ­hälftig auf die Maschine und auf alle übrigen Einflussgrößen, wobei auf die Werkzeugkosten meist etwa 5 bis 6 Prozent

Avantec Keilklemmung

Die Keilklemmung erleichtert den Wechsel der Wendeschneidplatten. – Bild: Klaus Vollrath

entfallen. Andererseits hängt die tatsächlich erzielbare Zerspanungsleistung einer Produktionseinrichtung zu einem hohen Prozentsatz von der Qualität des Werkzeugs ab. Die Situation könne mit der bei einem Auto vergleichen werden: Eine hohe Motorleistung alleine nutze nur wenig, wenn man sie nicht dank guter Bereifung auch „auf die Straße“ bekomme. Entsprechend wertvoll sei für MTE die Zusammenarbeit bei Anwenderprojekten, da man hier auch gleich hochwertige Werkzeuge als wesentliche Bestandteile des Bearbeitungsprozesses mit einbringen könne. Natürlich könne man mit nur einer Maschine wie der bei Avantec nicht jede Aufgabenstellung abbilden, doch könne man zumindest wichtige Fragen abklären. Da man im eigenen Hause über weitere Versuchsanlagen verfüge, könne man mit Avantec bei kundenspezifischen Projekten eng zusammenarbeiten. Im Endeffekt ergebe sich dadurch für alle am Projekt beteiligten Partner einschließlich des jeweiligen Kunden eine Win-Win-Situation.

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