Hohe Präzision, Flexibilität und termingerechte Lieferung sind speziell im Bereich Werkzeug- und Formenbau Grundvoraussetzung für nachhaltigen Erfolg und eine langfristige Zusammenarbeit mit den Kunden. Hetec ist ein Speziaist für anspruchsvolle Fräsbearbeitung. Die Kunden kommen in erster Linie aus dem Werkzeug- und Formenbau, aber auch aus dem Maschinenbau, der Elektroindustrie sowie der Robotertechnik. Hetec hat sich auf sehr aufwändige 5-Achs-Bearbeitung spezialisiert, wobei die Einzelteilbearbeitung für den Werkzeug- und Formenbau sowie Kleinserien für den Maschinenbau die wesentlichste Rolle spielen.Jeder Auftrag wird von nur einem Mitarbeiter von A bis Z bearbeitet. Das bedeutet, dass der Mitarbeiter direkt den Datensatz vom Kunden erhält. Er ist für die Programmierung, das Rüsten der Maschine, die Bearbeitung und für das Endergebnis selbst verantwortlich. Für die Planung und Programmierung stehen den Mitarbeitern leistungsfähige CAD/CAM-Systeme wie Solid Works, Tebis, WorkNC, Depo-CAM und PEPS zur Verfügung.
Die Bearbeitung eines Auftrages von nur einem Mitarbeiter von A bis Z klingt zunächst wie ein individueller Betriebsablauf, hat in der Praxis aber gravierende Vorteile: Es gibt keine
Schnittstellenprobleme zwischen Abteilungen, die Identifikation des Mitarbeiters mit „seinem“ Werkstück ist wesentlich größer, und eine Abstimmung zwischen Mitarbeitern in unterschiedlichen Schichten entfällt. Damit eliminiert ein solches Konzept eine Reihe an Fehlerquellen. Es kann aber nur mit höchstqualifizierten Mitarbeitern funktionieren, die nicht nur die entsprechende Ausbildung mitbringen, sondern auch bereit sind, Verantwortung zu tragen und die weiterhin imstande sind, sich selbst und ihr Projekt zu organisieren. Im Gegenzug erhalten sie aber einen Arbeitsplatz, der neben der entsprechenden Vergütung auch ein hohes Maß an Selbständigkeit sowohl bei der Arbeitsgestaltung wie auch bei der Arbeitszeit bietet, Freiräume gewährt und die Motivation steigert.
Profiwissen pur
Intensiv Testen ohne Belastung
Leistungsfähige Werkzeuge testen – gerade jetzt, wo in den meisten Unternehmen die Auftragsbücher übervoll sind, ist dafür schlicht keine Maschinenkapazität vorhanden. So war es für Hetec ein interessantes Angebot, die Bohrversuche an Originalmaterialien im Tech-Center bei Ingersoll auszuführen. Die Ergebnisse konnten anschließend eins zu eins in die eigene Bearbeitung übernommen werden. Dazu gab es für die Mitarbeiter eine Schulung zur optimalen Nutzung der Bohrwerkzeuge – ein Know-how-Transfer, der die Leistungsfähigkeit der Bearbeitung bei Hetec wirkungsvoll unterstützt.
Wenn ein Unternehmen wie Hetec solch hohe Anforderungen an die eigene Qualität und Mitarbeiter stellt, ist es konsequent, auch bei den Anforderungen an die Lieferanten die Ansprüche nicht zurückzuschrauben. Im Zuge der Investition in neue Produktionstechnologien stand bei Geschäftsführer Friedhelm Herhaus der komplette Bereich der Bohrbearbeitung im Fokus. Das bislang verwendete Bohrerprogramm konnte weder in Wirtschaftlichkeit noch in der Handhabung voll überzeugen. Weiterhin vermisste man die technische Unterstützung bei Problemstellungen und Fragen zum Einsatz der Bohrer.
Testen der Wechselkopfbohrer
Als im Frühjahr 2013 ein Ingersoll-Anwendungstechniker die neue, erweiterte GoldTwist-Bohrerlinie vorstellte, stieß er deshalb bei Hetec auf die grundsätzliche Bereitschaft, die neuen Wechselkopfbohrer zu testen. Bei der Planung des Testablaufs bot Ingersoll an, die Versuche im Tech-Center bei Ingersoll in Haiger an Originalwerkstoffen und -werkstücken auszuführen – ein großer Vorteil für Hetec, da man keine eigene Maschinenkapazität für die Tests freischaufeln musste und in die eigene Fertigung direkt erprobte Bearbeitungsparameter übernehmen konnte.
„Das war wirklich ein praktikabler Vorschlag“, betont Herhaus. „Denn wenn ein Außendienstler mir nur anbieten kann, ein neues Werkzeug auf meinen Maschinen zu testen – das brauche ich nicht.“ In einem weiteren Planungsgespräch wurde schnell Einigung über die Testbearbeitungen im Ingersoll-Tech-Center erzielt. Besonders für ein Werkstück mit einer Härte von 45 HRC gab es mit den bisherigen Werkzeugen keine Lösung, die zufriedenstellte und keine wirkliche technische Unterstützung des Bohrerlieferanten.
Die Tests im Ingersoll-Tech-Center führten sofort zu dem Nachweis, dass das schwierige Werkstück problemlos mit dem GoldTwist-Wechselkopfbohrsystem zu bearbeiten ist. Bei den ersten
Einsätzen des neuen Bohrsystems auf den Mascinen bei Hetec wurde der positive Eindruck über die neuen Werkzeuge noch verstärkt, die Maschinebediener waren von der Handhabung der neuen Werkzeuge begeistert. Im Gegensatz zu den vorhandenen Wechselkopfbohrern ist bei dem Ingersoll-GoldTwist-System das Wechseln der Bohrköpfe direkt in der Maschine möglich. Zudem entfällt das mühselige Hantieren mit einem Madenschräubchen, das bisher notwendig war.
Vorschub verdoppelt
Auch die Leistung konnte überzeugen: In fast allen Fällen konnte der Vorschub gegenüber den vorhandenen Werkzeugen verdoppelt werden. Weiterhin war bei den vorhandenen Bohrern eine Wirtschaftlichkeit erst gegeben, wennzwei bis drei Nachschliffe des Bohrkopfes realisiert werden konnten. Dies war jedoch durch exzessiven Verschleiß häufig nicht möglich. Auch ohne Nachschliffe ist der Ingersoll-Bohrer wesentlich wirtschaftlicher. Dazu kommt, dass der neue Bohrkopf immer den gleichen professionellen Anschliff und die optimale Beschichtung aufweist, zudem hat das Werkzeug auch nach einem Bohrkopfwechsel immer die gleiche Länge.
Um den Service von Ingersoll abzurunden, wurden die involvierten Mitarbeiter von Hetec zu einem Bohrseminar im Hause Ingersoll eingeladen. Hier bekamen die Mitarbeiter unter anderem wertvolle Praxistipps, um die Leistungsfähigkeit ihrer Bohrer voll ausschöpfen zu können.
So wurden die Weichen in Richtung GoldTwist gestellt. Derzeit wird noch zweigleisig gefahren. Alle neuen Maschinen mit HSK-63-Aufnahme und einer inneren Kühlmittelzufuhr von 70 bis 80 bar werden grundsätzlich mit Gold-Twist-Werkzeugen genutzt. Auf einigen älteren Maschinen mit SK-40-Aufnahme, die keine innere Kühlmittelzufuhr oder nicht genügend Druck haben, werden die bisher verwendeten Bohrer aufgebraucht. Aber bei der Dynamik dieses kleinen Unternehmens wird nicht viel Zeit vergehen, bis die letzten Bearbeitungszentren mit innerer Kühlmittelzufuhr mit hohem Kühlmitteldruck ausgerüstet sind.
Kontakt: Hetec GmbH, www.hetec-online.de
Ingersoll Werkzeuge GmbH, www.ingersoll-imc.de
AMB Halle 1, Stand C12