Die Zugänglichkeit zum Arbeitsraum ist optimal. Der Maschinenbediener arbeitet mit einer ergonomisch günstigen Beladehöhe zum Aufspanntisch, ein Vorteil im Werkzeug- und Formenbau. Das bewirkt auch die um 90 Grad zu öffnende Bedientür, die auch im Wartungsfall viel Freiraum gewährt. Die Bedienperson hat kurzen Zugriff zu den gespannten Werkstücken auf dem Rundtisch und auch auf die eingesetzten Werkzeuge.

Arbeitsraum
Ein größtmögliches Werkstück im Arbeitsraum kann bei maximaler Werkzeuglänge bearbeitet werden. - (Bild: Grob)

Ein störungsfreier Werkzeugwechsel ist ein wichtiger Faktor, wenn vertraglich technische Verfügbarkeit gewährleistet wird. Dazu hat Grob im Werkzeugwechsler eine Bürststation integriert, die vor jedem Wechsel den HSK-Schaft des Werkzeugs bürstet und abbläst. Auch die 7-Segmentauflage in der Plananlage im Spannfutter minimiert die Fehler im Gesamtablauf. Die Maschine ist für hochgenaue Bearbeitungen entwickelt. Das untermauert auch der Aufwand an Kühlfunktionen. Das Kühlaggregat ist so ausgelegt, dass es den Lagerbock der Kugelrollspindel in der Z-Achse kühlt, den Torque-Motor in der B-Achse, die Motorspindel und auch das Kühlschmiermittel. Die Führungen werden optional mit temperiertem Kühlmittel beaufschlagt. Durch entsprechende Abschottung wird verhindert, dass ein Luftstrom unter der Maschine zirkuliert, der Temperaturunterschiede im Untergestell einbringen würde.

Vorteilhaft ist hierfür auch die gute Späneabfuhr aus dem Arbeitsraum, damit keine Wärmenester entstehen. Der optimale Spänefall wird durch die horizontale Anordnung der Arbeitsspindel im Z-Schlitten unterstützt durch die entsprechenden Blechverkleidungen im Arbeitsraum.

Optimale Überkopfbearbeitung
Bedingt durch den großen Schwenkbereich von 225° und den guten Spänefall kann eine optimale Überkopfbearbeitung ausgeführt werden. - (Bild: Grob)

Durch Kippen der A-Achse können die Späne aus dem Werkstück und der Aufspannung zusätzlich entleert werden. Es ergibt sich ein "spänefreies und trockenes Teil", was auch die automatisierte Beladung begünstig. Die Genauigkeitsbearbeitung, speziell unter Nutzung der Schwenkachsen, wird durch einen speziell von Grob entwickelten Algorithmus unterstützt, den GSC (Grob Swiveled Axis Calibration). Hier wird durch einen Kalibrierzyklus (Anfahren einer Kugel im Raum) im gesamten Arbeitsraum dafür gesorgt, dass in allen Quadranten immer gleiche Genauigkeit beim Positionieren erzielt wird.

Grob verfügt über einen eigenen Spindelbau. Es werden auch Spindelumfänge von Unterlieferanten bezogen. Der Eigenfertigungsanteil bei mechanischen Baugruppen liegt bei etwa 80 Prozent.

Bearbeitung

Beim Maschinencheck wurde ein Aluminium-Strukturbauteil für die Luft-und Raumfahrt aus dem Vollen heraus zerspant. Beeindruckend waren die Dynamik der Maschine bei voller Gewichtslast auf der Tischachse und auch die Laufruhe beim Leistungszerspanen mit einem Messerkopf im hochfestem Al-Werkstoff.

Durch die rundherum sehr zugängliche Maschine sind Automatisierungslösungen beim Werkzeug- und Werkstückwechsel kein Problem. Grob bietet hier ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten, von der Erweiterung im Werkzeugspeicher bis hin zu vollautomatischen Werkstückwechseleinheiten.

Bei der neuen Generation der G 350 hat das Werkzeugmagazin als Doppelscheibenmagazin bis zu 117 Werkzeugplätze und ist oberhalb der Arbeitsspindel platziert. Die Beladung kann ortsnah für den Bediener direkt neben dem Arbeitsraum über eine Türe gemacht werden. Ein CNC-gesteuerter, schneller Beladegreifer entnimmt die Werkzeuge aus dem Magazin und bestückt die Werkzeugaufnahme in der Spindel. Im Magazin können, konstruktiv vorgesehen, Werkzeuge bis zu 550 mm Länge abgelegt werden. Die Erweiterung über angedockte Zusatzmagazine ist möglich.

Steuerung

Generation 2 – Maschine
Bei der Generation 2 – Maschine wird ein horizontal über dem Z-Schlitten eingebautes Scheibenmagazin eingesetzt. - (Bild: Grob)

Bei den Steuerungen bietet Grob die Möglichkeit mit Siemens 840D sl, Heidenhain iTNC 530, TNC 640 oder Fanuc 30i-B zu operieren. Eine Bosch-Steuerung kann auch angefragt werden. Die Visualisierung der Steuerungsumfänge geschieht auf einem Touch-Display über den Grob-Pilot4-M. Optional angeboten werden etliche Anwendungen wie eine Spindeldiagnose, die Erkennung von Spänen > 10 µm im Spannfutter und an der Spindelnase sowie Pakete zur Genauigkeitssteigerung und Produktivitätsverbesserung.

Grob-NET4Industry vereint relevante Module zur Produktivitätssteigerung von der Fertigung bis hin zum Maschinenservice und verifiziert damit den Standard Industrie 4.0. Von der Produktionsplanung, -überwachung und -analyse, über die Visualisierung von Vorgängen bei der Werkstückbearbeitung bis hin zum proaktiven Service und zur Instandhaltung bieten die sechs eigenen Applikationen folgende Möglichkeiten: Smartphoneanbindung der Maschine, Maschinenzustandsinfos für Prozessoptimierungen, Datenverbindung zu internem ERP-System, Servicedatenerfassung, Programmierung und Simulation von Teileprogrammen und Kollisionschecks. Verfügbar sind Softwarepakete zum Interpolationsdrehen und zur Effizienzsteigerung mittels Reduzierung des Stromverbrauchs.

Service/TCO

Grob-Schwenkachsenkalibrierung
Durch die Grob-Schwenkachsenkalibrierung (GSC) wird eine höhere Genauigkeit als bei herkömmlichen 5-Achsen-Checks erreicht. - (Bild: Grob)

Bei Serviceleistungen spürt man klar die Vorgaben aus dem Automotive-Bereich, in dem Grob "zuhause" ist. Bereitschaft im Service von 24 h an 7 Tagen in der Woche und in Deutschland im Notfall in 4 h plus Fahrtzeit beim Kunden vor Ort. Das ist eine Spitzenleistung. Mit dem TCO-Gedanken fand bei Grob eine weitere, wesentliche Forderung aus dem Automobilbau bei der G350-Generation 2 eine Berücksichtigung. Bei TCO hat Grob sehr nachhaltig die Forderungen aus dem Automobilbau im eigenen Haus umgesetzt. Analysen und Auswertungen zu Ausfallraten, speziell zu den vielfältig im Markt vorhandenen G-Modulen liegen vor und werden im SAP-System gespeichert und analysiert. Über die Servicedatenbank ist die Maschinenhistorie für den Servicetechniker permanent verfügbar. Ein KVP-Team generiert Maßnahmen und Aktionen vom Einsatzfeld bis zur Konstruktion. Im Bereich Ersatzteilversorgung haben erste Kunden bereits Online-Zugriff auf einen kundenspezifischen, elektronischen Teilekatalog. Eine komfortable Web-shop-Lösung wird ab Herbst 2017 angeboten. Weltweit werden für die Fachkräfte Schulungen durchgeführt.

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