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(Bild: Sergey Nivens - Fotolia.com)

Seien es die Branchen Automotive, Luft- und Raumfahrt, Elektronik, Telekommunikation oder Verkehr: Heute bestimmt eine immer größere Leitfähigkeit bei immer geringeren Durchmessern und höhere Flexibilität von Litzen die Anforderungen an Präzision und Qualität der Drähte.

Vericut Simulation

Vericut simuliert bei Niehoff ein Fahrständer-Bohrwerk von Pama, ein Bearbeitungszentrum von Axa, eine Fräsmaschine von Heyligenstaedt und ein Dreh-Bohr-Fräszentrum von WFL Millturn. – Bild: Niehoff

Ein Aufgabenbündel, das den Herstellern von Drahtziehmaschinen nahtlos weitergegeben beziehungsweise überantwortet wird. Dass die Kundenwünsche immer spezifischer werden und damit die maschinelle Auslegung zunehmend komplexer gerät, ist zweifellos ein Wettbewerbsvorteil für Weltmarktführer Niehoff. Das 800-Mitarbeiter-Unternehmen kann in der Tat Maschinen und Produktionslinien zu 100 Prozent nach Kundenwunsch entwickeln, fertigen und in Betrieb nehmen. Das wird rund um den Globus honoriert: Die Exportquote des 1859 gegründeten Unternehmens mit seinen weltweit zehn Niederlassungen liegt bei über 95 Prozent.

Auf einen Blick

Vericut CNC-Maschinen Simulation
Vericut stellt nicht nur den Materialabtrag da, sondern kann die komplette Bearbeitungsmaschine simulieren. Das Modul Maschinen Simulation entdeckt Kollisionen zwischen allen Maschinenkomponenten wie: Achsen, Köpfen, Revolvern, Rundtischen, Spindeln, Werkzeugwechslern, Spannmitteln, Werkstücken, Werkzeugen und weiteren benutzerdefinierten Objekten.

Die hohe Fertigungstiefe und das breite Servicespektrum bei Niehoff stützen sich auf starkes Potenzial vor Ort. Allein im Servicebereich sind über 80 Mitarbeiter beschäftigt, in Engineering und Konstruktion ebenfalls über 80.

Simulationssoftware Vericut

Die NC-Simulationssoftware Vericut simuliert die gesamte CNC-Fertigung unabhängig von Maschine, Steuerung und CAM-Systemen und überprüft das NC-Programm auf Kollisionen und Fehler vor dem echten Maschinenlauf. Somit entfällt manuelles Austesten. – Bild: Niehoff

Dass die Ingenieure, Techniker und Programmierer bei Niehoff gut zu tun haben, liegt in der Natur der Auftragslage. Hingegen eher kleiner sind die Losgrößen 1 bis 30 in der eigenen Niehoff-Produktion. Dem Spannungsverhältnis von kleinen Losgrößen und breitem Teilespektrum muss sich auch die Fertigung im Hause stellen. Und auch wenn die konventionellen Teile und Komponenten vielleicht nicht die allerkomplexesten sind, muss auch hier angesichts engster Toleranzen extrem genau gearbeitet werden. Selbst Schweißteile sind dabei nicht zu unterschätzen. In der Fertigung kann Niehoff auf modernste Bearbeitungszentren unter anderem für das Drehen, Bohren, Schleifen und Fräsen zurückgreifen. Hier ein Fahrständer-Bohrwerk von Pama, dort ein Bearbeitungszentrum von Axa, eine Fräsmaschine von Heyligenstaedt beziehungsweise ein Dreh-Bohr-Fräszentrum von WFL Millturn.

“Als wir die WFL 2012 erhielten”, erinnert sich Sebastian Selgrath, Leiter Teilefertigung, “mussten wir das neue Investment schützen.” Auch aus diesem Grund wurde Vericut angeschafft: “Damals ging es uns in erster Linie um die Simulation der komplexen WFL mit Kollisionskontrolle sowie dem Thema Zeitberechnung. Das zu bearbeitende Teil sollte auf der Maschine durchlaufen können, ohne dass wir eingreifen müssen. Und das war nur mit Vericut möglich.”

Pama Fahrständer Bohrwerk

Fahrständer-Bohrwerk Speedram von Pama. – Bild: Niehoff

Vericut, eine NC-Simulationssoftware, simuliert die gesamte CNC-Fertigung unabhängig von Maschine, Steuerung und CAM-Systemen und überprüft das NC-Programm auf Kollisionen und Fehler vor dem echten Maschinenlauf. Somit entfällt manuelles Austesten. Vericut optimiert darüber hinaus die Bearbeitungsvorschübe des NC-Programms.

Vier Maschinen mit Vericut simuliert

Heute werden sowohl die WFL und Axa als auch die Heyligenstaedt und Pama von Hauptanwender Andreas Jaeschke, der auch die Maschinen anpasst, sowie drei weiteren Anwendern im Hause mit Vericut simuliert. Eine kleine Besonderheit ist die Materialvielfalt der zu bearbeitenden Teile. Stahl, Edelstahl, Messing, Guss, Alu, Kupfer oder auch Kunststoff sind Beispiele an Materialien, die unter anderem für den Bau der eigenen Sondermaschinen benötigt werden. Die NC-Code-Programmierung erfolgt überwiegend per Hand; CAM-Systeme kommen nur zum Einsatz, weil im CAM die Spannsituation generiert und Werkzeuge nach Vericut übergeben werden.

Zitat
“Die Teile können jetzt deutlich besser durchkalkuliert werden.”

Andreas Jaeschke, Niehoff

Früher wurde auch viel an der Maschine selbst programmiert. Jaeschke erklärt: “Die Angst eines Fehlers war stets im Hinterkopf, heute sind diese Sorgen Geschichte. Dazu wurde vor Vericut fast alles im Einzelsatz gefahren – heute lässt man es so laufen und spart sich so enorme Einfahrzeiten.”

Ziehmaschine MMH 101

Die Mehrdraht-Horizontalziehmaschine MMH 101 ermöglicht ein gleichzeitiges Ziehen von bis zu 32 Drähten bei Geschwindigkeiten von bis zu 36 m/s. – Bild: Niehoff

Der Faktor Zeit ist auch in anderem Zusammenhang ein entscheidendes Produktivitätskriterium bei Niehoff. “Anfangs war die Zeitberechnung mit Vericut ein eher untergeordneter Punkt”, erläutert Jaeschke, “heute spielt die Laufzeitberechnung mit Vericut eine ganz besonders wichtige Rolle, die das Vorgängersystem nicht leisten konnte.” Erklärtes Ziel war es, eine maximal 5-prozentige Abweichung von der realen Bearbeitungszeit zu erzielen. Denn mit präziser prognostizierter Laufzeitbestimmung lässt sich die Produktion weit besser planen: Wie lang zum Beispiel sind bestimmte Maschinen im Einsatz – beziehungsweise blockiert? Oder wie lang dauern bestimmte Teile? Fragen, die auch und gerade unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten von erheblicher Relevanz sind.

Jaeschke’s abschließendes Fazit: “In der Arbeitsvorbereitung werden jetzt schon immer Stichproben durchgeführt, wie lang ein Teil wirklich gedauert hat und was Vericut sagt. Damit kann dann einiges besser geplant werden – die Teile können jetzt deutlich besser durchkalkuliert werden.”

Kontakt:
Maschinenfabrik Niehoff GmbH & Co. KG, D-91126 Schwabach, Tel.: 09122/977-0

CGTech Deutschland GmbH, D-50769 Köln, Tel.: 0221/97996-0, AMB Halle 4, Stand A12

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