Seither ist viel Wasser den Fluss heruntergeflossen und das Familienunternehmen im bernischen Hasle-Rüegsau hat sich von einem regionalen Kleinbetrieb zu einem Global Player entwickelt. Im hauseigenen Technologie Center wird der Fokus voll auf Forschung und Entwicklung gelegt. So konnte in einem aktuellen Projekt in der Zivilluftfahrt ein Durchbruch erzielt werden.
Das erste Erfolgsprodukt der damaligen Blaser+Co. AG war der Blaha-Glanz, eine wasserabstossende Schuhcreme, welche auf den umliegenden Bauernhöfen verkauft wurde. Willy Blaser legte im Krisenjahr 1936 den Grundstein zur heutigen Unternehmensgruppe. Als 20-Jähriger, selbst ohne Anstellung in seinem erlernten Beruf als Maler, gründete er in seinem Elternhaus eine Einzelfirma für die Fabrikation von Schmiermitteln und chemisch-technischen Produkten speziell für die Landwirtschaft. Durchhaltevermögen war aufgrund des Rohstoffmangels in den Kriegsjahren angesagt.
Der eigentliche Aufschwung begann nach dem Krieg. Der Kundenkreis erweiterte sich: Neben den Landwirten kamen mechanische Werkstätten, das Bau-, Holz- und Metallbearbeitungsgewerbe und die ersten Industriebetriebe dazu. “Mit dem gleichen Pioniergeist wie zur Gründungszeit wurde unablässig am Weiterausbau der Firma gearbeitet, die Fabrikationsanlagen erweitert, modernisiert, die Forschung und Entwicklung aufgebaut”, erzählt der Enkel und heutige Geschäftsführer Marc Blaser.
Schritt für Schritt zum Global Player
Im Jahr 1974 übernahm Peter Blaser (Verwaltungsratspräsident seit 2010) in zweiter Generation das Zepter der Firma. Als Maschineningenieur hat er den Schritt in die Metallbearbeitung initiiert sowie mit dem Aufbau des Vertriebsnetzes in Europa und Übersee begonnen. Aufgrund der internationalen Ausrichtung wurde auch der Firmenname zu Blaser Swisslube angepasst. 1981 wurde in den USA die Blaser Swisslube Inc. in Goshen, New York, gegründet. 1995 und 1996 folgten die Tochtergesellschaften in Deutschland, Tschechien sowie Japan. Heute ist Blaser mit eigenen Tochtergesellschaften und Vertretungen in rund 60 Ländern nahe beim Kunden und beschäftigt weltweit rund 600 Mitarbeitende, davon mehr als 300 in der Schweiz.
Vom Kühlschmierstoff zum flüssigen Werkzeug
Das Unternehmen hat sein Know-how in Sachen Kühlschmierstoff stetig weiterentwickelt. Hierzu wurde das Forschungs- und Entwicklungslabor, mittlerweile das grösste in der Branche, ausgebaut und perfektioniert. Auf einer Fläche von rund 3.500 Quadratmetern tüfteln rund 70 Chemiker, Mikrobiologen und Laboranten an Kühl- und Schmierstoffen und analysieren Kühlschmierstoffproben von Kunden aus aller Welt. Um in Sachen Zerspanung dem Kunden einen effektiven Mehrwert zu bieten, wurde im Jahr 2009 das hauseigene Technologie Center eingeweiht. Marc Blaser: “Auf den Bearbeitungscentern der neusten Generation werden seither die Zerspanungsoperationen der Kunden praxisnah abgebildet sowie die neuentwickelten Kühlschmierstoffe strengen Tests unterzogen. Für uns ist das ein Technologievorsprung, den wir weiter ausbauen wollen.”
“Die Faktoren Produktivität, Wirtschaftlichkeit und Bearbeitungsqualität hängen in hohem Masse von der Wahl und der Qualität des Kühlschmierstoffes und vom Know-how der Zerspanungs-spezialisten ab. Durch die gebündelte Fachkompetenz aus einer Hand, wird unsere Kühlschmierstofflösung zu einer genau auf die Bedürfnisse des Partners zugeschnittenen Lösung – zum flüssigen Werkzeug”, erklärt Marc Blaser, CEO in dritter Generation.