Hohe Dynamik
Der Maschinentisch fungiert als C-Achse mit der darauf befindlichen A-Achse. Durch den Torqueantrieb an der Drehachse hat sie eine hohe Dynamik. - (Bild: Haas Schleifmaschinen)

Die eingesetzten Schleifspindeln sind Eigenbau und verfügen im Standard über eine HSK-50E-Schnittstelle zur Werkzeugspannung. Die Unwucht der Schleifspindeln kann über die Steuerung gemessen werden und dann manuell durch Verschieben von Wuchtelementen auf ein Minimum gebracht werden. Im kompakten Maschinenaufbau war die Unterbringung der Kühlmittelversorgung eine anspruchsvolle Aufgabe. Dies wurde sehr funktionell gelöst und führte natürlich zu einer hohen Packungsdichte von Aggregaten im Wartungsbereich. Das Kühlmittel wird im Tank kontinuierlich umgewälzt und über das zentrale Kühlsystem gekühlt, wodurch das Mineralguss-Maschinenbett ebenfalls direkt mit temperiert wird. Das zentrale Kompressor-Kühlsystem versorgt dabei auch die Spindeln mit Kühlwasser und den Schaltschrank mit gekühlter Luft, wodurch die Kühlung gegenüber den üblichen drei einzelnen Kompressor-Kühlaggregaten deutlich energieeffizienter arbeitet. Die Temperaturkonstanz wird an der CU sehr stark auch dadurch bestimmt, dass "alles unter einem Dach" ist und damit in einem "Klima" eingehaust.

Die Montage aller Baureihen wird bei Haas in einer getakteten Montagelinie im Model-Mix durchgeführt, mit den Vorteilen Transparenz im Montagezustand, gute Bereitstellung von Vormontagen, Personalflexibilität und Verringerung der Montagezeiten.

Schleifscheibenwechsler

Werkzeugwechsler
Der Werkzeugwechsler ist an der CU unterhalb der Tischebene platziert. Er wird mit der dynamischen C-Achse gefahren und ist mit neun Bestückungspositionen verfügbar. - (Bild: Haas Schleifmaschinen)

In diesem Umfang sieht man die nächste intelligente Neuerung im Maschinenkonzept der CU. Der Schleifscheibenwechsler wurde unter die Tischebene verlegt und wird vom Antrieb der C-Achse mit bewegt. Der Wechsler wird beim Wechselzyklus angehoben und in die Drehbewegung der C-Achse eingekuppelt, beim Absenken wird er in eine Teilscheibe abgesenkt, die mit einer 10°-Teilung versehen ist. Dies spart einen Antrieb, durch gute Zugänglichkeit beim manuellen Einspeisen der Scheibensätze, eine verbesserte Ergonomie und erzielt kurze Verfahrwege beim automatischen Scheibenwechsel im Arbeitsraum der Maschine.

Durch die neue Anordnung ergibt sich auch eine größere verfügbare Fläche zur Anordnung von Schleifscheibensätzen oder Kühlmittelrohrträgern. Die Konfiguration kann sehr flexibel gestaltet werden, je nach Anforderung beim Kunden.

Werkstückmagazin

Kühleinheit, Wartungsschrank und Elektronikinstallation
Die zentrale Kühleinheit, der Wartungsschrank und die Elektronikinstallation befinden sich gut zugänglich im Rückteil der Maschine. - (Bild: Haas Schleifmaschinen)

Die Bestückung der Maschine wird durch ein Greiferhandling realisiert, das direkt an der Z-Achse angedockt ist, und eingeschwenkt wird, um die Rohlinge, stehend oder liegend aus einem Plattenmagazin zu entnehmen. Das Plattenmagazin hat vier Beladeebenen zu Verfügung, die teilespezifisch ausgelegt sind und in einer Grundplatte geführt werden. Sie werden ebenfalls in den Arbeitsraum eingeschwenkt. Diese Beladeautomation ist mechanisch einfach, aber sehr funktionssicher gelöst. Sie bedient sich der NC-Achsen in der Maschine, braucht keine zusätzliche Stellfläche und kann von der Bedienseite sehr einfach bestückt werden.

Meine Meinung

Die Maschine ist im Layout neben Steifigkeit und Genauigkeit auch auf Produktivität ausgelegt, was beim Schleifen hoher Stückzahlen die wichtigste Voraussetzung ist. Im Konfigurator kann die Maschine für jeden Kunden individuell ausgelegt werden. Beim Schleifen und bei den vorhandenen Zusatzaggregaten ist "an alles gedacht". Eindruck machen die immer wieder spezifischen Lösungen wie beim Scheibenmagazin, bei der Rohteilzuführung und in der Kühlmittelversorgung. Mit der Schleifsoftware Multigrind Horizon hat Haas eine multifunktionale, bedienerfreundliche Software, die für alle im Hause schleifbaren Produkte passt. Die Bereitschaft im Service ist beispielhaft. Allein in der Aufbereitung von Servicedaten, bei der Vielzahl im Feld vorhandener Maschinen, gilt es, noch mehr Systematik zu verankern. Edwin Neugebauer

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