Palettenbeschickung

Elha Werkzeugwechsel
Beim Werkzeugwechsel reicht die Positioniergenauigkeit des Roboters aus, um Werkzeuge mit bis zu 50 kg, als Einzelwerkzeug, in die HSK-A-100 einzufuttern. - (Bild: Elha)

Der Produktionsablauf wurde simuliert, und daraus ergab sich der Aufbau der Werkstückbeschickung mit einem 3-fach-Palettenwechsler. So sind immer zwei Paletten in Bereitschaft und können aufgerüstet werden. Die Paletten laufen auf Leisten und werden auf dem „Verschiebebahnhof“ über Trag- und Führungsrollen verfahren. Auf dem Rundtisch werden die Paletten mit Rund- und Flachbolzen positioniert und über Federkraft geklemmt.

Werkzeugwechsel

Elha Fraeskopfwechsler
Die Vorsatzaggregate können automatisch über ein Pick-Up-Wechselsystem getauscht werden. Dabei werden sie über eine elektromechanische Verschiebeinheit vor der Pinole positioniert. - (Bild: fertigung)

Bei der Auslegung der Werkzeugversorgung war die Varianz der zu bearbeitenden Bauteile maßgebend, denn bis zu 170 verschiedene Geometrien waren zu beachten. Diese Anforderung

konnte mit dem System Cellro realisiert werden, das bis zu 360 Werkzeuge verwaltet. Ein Roboter übernimmt die Be- und Entladung der Maschine und arbeitet dabei mit zwei Turmspeichern. Er kann die HSK-100-Aufnahmen direkt in die Spannfutter der Vorsatzaggregate in der Maschine laden. Zuvor lässt er die Aufnahmen an einer Bürststation reinigen.

Vorsatzaggregate

Trumpf nutzt zur Bearbeitung drei Vorsatzaggregate (Winkelkopf, Fräskopf mit Versatz, Horizontalbohrkopf), die von Elha für den Kunden gebaut wurden. Sie sind auf einem Linearmagazin platziert und können automatisch über einen elektromechanisch angetriebenen Schlitten in den Arbeitsraum direkt vor die Z-Pinole gefahren werden. Die Z-Pinole übernimmt die Köpfe in einer Hirth-Verzahnung und adaptiert sie.

Steuerung

Elha Bearbeitung
Beim Maschinencheck wurde die SMX 5239 bei der Komplettbearbeitung eines Maschinenrahmens einer Abkantpresse bei Trumpf begutachtet. Bei Bohr- und Fräsbearbeitungen und bei den Zeiten für Werkzeug- und Kopfwechsel zeigten sich die Produktivitätsvorteile der Maschine. - (Bild: fertigung)

Als Steuerung wird die Siemens 840D sl eingesetzt, im Verbund mit Systemen zur Produktivitätssteigerung und zum Werkzeughandling. Dies sind eine Kamera zur Visualisierung im Arbeitsraum, ein Comara-iCut zur adaptiven Vorschubregelung, ein Artis-System zur Bruch- und Verschleißerkennung am Werkzeug, ein Montronix-System zur Kollisionserkennung und Renishaw-Messtaster zur In-Process-Messung. Alle Werkzeuge und Paletten mit aufgespannten Teilen sind chipcodiert. Dies ermöglicht einen Modelmix bei der Bearbeitung, und die Elha-Werkzeugverwaltung in der Steuerung erlaubt den permanenten Zugriff auf den Werkzeugspeicher. Zur Genauigkeitsbearbeitung auf der Maschine ist eine volumetrische Achskompensation im Einsatz. Siemens, Elha und Trumpf haben das System zum Serieneinsatz gebracht und sind dabei, es im Langzeitbetrieb weiter zu optimieren.

Bearbeitung

Der Maschinencheck wurde am Einsatzort der Maschine bei Trumpf im Werk Pasching bei Linz durchgeführt. Hier werden die Abkantpressen von Trumpf in Serie hergestellt, mit über 1000 Maschinen im Jahr 2014/15. Der Produktherstellungsprozess der Biegemaschinen wurde vor gut einem Jahr auf neue Beine gestellt. Die Elha SMX 5239 wurde mitten im neu geschaffenen Materialfluss platziert. „Die Maschine haben wir direkt in den Produktherstellungsprozess unserer Abkantpressen integriert, um die Durchlaufzeiten gering zu halten. Wir fertigen unsere Maschinenrahmen und Biegebalken im Kundentakt für die nachfolgende Montagelinie. Die Ausbringung muss daher in der richtigen Qualität stabil und zuverlässig sein, um den nachfolgenden Prozess zeitgerecht versorgen zu können. Produktivität und Flexibilität der neuen Maschine garantieren uns einen kontinuierlichen Einzelstückfluss“, so die Aussage von Bernhard Zipko, Leiter der Produktion im Werk Pasching. Im Check wurde die Maschine bei Produktion eines Rahmens begutachtet, der bis zu 6,5 h auf der Maschine ist. Bemerkenswert war dabei die stabile, ruhige Zerspanung bei doch massiven Schnittoperationen.

Service/TCO

Elha Cellro-Speicher
Das Cellro-Werkzeugwechselsystem archiviert 360 Werkzeuge, ist flexibel ausbaubar und kann parallel zum Arbeitsablauf neu beladen werden. - (Bild: Elha)

Der technische Kundendienst ist gut, mit 15 h werktags und samstags 8 h. Im Servicefall kann Elha innerhalb von 12 h in Deutschland mit Fachleuten aus dem Stammwerk vor Ort sein.

Auch ein Eingriff über TCP/IP auf die Steuerung ist möglich. Alle Serviceeinsätze werden im Montagelogbuch kommissionsbezogen und baugruppenzugeordnet erfasst und in ein PPS-System übertragen. Bei der SMX 5239 ist durch den projektbezogenen Austausch auch jetzt in der Produktion „ein kurzer Draht“ vorhanden. TCO-Daten werden bei den XL-Fertigungssystemen nicht analysiert, dies erfolgt eher bei den Fertigungsmodulen.

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