Markus Kamann, Geschäftsführer des Innovationszentrum Fennel  zum Thema Aus- und Weiterbildung im Werkzeug- und Formenbau.

Markus Kamann, Geschäftsführer des Innovationszentrum Fennel zum Thema Aus- und Weiterbildung im Werkzeug- und Formenbau. (Bild: werkzeug&formenbau)

Aus- und Weiterbildung im Werkzeug- und Formenbau

Markus Kamann, Geschäftsführer des Innovationszentrum Fennel, Bad Oeynhausen, stellte im Rahmen seines Vortrags sein Angebot vor Fachkräfte durch Seminare, Lehrgänge sowie Aus- und Fortbildungen aus- und weiterzubilden.

Gerade in der Werkzeug- und Formenbaubranche werden Fachkräfte benötigt, die das nötige Know-how besitzen, um qualifizierte Ergebnisse µ-genau zu erzielen. Hier bietet das Innovationszentrum durch eine breite Palette von Seminaren für Mitarbeiter, Auszubildende oder Studierende eine Möglichkeit, Zusammenhänge im Werkzeugbau durch praktische Anwendungen wirklich zu verstehen. Aber auch neue Fertigkeiten wie beispielsweise das Erodieren können hier erlernt und ausgebaut werden. Das Angebot erstreckt sich unter anderem auf die Bereiche Werkzeug- und Formenbau, Metall, Lean-Management und Automatisierung. Je nach Bedarf kann zwischen einzelnen Modulen ausgewählt, aber auch ein Gesamtpaket zusammengestellt werden.

Ziel ist es, mit produktionserfahrenen Trainern in altersgemischten Lernteams von maximal sieben Leuten durch praktisches Ausprobieren und Testen Kompetenzen zu schaffen.

 

Werkzeugbau als Marke

Der Werkzeugbau in Deutschland ist eine Marke, die sich über verschiedene positive Eigenschaften definiert, etwa eine hohe Produktivität, Prozesssicherheit oder Verlässlichkeit. Als Marke

Professor Thomas Seul, VDWF

Professor Thomas Seul, Präsident des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) zum Thema “Werkzeugbau als Marke”.

wahrgenommen wird er jedoch insbesondere im Ausland. Professor Thomas Seul, Präsident des Verbands Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) erklärte in seinem Vortrag, was den deutschen Werkzeug- und Formenbau ausmacht und hinterfragte die Wettbewerbsvorteile im Vergleich zu vielen anderen Ländern. Die Vorteile sind auf Dauer indes nicht in Stein gemeißelt – die Zukunft im globalen Wettbewerb bringt neue Herausforderungen. Eine Antwort darauf sind intelligente Werkzeuge, eingebettet in einem industriellen Umfeld. Zudem zeigte Professor Seul sowohl Stärken als auch Schwächen des deutschen Werkzeug- und Formenbaus auf. Dieser zeichnet sich durch intellektuelle Flexibilität in der technischen Problemlösung von Kundenanforderungen sowie einer hohen Präzision und Produktqualität aus. Er bietet einen gelungenen Mix aus Qualität und Preis, was wichtige Faktoren für eine Kaufentscheidung sind. Professor Seul erklärte, wie wichtig es als Unternehmen ist, sich über die eigene Kernkompetenz bewusst zu sein und sich darauf zu konzentrieren. Die zentrale Frage ist: Was kann ich besser machen als andere Unternehmen und wo lohnen sich länderübergreifende Kooperationen? „Think global, act local!“ ist hier ein zentrales Motto.

Vernetzung und Flexibilität ermöglichen es, automatisierte Prozessstrategien umzusetzen. Der Präsident des VDWF erklärte die Wichtigkeit, das Mitarbeiterpotenzial branchenspezifisch auszubauen. „Produktentwickler und -konstrukteure müssen zwangsläufig ein höheres Verständnis sowohl für die werkstoffgerechte als auch für die fertigungsgerechte Gestaltung mitbringen. Der Werkzeug- und Formenbau ist momentan nicht sexy. Das müssen wir ändern: Wir müssen junge Leute für die Branche begeistern“. Professor Seul sieht Defizite in der Aus- und Weiterbildung. Deshalb ist ein wichtiger Ansatz, die Ausbilder – die Berufsschullehrer. – kontinuierlich weiterzubilden und sie über die sich wandelnden Anforderungen im Werkzeugbau auf dem aktuellen Stand zu halten. Fakt ist: „Selbst Fertigungsverfahren wie das Erodieren hat die Berufsschulen noch nicht im notwendigen Maß erreicht. Geschweige denn die additiven Technologien. Daran müssen wir arbeiten.“

www.messe-stuttgart.de/moulding-expo

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