Apropos Vernetzung und Abstimmung: Wie ist Haimer aufgestellt, wenn es um Industrie 4.0 und die digitale Kommunikation der Produkte geht? Welche Bedeutung rechnen sie diesen Themen zu?

Man hat es an den letzten Messen gesehen: Kein Anbieter kann sich diesem Trend entziehen. Auch wir sind überzeugt davon, dass Industrie 4.0 bzw. die Digitalisierung für die Zerspanung der Zukunft große Bedeutung haben. Daher haben wir bereits große Anstrengungen unternommen, um unser komplettes Produktprogramm darauf auszurichten. Unsere Werkzeugaufnahmen können seit längerem optional mit einem RFID-Datenchip ausgestattet werden, und alle Schrumpf- und Wucht- sowie die Microset-Voreinstellgeräte sind netzwerkfähig und "Industrie 4.0-ready". Denn nur wenn alle Glieder in der Prozesskette technisch und digital auf einer Qualitäts- und Kommunikationsebene sind, kann die Digitalisierung auch Gewinn bringend eingesetzt werden. Wir arbeiten zudem mit anderen Herstellern zusammen, um einen einheitlichen Standard zur Werkzeugidentifikation zu schaffen.

Die Haimer GmbH plant, in den nächsten Jahren weiterhin kontinuierlich zu wachsen. Welche Maßnahmen haben Sie dafür getroffen?

Zum einen haben wir wie bereits erwähnt mit Haimer Microset unser Produktportfolio vervollständigt. Zum zweiten haben wir unser Vertriebs- und Servicenetz mit 15 Niederlassungen global ausgebaut, was zu kontinuierlichem und dynamischem Wachstum führen wird. Zum dritten haben wir unsere Kapazitäten erweitert. Dazu gehört unter anderem, dass wir im Ortsteil Motzenhofen unserer Gemeinde Hollenbach, etwa fünf Kilometer vom Stammhaus entfernt, ein neues Produktionsareal aufgebaut haben. Auf den erworbenen 15 000 m2 Industriegelände haben wir eine neue Produktionshalle mit 4000 m2 errichtet, in der nahezu die komplette Weichbearbeitung stattfindet. So können wir unsere Produktionskapazität auf 4000 Werkzeughalter pro Tag verdoppeln. Außerdem stehen dort weitere Lagerhallen und ein kleines Bürogebäude zur Verfügung. Das sollte für unser weiteres Wachstum zunächst genügen.

"Wir bieten alles aus einer Hand." Andreas Haimer

Mit welchen Herausforderungen rechnen Sie in den nächsten Jahren und wie wollen Sie diesen begegnen?

Generell muss der Maschinen- und Anlagenbau künftig mehr denn je für Fachkräftenachwuchs sorgen. Schließlich können wir die anstehenden Herausforderungen nur mit den richtigen, qualifizierten und motivierten Mitarbeitern meistern. Deshalb investieren wir seit Jahren in die hauseigene Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften. Derzeit werden bei Haimer 50 jungen Menschen in acht Berufen ausgebildet und wir werden künftig die eigene Ausbildung noch weiter stärken bzw. ausbauen. nh

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