Ein anderes "disruptives" Thema ist beispielsweise die Elektromobilität. Käme sie abrupt und wären Verbrennungsmotoren von heute auf morgen weltweit geächtet, würde es zahlreiche der heutigen Zulieferer – nicht nur die, die heute beispielsweise Betek YK3132Z">Zahnräder und Getriebekomponenten für den Antriebsstrang etwa von Diesel- oder Benzinfahrzeugen fertigen, Komponenten, die ein Elektroauto so gut wie gar nicht mehr benötigt – ziemlich kalt erwischen. Klar, bei diesen Zulieferern gibt es viele kluge Köpfe, die sich mit dem "Was dann?" beschäftigen. Aber entsprechende Nachfolgeprojekte stecken heute noch in den Kinderschuhen. Trotzdem: Auch hier ist erkennbar, dass die meisten Unternehmen die Zeichen der Zeit wahrnehmen und entsprechend reagieren.
Selbst wenn auf lange Frist eine nahezu rein elektromobile Zukunft durchaus plausibel scheint – der Weg dorthin ist nach wie vor sehr steinig. Nicht zuletzt deshalb gibt es die Fahrzeuge mit Hybridantrieb, die die Nachteile der reinen Elektrofahrzeuge wie die nach wie vor oft unzureichende Reichweite oder die langen Ladezyklen der heutigen Elektroserienfahrzeuge vermeiden. Und die haben gleich zwei Motoren – also fürs Erste braucht man wohl eher mehr Zahnräder als weniger...

Bestehendes weiterentwickeln

"Industrie 4.0" ist ein weiteres Buzzwordthema, das uns auch 2017 beschäftigen wird und das bei überraschend vielen durchaus mit Sorge und Ängsten verbunden ist. Aber auch das überfällt die Branche nicht "disruptiv", sondern variiert und ergänzt in den meisten Praxisfällen Bestehendes. Die Richtung ist klar, und wer wettbewerbsfähig sein und bleiben will, wird an der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung seiner Prozesse nicht vorbeikommen. Befürchtungen, dass Industrie 4.0 Arbeitsplätze obsolet machen wird, haben sich bislang nicht bewahrheitet – eher im Gegenteil: Für die Mitarbeiter werden die Tätigkeiten anspruchsvoller, hochwertiger und in der Regel auch entsprechend besser entlohnt.

Im Profil

Branche ist optimistisch
In unserer Blitzumfrage unter 220 klein- und mittelständischen Unternehmen wird deutlich, dass sich die Stimmung gegenüber Ende 2016 aufgehellt hat. Die wirtschaftliche Lage des eigenen Unternehmens beurteilen inzwischen 56 Prozent der Befragten als „sehr gut“ oder „gut“ (im November 2016 waren es noch 49 Prozent). Das geben auch die Auftragseingänge her: Sahen im Herbst 2016 noch 39 Prozent hier die Werte als „sehr gut“ oder „gut“, sind es inzwischen 56 Prozent. Die Auftragsreichweite hingegen liegt im Schnitt nach wie vor bei drei Monaten. Und: Mehr als jedes dritte Unternehmen plant 2017 eine größere Investition.

Zukünftige Anforderungen

Gefordert sind nicht nur im Zug der Digitalisierung der Unternehmen künftig immer stärker Mitarbeiter, die eigenverantwortlich handeln und ihr Unternehmen bewusst und selbstbewusst vertreten können. Die aufgrund ihrer guten und umfassenden Aus- und Weiterbildung, aus ihrer Fachkompetenz und aus der Kenntnis ihrer Partner auf Kunden- und Lieferantenseite heraus valide Entscheidungen selbst treffen können. Die unternehmerisch denken und handeln im Sinn ihres Arbeitgebers. Wenn starre Hierarchien aufgebrochen und die Mitarbeiter mündiger werden, gewinnen Unternehmen an Flexibilität, Effizienz und damit an Wettbewerbsfähigkeit. Und mit ihren hoch qualifizierten und motivierbaren Beschäftigten hat die Industrie hierzulande beste Voraussetzungen, Schlüsselfaktoren wie beispielsweise ihre Technologieführerschaft in vielen Bereichen und damit ihre gute Position im weltweiten Wettbewerb weiter auszubauen. vg/rs

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