Stefan Hansch, Geschäftsführer der Emco Gruppe

Stefan Hansch, Geschäftsführer der Emco Gruppe

Herr Hansch, Emco hat sich in den vergangenen Jahren zum Anbieter von Turnkey Solutions entwickelt. Wo stehen Sie heute auf dem Weg als Anbieter von Prozesslösungen?
Wir haben diesen Weg in den vergangenen Jahren konsequent verfolgt und punkten heute bei unseren Kunden zu einem erheblichen Anteil mit „Komplettlösungen“ und nicht mit Standardmaschinen.

Stichwort „Design to Cost“. Mit der vertikalen Drehmaschine VT 250 mit integrierter Automation haben Sie beispielsweise vor fünf Jahren eine kostengünstige Maschine am Markt lanciert. Hat sich dieses Konzept bewährt?
Die Vertikaldrehmaschinen – es sind zwischenzeitlich drei Modelle, die wir anbieten können – haben ihren Platz in der Emco-Produktrange gefunden: Sie erhöhen unsere Flexibilität in der Angebotssituation und haben uns geholfen, neue Branchen und Kundensegmente zu erschließen.

Vor vier Jahren hat Emco die Branche mit Automatisierungskonzepten mit Portallösungen für Großmaschinen überrascht. Wie hat sich der Bereich entwickelt?
Es ist uns gelungen, mit den Portallösungen vor allem bei komplexen Turnkey-Projekten zu reüssieren, und wir haben uns damit und mit komplexen Roboterlösungen Zugang zum Großmaschinenbereich verschafft. Zwischenzeitlich gibt es die Portallösungen für die komplette Hyperturn- und Maxxturn-Serie ab einem Stangendurchlass von 45 mm bis maximal 110 mm.

Mit dem Schweizer Komponentenhersteller Güdel haben Sie sich damals einen strategischen Partner an Bord geholt. Was ist aus dieser Kooperation geworden?
Die Kooperation mit Güdel hat sich aus unserer Sicht für beide Seiten sehr positiv entwickelt – neben einer hohen Flexibilität verbindet uns das Ziel, für jede Kundenanforderung die effizienteste Lösung zu entwickeln und umzusetzen.

Welche Rolle spielen künftig modular aufgebaute Großmaschinen wie etwa die Dynamill von Mecof in Ihrem Portfolio?
Mit Emco Mecof können wir innerhalb der Emco Gruppe hohe Synergie-Effekte erzielen – im R&D-Bereich ebenso wie bei der Marktbearbeitung im Sinne von Markterweiterungen. Entsprechend spielt Mecof aktuell und zukünftig eine wichtige Rolle im Emco-Verbund.

Im Profil

Stefan Hansch

Seit dem 1. Oktober 2008 ist Stefan Hansch Geschäftsführer der Emco Gruppe. Hansch promovierte an der Technischen Universität Chemnitz zum Dr.-Ing. in der Fachrichtung Werkzeugmaschinenkonstruktion. Anschließend war er unter anderem als Konstruktionsleiter und Technischer Leiter bei Heckert tätig, bevor er zu Honsberg Lamb kam. Im Jahr 2000 wechselte er in die Geschäftsführung von Alfing Kessler Sondermaschinen.

 

Herr Hansch, Sie sind seit Oktober 2008 Geschäftsführer der Emco Gruppe. Auf welche Entwicklung sind Sie seit Ihrem Antritt besonders stolz?
Wenn Sie mich als Techniker ansprechen, so ist das sicher die dynamische Entwicklung der neuen Hyperturn-Modelle, die uns in eine andere Spielklasse gebracht hat. Als Gesamtverantwortlicher der Emco Gruppe bin ich stolz, dass uns als Team die Zusammenführung der Tochtergesellschaften in den Gesamtverbund der Emco Gruppe gelungen ist. Damit können wir gemeinsam auch die Synergien nutzen, um die Ausrichtung auf Großmaschinen und die Platzierung des doch recht breiten und zunehmend komplexen Produktsortiment auf den internationalen Märkten mit Erfolg umzusetzen.

Nach der Übernahme durch den Salzburger Baumaschinenhersteller Kuhn hieß es, dass damit auch der Weg für neue Maschinenkonzepte frei gemacht wird. Was wurde dabei zwischenzeitlich realisiert?
Wir haben in allen drei Bereichen – im Drehen, Fräsen und auch im Großmaschinenbereich in den vergangenen drei bis vier Jahren zahlreiche Weiter- und Neuentwicklungen lanciert. Unser Eigentümer, die Kuhn-Holding, hat uns dafür den Weg freigemacht und die Strategie mitgetragen.

Konnten Sie sich durch die Strukturen der Kuhn-Gruppe im Osten neue Märkte erschließen?
Wir stehen in einem kontinuierlichen Austausch mit unserem Eigentümer und profitieren vom gegenseitigen Know-how-Transfer, unter anderm auch zum Thema Ostmärkte.

„Emco wird zur EMO im Großmaschinenbereich eine neue 5-Achsen-Portalfräsmaschine und eine weitere Großmaschine innerhalb der Hyperturn-Range präsentieren.“

Stefan Hansch

Auf welche Neuheiten können sich die EMO-Besucher auf dem Emco-Stand in Mailand freuen?
Emco wird zur EMO – neben einigen Neuheiten und Redesigns – im Großmaschinenbereich eine neue 5-Achsen-Portalfräsmaschine und eine weitere Großmaschine innerhalb der Hyperturn-Range präsentieren. Damit werden wir einmal mehr zeigen, dass Emco zwischenzeitlich über eine hohe Kompetenz und Erfahrung bei Großmaschinen verfügt und somit als einer der wenigen Hersteller als Komplettanbieter punkten kann.

Jürgen Gutmayr

Kontakt: Emco Maier Ges.m.b.H, www.emco-world.com

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