Die Ecomill von Emco Mecof verfügt über eine Horizontalspindel und einen fahrbaren Ständer und läuft bei HKR nahezu mannlos rund um die Uhr.

Die Ecomill von Emco Mecof verfügt über eine Horizontalspindel und einen fahrbaren Ständer und läuft bei HKR nahezu mannlos rund um die Uhr. (Bild: fertigung)

Mit großer Kompetenz und einem umfangreichen Maschinenpark fertigt die HKR Werkzeugtechnik GmbH aus Spraitbach nach Kundenanforderungen Spritzgießwerkzeuge, Hinterspritzgießwerkzeuge, 2K-Spritzgießwerkzeuge und GID-Werkzeuge. Das Unternehmen fertigt hauptsächlich für die Automobilbranche, daneben beliefert HKR auch die Geräte- und Elektroindustrie.
Gegründet wurde HKR 1994 von Mitarbeitern eines im Umfeld ansässigen Unternehmens, das seinen eigenen Formenbau aus wirtschaftlichen Gründen auflöste. Gründer waren Wilhelm Hölldampf, Wilhelm König und Hans Rudolf, deren Initialen im Unternehmensnamen enthalten sind.

Emco EcoMill Bearbeitung

Aufgrund der Maschinenstabilität und der
besseren Dynamik verlängerten sich die
Standzeiten der Werkzeuge.
Bild: fertigung

Aktuell ist Wilhelm Hölldampf der verbliebene Geschäftsführer sowie Rolf Schürle, der neu zum zweiten Geschäftsführer bestellt wurde. Der vormalige Fertigungsleiter war der erste Mitabeiter von HKR.

Der Fertigungsstart mit hochpräzisen Formen konnte aufgrund von damals günstigen Maschinenaufkäufen sehr rasch erfolgen. Das junge Unternehmen konnte sich in kurzer Zeit eine Vielfalt an Auftraggebern aus der Automobilzulieferindustrie sichern und baute sowohl seine Fachkompetenz als auch die Unternehmensgröße auf derzeit 60 Mitarbeiter aus.

Meine Meinung

Kompetenz zahlt sich aus. Das Unternehmen bewegt sich in einer sehr zeitkritischen Branche wie der Automobilindustrie trotz hohen Lieferdrucks sehr sicher und verfügt über eine hohe Fertigungskompetenz. Dabei bleiben vorbildlich Maschinen und Menschen stets im Blick. Modernisierung und Ausbildung eigener Fachkräfte ist die Basis für ein erfolgreiches Unternehmen.
Martin Droysen

„Bereits 2001 haben wir in eine Mecof CS 500 investiert“, sagt Wilhelm Hölldampf, Geschäftsführer der HKR Werkzeugtechnik: „Sie ersetzte damals eine Droop+Rein-Maschine und überzeugte

Wilhelm Hölldampf, HKR

„Die Zuverlässigkeit der Maschine sowie ein schneller und kompetenter Service waren ausschlaggebende Faktoren für den
Maschinen-Invest.“
Wilhelm Hölldampf, Geschäftsführer HKR Werkzeugtechnik GmbH
Bild: fertigung

mit den Fräsleistungen im Schlichten der Formen für Spritzgussteile im Automobilbereich.“ Über die gesamte Laufzeit von etwa 15 Jahren zeigte sie keinen größeren Defekt, berichtet er weiter. Allerdings war für Hölldampf das Risiko eines größeren Ausfalls aufgrund des Maschinenalters ein wichtiger Aspekt, die Maschine gegen eine neuere und modernere Maschine zu tauschen.

Primärziel Prozesssicherheit

Die CS 500 war eine wichtige Schlüsselmaschine im Unternehmen und sorgte für die Bearbeitung von Spritzgusswerkzeugen für Automobilzulieferer. „Da die Bearbeitungszeiten knapp bemessen sind, durften keine Stillstandzeiten entstehen“, ergänzt Rolf Schürle. Wirtschaftlich betrachtet hat sie ein gutes Geld verdient, sagt Schürle: „Die Bauteilqualität war im Hinblick auf die Geometrie auf einem konstant

Rolf Schürle, HKR

„Mir der neuen Ecomill sind wir für bestehende und künftige Anforderungen im Formenbau gerüstet.“
Rolf Schürle, Geschäftsführer HKR Werkzeugtechnik GmbH
Bild: fertigung

hohen Niveau. Allerdings sind die Anforderungen beim Bearbeiten der Formen sehr hoch. Daher haben wir uns auf dem Markt nach aktuellen Maschinen umgesehen.“ Im Vorfeld überlegten die Verantwortlichen bei HKR über eine mögliche Modernisierung der CS 500, was dagegen sprach, beschreibt Hölldampf: „Mehrere Faktoren von der Steuerung über die Geschwindigkeit und dem Gesamtalter der Maschine sprachen gegen ein Runderneuern der Fahrständermaschine. Primär wichtig war uns eine hohe Prozesssicherheit, da die Automobilbranche sehr zeitkritisch ist.“ Zur EMO 2015 in Mailand kam der neuerliche Kontakt mit Emco Mecof zustande. „In den Gesprächen kristallisierte sich die mit Universalkopf, Vorsatzspindel und Schnelllaufspindel ausgestattete Ecomill als die optimale Maschine heraus, die mit ihrem kompakten und stabilen Aufbau sowie dem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen konnte“, sagt Uwe Urban, Vertriebsleiter Mecof Deutschland. Erste Frästests mit den auch bisher verwendeten Fräsern von Hitachi erfüllten die Erwartungen. Vorteil der Ecomill ist die Box-in-Box-Struktur für hohe geometrische und thermische Stabilität.

„Die Ecomill verfügt über einen stabilen Maschinenständer mit stark gerippter Struktur und ist daher widerstandsfähig gegen Durchbiegung und Torsion sowie unempfindlich gegenüber Vibrationen“, erläutert Urban. Im Vergleich zur CS 500 ist die Ecomill schneller und effizienter und benötigt bis zu 20 Prozent weniger Energie. Hölldampf: „Die Ecomill ist ähnlich wie die CS500 aufgebaut, allerdings weiter entwickelt und für die hohen Anforderungen des Werkzeug- und Formenbaus besser geeignet.“ Sie sorgt damit für längere Standzeiten der Werkzeuge. Zudem verfügt sie über eine bessere Dynamik beim Schlichten. Für die Formen ist das ein besonderer Pluspunkt, sagt Hölldampf: „Ein wichtiges Auswahlkriterium war auch, das bestehende Fundament weiter zu nutzen. Extra Fundamentarbeiten hätten den zeitlichen Rahmen der Investition gefährdet.“

HKR Spritzgussmaschien

Neben dem Formenbau betreibt HKR auch
Lohnbearbeitung. Zum Einsatz kommen auch Spritzgussmaschinen bis zu 1000 t Schließkraft, um die Formen nach dem Fräsen abzumustern.
Bild: fertigung

Urban beschreibt den Entscheidungsprozess: „Bei allen Gesprächen ist es wichtig, sich partnerschaftlich auf einer Ebene zu begegnen. Der Hersteller muss gut zuhören, um für den Anwender passende Vorschläge erstellen zu können.“ Bei HKR hat das bestens geklappt, so konnte auch das alte Fundament weiter genutzt werden, da die neue Ecomill mit ihrer kompakten Bauform darauf platziert werden konnte. Lediglich im Bereich des Plattenfelds und Späneförderers wurde etwas nachgearbeitet, die Maschine fertigt nun sicher auf dem 3,8 m tiefen Fundament.

Werkzeugstandzeiten verbessert

Aufgrund der hohen Effizienz der Ecomill verlängern sich auch die Standzeiten der Werkzeuge. „Die Vorschübe sind um etwa 20 Prozent höher als die der CS 500“, sagt Schürle: „Für unsere großen Formen mit bis zu 20 t Gewicht bei einer Laufzeit von teils 8 bis 14 Tagen ist das im Prozessablauf ein besonderer Pluspunkt.“

HKR bearbeitet eine Vielzahl an Spritzgießformen, die aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes eine lange Bearbeitungszeit aufweisen. Rüstzeiten sind daher keine ausschlaggebenden Faktoren. Während auf anderen Maschinen bei HKR Magnetspannmittel eingesetzt werden, werden die vorgeschruppten Formen bei der Ecomill auf einen Winkel aufgespannt. Durch die horizontale Bearbeitung fallen die Späne optimal aus der Bearbeitungszone heraus, und über die intelligente Späneförderertaktung verrigert sich der Kühlschmiermittelaustrag.

„Die Maschine läuft rund um die Uhr, auch über das Wochenende hinweg und praktisch mannlos“, erläutert Schürle. Da die meisten Formen Einzelstücke sind, muss der Prozess sicher ablaufen.

HKR Team

Rolf Schürle (links) und Wilhelm Hölldampf, beides Geschäftsführer der HKR Werkzeugtechnik GmbH, sind mit der hohen Prozessstabilität der Ecomill sehr zufrieden.
Bild: fertigung

HKR vertraut daher softwareseitig auf ein CAD/CAM-System von Tebis. Mit dem System wird die Bearbeitung optimal simuliert, um etwaige Kollisionen zu vermeiden. Durch die nun verbesserten Werkzeugstandzeiten verringert sich zudem die Gefahr eines Werkzeugbruchs. „Simulation kostet zwar“, beschreibt Schürle: „Allerdings ist die Herstellung der Formen damit auf der sicheren Seite.“ Da der Druck von Automobilherstellern sehr hoch ist, passt die Ecomill mit ihrer hohen Zuverlässigkeit bestens zu HKR. Hölldampf ergänzt: „Neben den großen Formen wird die Ecomill auch für die Lohnbearbeitung eingesetzt, um die Auslastung der Maschine weiter zu erhöhen.“ Ebenfalls ausschlaggebend war für Schürle die Thematik Ersatzteile und Service: „Emco Mecof hat hier ein überzeugendes Konzept mit sehr kurzen Reaktionszeiten.“ Mit der Investition zufrieden, zieht Hölldampf sein Fazit: „Mit der Ecomill verfügen wir nun über eine hohe Prozessstabilität, die uns im Formenbau oft den entscheidenden Vorsprung sichert. Derzeit ist der Flaschenhals die Programmierung, die Maschine selbst hat noch viele Reserven.“

Demnächst, sagt Hölldampf, soll mit der Umill 1800 eine weitere Mecof-Maschine in den HKR-Maschinenpark integriert werden: „Die 5-Achsen-Maschine passt bestens in unseren Formenbauteilebereich. Dadurch können wir die Formen in nur einer Aufspannung komplett bearbeiten. „Für Emco Mecof bedeutet diese Maschine die Umsetzung einer neuen Maschinengeneration“, erläutert Urban. Für die HKR Werkzeugtechnik GmbH führt die Umill zu einer Erweiterung der Möglichkeiten des Unternehmens.

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