Landesmesse Stuttgart

(Bild: Landesmesse Stuttgart)

Jetzt sind es mehr als 600, die in drei Messehallen wohl kaum einen Standplatz mehr leer lassen Selten hat eine Messe einen so furiosen Start – ein klares Signal, dass die Branche eine Plattform für den Austausch untereinander, aber auch zur Ansprache ihrer Kunden braucht

Sie hat durchaus das Zeug zur internationalen Leitmesse der Branche Werkzeug- und Formenbau: Die Moulding Expo oder schlicht „MEX“, wie sie inzwischen von vielen genannt wird, füllt vom 5. bis zum 8. Mai 2015 auf Anhieb drei Hallen auf dem Messegelände in Stuttgart. Und geht man nach der Stimmung in der Branche, dann wird es ihr auch an kompetenten, interessierten Besuchern nicht fehlen. Denn die Vorfreude auf diesen neuen Treffpunkt für die Branche ist groß – die Erwartungen sind entsprechend hoch.

Lange Zeit war die EuroMold des unabhängigen Frankfurter Messenveranstalters Demat die einzige große Veranstaltung im Werkzeug- und Formenbaubereich. Sie war in ihrer Urform quasi das „Wohnzimmer“ für die Branche der Werkzeug- und Formenbauer. Allerdings hatte sich diese Messe in den vergangenen Jahren stark verändert – nicht unbedingt im Sinn so mancher Werkzeug- und Formenbauer. Und so wurde der Ruf nach einer anderen, einer neuen Plattform für die Branche laut – und die Landesmesse Stuttgart nahm diesen Ruf gern auf.

In enger Abstimmung mit den relevanten Interessengruppen und erfahrenen Vertretern der Branche ging man an die Umsetzung eines neuen Messekonzepts. „Für uns ist die Zusammenarbeit

Ralf Dürrwächter, VDWF


„Die Zusammenarbeit mit der Messe war und ist von einem vertrauensvollen Umgang miteinander geprägt.“
Ralf Dürrwächter, VDWF

mit der Moulding Expo idealtypisch“, erklärt Ralf Dürrwächter, Marketingleiter des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF). Das Team der Messe Stuttgart hört offenkundig sehr genau hin, was die Branche von solch einer Messe erwartet: „Von der Erstellung der Nomenklatur über die Abstimmung der Ausstellerwerbung bis hin zur gemeinsamen Definition von Schwerpunktthemen wurden alle relevanten Themen abgestimmt – so rückt auch die Ausbildung in den Fokus des Geschehens und man holte das BME-Einkäuferforum nach Stuttgart. Und die Abstimmung lief nicht nur mit uns als Verband, sondern auch mit den Ausstellern. Die Zusammenarbeit war und ist von einem vertrauensvollen Umgang miteinander geprägt. Man merkt, dass die Messe Stuttgart ein ehrliches Interesse daran hat, gemeinsam mit der Branche für die Branche etwas zu bewegen.“

 

Mehr als 600 Aussteller

Ulrich Kromer von Baerle, Landesmesse Stuttgart

„Ein Drittel aller Anmeldungen sind Werkzeugmacher oder Prototypen-, Modell- und Formenbauer.“
Ulrich Kromer von Baerle, Landesmesse Stuttgart

Sehr optimistisch rechneten die Messemacher, basierend auf ihren Erfahrungen mit zahlreichen anderen Veranstaltungen, ursprünglich mit rund 200 Ausstellern und zwei Hallen – das war vor gut einem Jahr das erklärte Ziel der Stuttgarter. Inzwischen sind daraus drei Hallen und um die 600 Aussteller geworden, dazu ein entsprechendes Rahmenprogramm – weit mehr, als sich die Verantwortlichen in ihren kühnsten Propgnosen erträumt hatten. „Und was mich besonders freut“, sagt Messechef Ulrich Kromer von Baerle, „rund ein Drittel aller Anmeldungen kommt aus dem Kernbereich des Metiers, sind also Werkzeugmacher oder Prototypen-, Modell- und Formenbauer.“ Ein klares Signal dafür, dass der Werkzeug- und Formenbau eine derartige Bühne, einen Marktplatz, eine Leistungsschau, aber auch ein „Wohnzimmer“ zum gegenseitigen Austausch zwischen den Unternehmen sowie auch mit den Kunden der Branche braucht.

Von Formen für das Spritz- und Druckgießen über Stanz- und Umformwerkzeuge bis hin zu den neuesten Entwicklungen im Modell- und Prototypenbau oder bei generativen Fertigungsverfahren erwarten die Besucher in Stuttgart die Technologie-Highlights, das Dienstleistungsspektrum namhafter Protagonisten und Zulieferer der Branche. Werkzeug- und Formenbauer werden sowohl aus Aussteller und Anbieter als auch als Besucher und Interessenten auf der Messe erwartet: Die Messe spricht einerseits die Kunden der Werkzeugbauer – die Einkäufer – als Besucher an, andererseits finden Werkzeug- und Formenbauunternehmen auch ein breites und attraktives Spektrum an Zulieferern, die sie für ihre tägliche Arbeit benötigen – vom Werkzeugmaschinenhersteller über Normalien- und Präzisionswerkzeugspezialisten bis zum Konstruktionsbüro.

Meine Meinung

Persönliches Engagement

Das Messeteam speziell in Gestalt der Projektverantwortlichen Florian Niethammer und Florian Schmitz, aber auch Messechef Ulrich Kromer von Baerle hat sich sehr weitgehend auf den Industriezweig Werkzeug- und Formenbau eingelassen, sich Fachwissen erarbeitet und ein tragfähiges Netz aus persönlichen Kontakten gesponnen. Es ist zu spüren, dass sie sich persönlich engagieren und mit viel Herzblut daran arbeiten, hier etwas Besonderes zu schaffen. Sie gehören inzwischen ganz selbstverständlich zur Branche, haben sich in kürzester Zeit einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Solch ein schnelles und tiefes Verwurzeln in der Branche kenne ich sonst nur von Messeveranstaltern wie P.E. Schall mit seiner Fakuma oder der Afag in Ausgburg mit der Grindtec, die selbst als Familienunternehmen genau wissen, was ein kleiner Mittelständler erwartet. Von der großen Landesmesse Stuttgart hätte ich das so nicht erwartet – Respekt!
Richard Pergler

„Mit der Moulding Expo gibt es für den Werkzeugbau nun die ideale Plattform in Deutschland, auf der sich die Unternehmen einem internationalen Fachpublikum präsentieren können“, erklärt hierzu Markus Heseding, Geschäftsführer des

Markus Heseding, VDMA

„Mit der Moulding Expo gibt es nun die ideale Plattform, auf der sich die Unternehmen einem internationalen Fachpublikum präsentieren können“
Markus Heseding, VDMA

Fachverbands Präzisionswerkzeuge im VDMA. „Die Messe findet auf dem modernen Stuttgarter Messegelände statt, das nicht nur über den Flughafen perfekt an knapp 400 Flughäfen in mehr als 90 Ländern angeschlossen ist, sondern darüber hinaus zentral in der bedeutendsten Industrieregion Deutschlands liegt. Uns freut es sehr, dass die drei Messehallen 4, 6 und 8 so gut wie ausgebucht sind. Wir gehen davon aus, dass die MEX ein voller Erfolg für Aussteller und Besucher wird, und freuen uns schon sehr auf die Messe.“

 

Zukunftsforum in Halle 6

Als Fachmagazin für die Branche ist auch unsere Schwesterzeitschrift werkzeug&formenbau auf der Messe engagiert: Mit dem „Zukunftsforum Werkzeug-, Modell- und Formenbau“ in Halle 6 will die Redaktion Themen beleuchten, die für die Branche essenziell sind – von Industrie 4.0 und Industrialisierung über Aus- und Weiterbildung über Chancen und Risiken generativer Technologien für die Branche bis hin zum deutschen Werkzeug- und Formenbau als Marke stellen hochkarätige Referenten Innovatives, Zukunftstrends und Strategien für den Werkzeugbau von morgen vor. Für uns als Fachmagazine in der metallbearbeitenden Industrie steht nicht nur die Technik im Fokus – uns bewegen insbesondere auch die Menschen, die diese Branche prägen und sie so einzigartig machen. Jene Menschen, über die wir Tag für Tag, Ausgabe für Ausgabe berichten. Denn sie sind es letztlich, die der Technik Leben einhauchen.

Zukunftsforum Werkzeug-, Modell- und Formenbau: in Halle 6 wird die Redaktion w&f Themen beleuchten, die für die Branche essenziell sind.

Florian Niethammer, Florian Schmitz, Messe Stuttgart

Die beiden Projektverantwortlichen, Florian Niethammer (rechts) und Florian Schmitz, sind inzwischen in der Branche fest verwurzelt.

Deshalb ist es für das Team von werkzeug&formenbau ein Herzensanliegen, unter den Menschen im Werkzeug- und Formenbau einmal jene besonders herauszuheben, die für die Branche etwas Besonderes geleistet haben. Persönlichkeiten, die nachhaltige Spuren hinterlassen haben und der Schlüsselbranche der Werkzeug-und Formenbauer ein Gesicht geben. Aus diesem Grund wurde nun die „werkzeug&formenbau-Ehrenmedaille für besondere Verdienste um die Branche“ geschaffen, die von einer hochkarätig besetzten Jury vergeben wird. An Persönlichkeiten, die Vorbild sein können. Gerade auch für Jugendliche, die noch ihren Platz in der Berufswelt suchen. Die Medaille wird erstmals am Abend des 7. Mai anlässlich des Messefests auf der Moulding Expo verliehen und dann im Zweijahresrhythmus, immer auf dieser Messe.
Richard Pergler

Rahmi Erkan, ISK Kunststofftechnik

Rahmi Erkan, ISK Kunststofftechnik GmbH.

Interview mit Rahmi Erkan

Verlässliche Partner gesucht

Rahmi Erkan ist Leiter Einkauf bei der ISK Kunststofftechnik GmbH in Deizisau. fertigung befragte ihn zu seinen Erwartungen an die Moulding Expo in Stuttgart und zu den Zielen, mit denen er die neue Messe besucht.

Mit welchen Erwartungen gehen Sie auf die Moulding Expo?
Wir als ISK Kunststofftechnik sind als kunststoffverarbeitender Betrieb quasi das Bindeglied zwischen Werkzeugbau und Kunde. Wir benötigen zur Umsetzung und Realisierung unserer Qualitätsprodukte hochwertige Werkzeuge, die unsere Vorgaben erfüllen, und sind stets auf der Suche nach verlässlichen, dauerhaften Partnern, die uns hochwertige Werkzeuge liefern können. Deshalb möchten wir mit auf der ersten Molding Expo ab der erste Stunde dabei sein.

Werden die für Sie relevanten Aussteller angesprochen?
Ja natürlich. Wir bieten unseren Kunden eine Komplettlösung von der Idee über die Konstruktion bis zur Serienfertigung und Montage. Das ist es ein langer Weg, und hierbei brauchen wir Unterstützung von nachhaltig agierenden Partnern. Beim Blick auf das Ausstellerverzeichnis wird schon im Vorfeld der Messe deutlich, dass sich hier interessante Kontakte ergeben werden. Wir erwarten uns auch durchaus konkrete Lösungsansätze bei aktuellen Projekten. Und die kann man eben nur auf einer Plattform wie der Fachmesse Moulding Expo bekommen.

Was erwarten Sie von Ihren Zulieferern speziell aus dem Werkzeug- und Formenbau?
Dass die Werkzeuge dem Pflichtenheft zu hundert Prozent gerecht werden, das ist eine Selbstverständlichkeit. Schließlich müssen wir als Anwender die Anforderungen, die unser Kunde an unsere Baugruppen hat, optimal erfüllen. Darüber hinaus erwarten wir eine hohe Termintreue und kurze Lieferzeiten, da wir selbst in der Regel in eine sehr enge Zeitschiene eingebunden sind. Die hohe Qualität, die wir benötigen, ist indes sicher eines der wichtigsten Kriterien.

Welche Rolle spielt bei Ihnen der Preis?
Natürlich spielt der Preis eine wesentliche Rolle, er wird vom Kunden teilweise sogar vorgeschrieben. Aber er ist bei weitem nicht allein ausschlaggebend. Bei uns im Zentrum steht die Prozesssicherheit eines Werkzeugs, da es in der Serienfertigung ja mehrere Jahre laufen sollte. Und es lohnt sich nicht, beim Einkauf ein paar Prozentpunkte einzusparen, wenn man hinterher ein Vielfaches an Folgekosten etwa für Instandsetzung und ähnliches mehr ausgeben muss.

Welchen Stellenwert hat bei Ihnen die Langfristigkeit einer Lieferantenbeziehung?
Einen sehr hohen. Sehen Sie, wenn man sich besser kennt, wenn man über die Grenzen und Möglichkeiten seines Gegenüber Bescheid weiß, lassen sich Projekte viel besser bearbeiten. Gerade die Beziehung zum Werkzeugbau mit seinem umfassenden Know-how benötigt eine tragfähige Vertrauensbasis. Dann profitieren Faktoren wie die wirtschaftlich und technisch optimale Auslegung eines Werkzeugs und damit die gesamte Prozesskette.

Kontakt: ISK Kunststofftechnik GmbH, www.isk-kunststoff.de

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