Die Krane sind leichtgängig und dabei sehr einfach und doch präzise zu bedienen. (Bild: fertigung)
Krane und Hebezeuge gehören zu den am meisten unterschätzten Faktoren in der Produktion – sicheres und ergonomisches Handling von Rohmaterial, Rohlingen, Werkstücken, aber auch Spannfuttern und anderen Rüstmaterialien hat einen wesentlichen Einfluss auf die gesamte Prozesskette. Die Auswahl der richtigen Kranmodelle und der entsprechenden Hebezeuge ist deshalb keine triviale Aufgabe – hier ist es gut, wenn man einen Partner hat, der das notwendige Know-how mit einbringt und auch über die entsprechenden Produkte verfügt.
Die Verantwortlichen in der Prototypen- und Kleinserienfertigung bei der Harmonic Drive AG in Limburg an der Lahn setzen hier auf die Experten des Siegener Herstellers Vetter Krantechnik.
´Die Kranmodelle von Vetter sind sehr platzsparend und können im Fall einer Änderung des Hallenlayouts auch leicht umziehen.
„Kein Kran ist wie der andere“, betont Winfried Speer, verantwortlich für die Sicherheit im Unternehmen. „Angefangen von der Last, die er heben soll, über die Maschine, an der er eingesetzt wird, bis zu Bodenbeschaffenheit und Hallenlayout gibt es zahlreiche Faktoren, die zu berücksichtigen sind. Deswegen ist jeder Kran bei uns individuell zusammengestellt, keiner gleicht dem anderen – und trotzdem ist das Gesamtkonzept aus einem Guss.“
Meine Meinung
Unterschätzter Effizienzhebel
Sie werden vielfach unterschätzt, da sie ja „nur“ eine Last an einem Ort anheben, sie an einen anderen Ort wegschwenken und dort wieder sicher absetzen müssen. Dabei steckt in der Hebetechnik sehr viel Potenzial, den Maschinenbedienern die Arbeit leichter und angenehmer zu machen und so die gesamte Prozesskette effizienter zu gestalten. Für optimale Lösungen ist es daher sinnvoll, das Know-how der Experten des Kranherstellers von Anfang an in die Planung eines neuen Hallenlayouts oder einer neuen Einzellösung einzubeziehen. Die Verantwortlichen bei der Harmonic Drive AG setzen auf das Wissen der Kranfachleute von Vetter Krantechnik – sie schätzen insbesondere die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Richard Pergler, Redaktion fertigung
Flexibel bei kleinsten Stückzahlen
Die Werkstücke bei der Harmonic Drive AG erfordern kleinste Toleranzen. Mit winzigen Lehren überprüfen sie die sehr erfahrenen Werker vor Ort.
Kleine und kleinste Stückzahlen – von Losgröße 1 bis etwa 100 – kennzeichnen die Fertigung bei der Harmonic Drives AG in Limburg an der Lahn. Zum Heben und Bewegen von Lasten stehen den Zerspanern unterschiedlichste Säulenkranmodelle von Vetter Krantechnik zur Verfügung. Sie unterscheiden sich unter anderem in den möglichen Traglasten. „Das Aufgabenspektrum der verschiedenen Krane reicht hier vom Wechsel der Futter auf einer Drehmaschine bis hin zum Ein- und Auslagern von Material bis 2 t am Kassettenlager“, erklärt Speer. „Wir haben zusammen mit den Experten von Vetter für jedes Einsatzgebiet eine maßgeschneiderte Lösung erarbeitet, die im Einsatz die größtmögliche Performance und bestmögliche Ergonomie bei gleichzeitig maximaler Flexibilität sicherstellt.“
Der größte Kran bei der Harmonic Drive AG ist der Drehkran im Lager, der mit seinem 6-m-Ausleger Lasten bis zu 2 t anheben kann. „Die lassen sich sehr genau und einfach über die
„Gemeinsam haben wir mit den Experten von Vetter Krantechik für jeden Einsatzfall die optimale Lösung erarbeitet. Wir fühlen uns deshalb von unseren Partnern sehr gut betreut.“
Winfried Speer, verantwortlich für die Sicherheit bei der Harmonic Drive AG
Funkfernsteuerung des Krans positionieren“, erklärt Speer. „Bis zu Traglasten von 1 t können Krane sinnvoll von Hand bewegt werden – das sind in Betrieben, die mit uns vergleichbar sind, wohl 90 Prozent der Anwendungsfälle. Darüber hinaus geschieht das Schwenken und das Fahren der Laufkatze auf dem Ausleger motorisch.“ Die übrigen Krane dienen dem Handling an den Maschinen.
Die bei der Beschaffung zu berücksichtigenden Kriterien sind vielfältig: „Das beginnt beim Aufstellort, von dem abhängt, ob ein Fundament benötigt wird und wie sich der Kran verankern lässt“, zählt Speer auf. „Weitere Faktoren sind der Platz nach oben – die Hallenhöhe bestimmt unter anderem, ob sich ein abgestrebter und damit leichtgängigerer Ausleger einsetzen lässt, das ist für einfaches und präzises Handling sehr wichtig.“
Profiwissen pur
Problemloser Umzug
Fertigungsbetriebe sind einem ständigen Wandel unterworfen. Das heute aktuelle Hallenlayout ist vielleicht schon morgen Schnee von gestern, wenn beispielsweise neue Maschinen in den Betrieb kommen oder schlicht die Workflows optimiert werden müssen. Da ist es ein großer Vorteil, wenn die Krane einen Umzug problemlos mitmachen können. Dank des Konzepts mit der Bodenplatte, die ihre eigene Armierung mitbringt, ist ein Vetter-Kran schnell an einen neuen Standort verlegt und dort wieder stabil installiert. So gestaltet sich die Investition in die Krantechnik zukunftssicher.
Intelligent gelöst – dank der Bodenplatte können Vetter-Krane meist auf ein Fundament verzichten.
Die notwendige Auskragung in Abhängigkeit von den zu hebenden Lasten ist ein wichtiger Faktor für die Auswahl des Kranmodells. „Der Schwenkbereich ist ein weiteres Kriterium“, zählt Speer auf. „Lässt sich der Kran um 360° schwenken, oder sind beispielsweise Säulen oder Maschinen im Weg, die den Schwenkbereich begrenzen?“ Hier verfügt Vetter unter anderem über Teleskop- und Knickarmmodelle, mit denen sich ein Hindernis auch auf elegante Art und Weise umgehen lässt. „Für uns ist in einigen Anwendungsfällen sehr wichtig, dass wir eine Last sehr feinfühlig und exakt anheben und positionieren können“, verrät Speer. „Hier ist das Zusammenspiel eines möglichst leichtgängigen mit geringem Kraftaufwand zu bewegenden Krans mit dem auf den Einsatzzweck exakt maßgeschneiderten Hebezeug der entscheidende Faktor.“ So wurde beispielsweise ein Kran mit einer sehr feinfühligen Ein-Hand-Bedienung ausgestattet, mit der sich Werkstücke in hochpräzisen
Höchst individuell werden die Krane und ihre Hebezeuge auf den jeweiligen Einsatzfall zugschnitten.
Nullpunktspannsystemen leicht, schnell und sehr exakt positionieren lassen. „Die Mehrinvestition in dieses spezielle Hebezeug, das etwa um die Hälfte teurer ist als ein klassisches Modell, hat sich sehr schnell bezahlt gemacht – die Futterwechsel sind jetzt sehr viel schneller erledigt als früher“, ergänzt Speer. „Hier konnten wir, wie in vielen anderen Fällen, vom Wissen der Kranexperten bei Vetter profitieren.“
Es sind zudem die kleinen, aber durchdachten Details, die die Verantwortlichen bei der Harmonic Drive AG von den Vetter-Kranmodellen überzeugt haben. So sind die Bodenplatten mit versenkten Bolzen am Hallenboden befestigt. „Da steht nichts über – das ist von großem Vorteil, da man da beispielsweise mit Flurförderzeugen nicht hängen bleiben kann“, erläutert Speer.
Die Metallplatte verteilt die Last gleichmäßig auf den Hallenboden – das ist zudem eine sehr platzsparende Lösung. Damit ist auch keine Zementunterfütterung notwendig. Denn die kann bei anderen Modellen im rauen Alltagseinsatz schnell abbröckeln, da erfahrungsgemäß im Alltagsbetrieb nicht jeder Bediener oder Staplerfahrer ständig akkurat auf das Kranfundament aufpasst.
Im Profil
Harmonic Drive AG
Seit den Anfängen vor mehr als 40 Jahren hat sich das Unternehmen mit rund 400 Mitarbeitern am Standort Limburg/Lahn zum Lösungsanbieter für hochpräzise Antriebstechnik gewandelt: Von Servoantrieben über Direktantriebe und Getriebe nach dem Wellgetriebeprinzip bis zu Planetengetrieben reicht die Palette. Insgesamt bietet das Unternehmen derzeit mehr als 23 000 verschiedene Produkte an, davon mehr als 80 Prozent kundenspezifische Lösungen. Dabei wird ab Losgröße 1 gefertigt. Die Produkte werden weltweit angeboten. Die Harmonic Drive AG ist Ansprechpartner für Kunden in Europa, Asien, Afrika sowie Südamerika. Nordamerika und Fernost werden von den jeweiligen Partnergesellschaften, mit denen das Unternehmen im ständigen Austausch steht, betreut.
Intelligente Fundamentplatte
Mit seiner präzise positionierbaren Last sorgt der Vetter-Kran im Zusammenspiel mit einem Nullpunktspannsystem für Effizienz.
Die Platte erspart übrigens auch eine sonst möglicherweise notwendige aufwändige Statikprüfung.“ Die Platte erlaubt eine sehr platzsparende Verankerung der Krane. „Das ist ein großer Vorteil“, bemerkt Speer. „Denn Platz ist wohl in jedem Betrieb ein sehr kostbares Gut.“ Nicht immer aber lassen die örtlichen Verhältnisse eine Standardbodenplatte zu. Bei der Harmonic Drive AG etwa etwa war an einem gewünschten Aufstellungsort für einen der Krane ein Kabelkanal im Weg, der nur mit großem Aufwand hätte verlegt werden können.
„Hier konzipierte Vetter eine maßgeschneiderte Kranfußplatte, die den Kanal entsprechend ausspart und sicher überbaut“, berichtet Speer.„Damit konnte der Kran ideal positioniert werden. So wurde gemeinsam für jeden Einsatzfall die optimale Lösung erarbeitet. Wir fühlen uns deshalb von unseren Partnern bei Vetter Krantechnik sehr gut betreut.“
Kontakt:
- Harmonic Drive AG, www.harmonicdrive.de
- Vetter Krantechnik GmbH, www.vetter-krane.de
Weitere interessante Videos finden Sie auf dem Youtube-Kanal der fertigung.
