Die ISO-Ecoturn zusammen mit einem Kassetten-Set im Einsatz. -

Die ISO-Ecoturn zusammen mit einem Kassetten-Set im Einsatz: Die kleine Wendeschneidplatte wird stabil im größeren Plattensitz fixiert. - (Bild: Tungaloy)

Die Senkung der Einkaufskosten bleibt das herausragende Ziel für rund 70 Prozent der Unternehmen weltweit, so das Ergebnis der „CPO Survey 2019“ von Deloitte. Zudem beobachten die befragten Einkaufsverantwortlichen ein verändertes Umfeld – zum Beispiel mit Blick auf die Zulieferkette, die sich in vielen Branchen neu aufstellt.

Wie sich vor diesem Hintergrund klassische Einkaufsgüter wie Präzisionswerkzeuge verändern, zeigt das Beispiel der ISO-Ecoturn von Tungaloy. Unter diesem Namen verfügen die Werkzeugspezialisten über eine Wendeschneidplatte, die rund 30 Prozent kleiner ist als herkömmliche standardisierte ISO-Wendeschneidplatte – und das bei gleicher Leistungsfähigkeit.

Sie kostet somit auch rund 30 Prozent weniger und es wird viel weniger seltene Erden in der Herstellung verbraucht.

Dabei weist die ISO-Ecoturn die identische Werkzeugperformance wie größere Schneidplatten auf. Bruchfestigkeit, Spankontrolle und Schnittdaten sind im Vergleich unverändert – was angesichts einer identischen Form, Dicke und Spanformstufe allerdings auch kaum überrascht. Aber wie kamen die Entwickler auf die Idee dieser „Schrumpfkur“?

„Wir haben eine Umfrage unter Anwendern durchgeführt und festgestellt, dass weltweit rund 75 Prozent aller Drehprozesse mit einer Spantiefe von maximal drei Millimetern durchgeführt werden“, sagt dazu Stefan Busic, Produktmanager Drehen bei Tungaloy Germany. „Für eine solche Spantiefe benötiget man keine klassisch-großen Wendeschneidplatten. Das ist letztlich nur eine Materialverschwendung und ein Kostentreiber“, bringt es Busic auf den Punkt.

in vielen Varianten verfügbar. -
ISO-Ecoturn-Wendeschneidplatten und Kassetten-Sets von Tungaloy stehen in vielen Varianten zur Verfügung. - (Bild: Tungaloy)

Bisher erforderte die kleinere Wendeschneidplatte einen Werkzeughalter mit kleinerem Plattensitz: Seit Anfang des Jahres 2020 stehen jedoch Kassetten-Sets zur Verfügung, mit deren Hilfe sich die ISO Ecoturn (liegt in C-Form und W-Form vor) auch auf den im Markt befindlichen Werkzeughalten mit größerem Plattensitz verwenden lassen. Die Kassette dient gewissermaßen als Rahmen, der die kleine Platte in dem großen Plattensitz stabil fixiert. „Der Einbau des Sets ist sehr einfach“, betont Busic.

Stabilität des Gesamtsystems bleibt unverändert

„Bei der ersten Anwendung demontiert der Anwender den alten Spannfinger, die Feder sowie die Unterlegplatte des vorhandenen Halters mit dem großen Plattensitz. Anschließend wird ein neuer Spannfinger und die Kassette zusammen mit den anderen Bauteilen eingesetzt. Das Ergebnis ist ein unverändert stabiles Gesamtsystem. Die Iso-Ecoturn-Platte ist perfekt eingebettet im Kassetten System.“ Programmänderungen oder veränderte Einstellungen an der Maschine sind nicht nötig. In der Regel muss der Werkzeughalter nicht einmal aus der Maschine ausgebaut werden.

Ein weiteres wichtiges Thema für die Entwickler der ISO-Ecoturn ist der Ressourcenumgang in der industriellen Produktion und bei der Werkzeugherstellung. In Werkzeugen kommen seltene Erden wie zum Beispiel Kobalt zum Einsatz, deren Bedarf nach Einschätzung vieler Experten in den nächsten Jahren stark anwächst. Ein nachhaltiger Umgang in allen Bereichen ist angezeigt. Folglich ist es ein wichtiger Schritt, wenn die Wendeschneidplattenproduktion in vielen Anwendungsbereichen mit 30 Prozent weniger Rohstoffen auskommt.

Bleibt abschließend die Frage nach der Produktbandbreite: Welche Wendeschneidplatten stehen in der ISO-Ecoturn-Größe zur Verfügung? „Wir bieten viele Varianten von der mittleren Bearbeitung bis zum Schlichten – zum Beispiel CNMG-, DNMG-, TNMG- und WNMG-Platten in den Spanformstufen TSF, TM, SS und SM“, so Busic. Der Dreh-Bearbeitung von Stahl, rostfreiem Stahl, Eisenguss und Superlegierungen steht nichts im Weg. Grundvoraussetzung ist immer, dass die gewünschte Schnitttiefe maximal drei Millimeter beträgt.

„Angesichts des allgemein steigenden Kostendrucks versprechen wir uns sehr viel von diesem Ansatz. Anwender können den Wechsel zur kleinen und kostengünstigen Wendeschneidplatte noch einfacher vornehmen. Neue Einstellungen an der Maschine sind nicht nötig. Man kann also direkt losgehen. Diese Argumente bringen wir jetzt verstärkt in den Markt ein“, erklärt Busic abschließend.

Quelle: Tungaloy Germany GmbH

Sie möchten gerne weiterlesen?