Nach rund zwei Jahren Bauzeit hat der Maschinenbauer Grob im Mai ein neues Werk in Indien eingeweiht. "Wir sind stolz, dass wir nun das sechste Produktionswerk in Indien feierlich eröffnen konnten und somit das Familienunternehmen weiter expandieren können", so Florian Grob bei der Zeremonie. "Damit haben wir einen ersten Anfang für den Aufbau und die Expansion im vielversprechenden indischen Markt geschaffen."
Mit der Eröffnung der dieser Produktionsstätte bekräftigt Grob sein langfristiges Engagement in Indien und das Ziel, das dynamische Wachstumspotenzial der Region zu nutzen und den technologischen Fortschritt voranzutreiben. Bereits 2007 eröffnete das Unternehmen seine erste Niederlassung auf dem Subkontinent, und da das Potenzial in Indien über die Jahre weiter gewachsen ist, entschied sich der Maschinenbauer schließlich, die Niederlassung durch ein Produktionswerk zu ersetzen.
Die Eröffnung eines neuen Werkes ist für jedes Unternehmen eine große Herausforderung, so auch für den bayerischen Maschinenbauer. Der Aufbau des Werkes in Indien basiert auf einem langen, strategisch ausgerichteten Prozess und ist über Jahre gewachsen.
"Ein Werk zu bauen ist etwas ganz anderes, als eine Niederlassung mit Vertrieb und Service zu gründen", erläutert German Wankmiller, CEO der Grob-Gruppe. "Nicht nur wegen der enormen Investitionssumme, sondern vor allem, um das nötige Know-how in Sachen Technologie, Qualität und Zuverlässigkeit ins Land zu holen." Insgesamt wurden rund acht Millionen Euro in das indische Werk investiert, das auf einem 80.000 Quadratmeter großen Grundstück rund 5.000 Quadratmeter Hallenfläche umfasst. Das Unternehmen beschäftigt am neuen Standort bereits 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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Gesamte Grob-Gruppe kann von dem Werk profitieren
Der Fachkräftemangel beschränkt sich nicht nur auf den deutschen Markt, auch in den USA wird er für einige Unternehmen zunehmend zum Problem, so auch für Grob. Seit einigen Jahren kann die Gruppe dies jedoch mit qualifizierten indischen Facharbeitern und Ingenieuren relativ gut ausgleichen und setzt diese gezielt in Mindelheim und Bluffton ein.
Mittlerweile arbeiten 40 bis 50 indische Fachkräfte im Mindelheimer Stammwerk, in Bluffton werden es künftig rund 30 sein. „Indische Fachkräfte sind hoch qualifiziert, intelligent und verfügen über hervorragende Englischkenntnisse“, erklärt Wankmiller die Win-win-Situation für den enormen Fachkräftebedarf. Facharbeiter, die nicht nur die weltweiten Werke unterstützen, sondern nach intensiver Einarbeitung und Schulung auch wieder in Indien eingesetzt werden.
So hat das Unternehmen bereits für Herbst 2024 die Anmietung eines Bürokomplexes in Bangalore geplant, um dort Ingenieure und Softwarespezialisten zu beschäftigen. Diese werden nicht nur für Grob Indien tätig sein, sondern auch Konstruktions- und Softwareleistungen für andere Standorte weltweit erbringen.
Dieses Potenzial sieht Grob im indischen Markt
Das Unternehmen ist bereits seit vielen Jahren auf dem indischen Markt aktiv und hat sich zu einem etablierten Partner für OEMs und Tier-1-Zulieferer entwickelt. Insbesondere im Universalmaschinengeschäft und speziell im Bereich Aerospace ergeben sich für Grob große Potenziale. Dabei spielt die Region um Bangalore eine wichtige Rolle, da hier viele Kunden und Lieferanten ansässig sind.
Die Aussichten sind gut: "Wir erwarten in den nächsten Jahren ein starkes Wachstum", ist CSO Christian Müller überzeugt. "Noch liegt der Fokus der Automobilindustrie in Indien auf konventionellen Antrieben. Aber wir bieten in Indien bereits das eine oder andere E-Projekt an." Die Verantwortlichen stünden bereits im direkten Austausch mit den größten indischen Automobilherstellern Tata und Mahindra.
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Quelle: Grob