Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit

WFL M80 Crashguard
Mit den eigenentwickelten Softwaretools CrashGuard und CrashGuard Studio können der Prozess simuliert und eine Echtzeit-Kollisionsüberwachung durchgeführt werden. - (Bild: WFL Millturn Technologies)

Sehr vorteilhaft an der gesamten Maschine sind die Zugänglichkeiten beim Bedienen, bei Störungen und im Servicefall. Natürlich trägt auch die konstruktive Auslegung der Baugruppen dazu bei. Die ergonomische Gestaltung zeigt sich vor allem dort, wo die Bedienperson nah an den Ort des Geschehens heran muss, im Arbeitsraum, im Bereich Werkzeugmagazin/Werkzeugwechsel und im rückwärtigen Bereich über die gesamte Verfahrlänge der Z-Achse. Hier sind Trittroste verlegt. Die Hydraulikeinheit ist für Wartungszwecke herausziehbar. Im Arbeitsraum wird der Bediener durch eine vorbildliche Beleuchtungsinstallation unterstützt. In der gesamten Drehlänge und an örtlich wichtigen Stellen sind Leuchtkörper angebracht. Die WFL will auch bei Umwelt- und Ressourcenschonung punkten mit wie sie es nennen "greenside technologies". Dabei wurden CO2-Einsparungspotenziale bei der konstruktiven Auslegung und beim Betrieb der Maschine errechnet.

Steuerung

WFL M80 U-Achse
Bei Werkzeugen, die zusätzlich eine Aussteuerung der Schneiden haben, ist eine NC-Achse nötig. Dies übernimmt die U-Achse. - (Bild: WFL Millturn Technologies)

Steuerungsseitig ist WFL mit Siemens in einer engen Entwicklungspartnerschaft, daher wird nur die 840D-sl eingesetzt. Ergänzend zu den Siemens-Standardfunktionen entwickelt WFL umfangreiche eigene Software.

Die Highlights sind eine Kollisionsvermeidung in Echtzeit (CrashGuard), die große Anzahl nutzbarer Bearbeitungszyklen und die Kompensationsalgorithmen für die Genauigkeitsbearbeitung.

Zur Kollisionskontrolle wurde eine Software entwickelt, die auf Basis aller als CAD-Modell hinterlegten Störkonturen im NC-Kern der Steuerung agiert und eine Kollisionskontrolle in Echtzeit realisiert. Diese ist im Automatik- und Einrichtebetrieb aktiv. Neben dem CrashGuard läuft auf der Steuerung auch CrashGuard Studio und MillturnPro. Damit existiert eine Programmiersoftware (CAM-Tool), mit der anspruchsvolle Werkstücke (keine Freiformflächen) programmiert werden können und eine Simulation der Bearbeitung und eine Prozessoptimierung durchgeführt werden kann. Diese Anwendungen können auf der Maschine, aber auch im Programierplatz Anwendung finden.

Durch den Einsatz eines immensen Werkzeugspektrums hat sich bei WFL ein großes Know how im Zerspanen aufgebaut. Dies wurde in vorhandenen Bearbeitungszyklen auf der Steuerung abgelegt und kann von den Bedienern zur schnellen und effizienten Programmierung genutzt werden. Speziell bei der Innenbearbeitung, in der Verzahnungsherstellung und bei Zyklen für bestimmte Baugruppen, beispielsweise aus der Automobilindustrie und auch anderen Bereichen, existiert fundamentales Wissen, abgelegt in den Zyklen. Zur Achsenkompensation wurde ein Algorithmus entwickelt, der über die Erfassung von Leistungsdaten an den Antrieben eine Korrelation zu den thermischen Verlagerungen der Achseinheiten macht und diese dann über eine spezifische Kompensation eliminiert.

Service/TCO

WFL M80 Prismenwerkzeugmagazin
Prismenwerkzeuge werden in der Fräseinheit geklemmt und stützen sich seitlich über eine Prismenaufnahme ab. - (Bild: WFL Millturn Technologies)

Die Servicehotline bei WFL ist täglich 24 h besetzt. Seit 2009 werden die Daten von Serviceeinsätzen beim Kunden in einem SAP-Tool archiviert. Analysen und Auswertungen sind machbar. Allerdings werden TCO-Analysen von den Kunden meist nicht gefordert, daher von WFL auch nicht forciert durchgeführt. Bei allgemein üblichen Meetings von Produktion, Konstruktion und Service werden Fehlerhäufigkeiten und Ursachen analysiert, und es laufen auch turnusmäßige Qualitätsrunden.

Ausblick zur EMO

WFL M80 Pick Up Magazin
Im Pick-Up-Magazin erfolgt die Ablage von zwei maximal 1700 mm langen und 200 kg schweren Werkzeugen. - (Bild: WFL Millturn Technologies)

Auf der EMO wird WFL ein weiteres Highlight präsentieren, was die Integration von Bearbeitungstechnologien in die Maschine betrifft: Das Härten und Auftragsschweißen mittels Laser, der aus einer Bereitstellungsposition in der Maschine automatisch in die Arbeitsspindel der B-Achse eingewechselt wird. Aufgeschweißt und anschließend bearbeitet wird ein Stellit 21, der zum Reparaturschweißen an Schadstellen von Bauteilen verwendet wird.

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