Lehrer und Berufsberater erleben Welt des Maschinenbaus

So trafen sich am 19. November 2015 mehr als 20 Pädagogen von Sekundarschulen und Gymnasien sowie Berater für gewerblich-technische Berufe aus Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt bei der zur Emag-Gruppe gehörenden Werkzeugmaschinenfabrik Zerbst GmbH (Wema) in Zerbst.

Die Suche nach geeigneten Fach- und Führungskräften sowie Auszubildenden stellt immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen vor Probleme. Eine Umfrage unter den Mitgliedern des VDMA Ost zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres im Herbst 2015 ergab, dass die Hälfte der ausbildenden Betriebe Schwierigkeiten hatte, die gewerblichen Ausbildungsstellen zu besetzen. „74 Prozent dieser Unternehmen nannten die unzureichende Ausbildungsreife als Grund. 84 Prozent der Firmen erklärten die Probleme mit einer rückläufigen Zahl an Bewerbungen“, erläutert Reinhard Pätz, Geschäftsführer des VDMA Ost.

 

Unmittelbarer Einblick in die Praxis

Neben dem unverkennbar voranschreitenden demografischen Wandel sehen die Unternehmen den fehlenden Bekanntheitsgrad gewerblicher Ausbildungsberufe kritisch. Daher müssten auch Bildungseinrichtungen und Berufsberatungszentren ins Boot geholt werden. „Mit unserer Veranstaltung gehen wir die Fachkräfteproblematik aktiv und in die Zukunft gerichtet an“, sagt Maximilian Irps, Geschäftsführer der Wema Zerbst. Er hofft, auch über die Berufs- und Studienberater künftig bei Jugendlichen wieder mehr Interesse an technischen Berufen zu wecken. „Denn wer die faszinierende Welt des Maschinen- und Anlagenbaus kennt, kann junge Menschen besser für Industrieberufe in unserer Region begeistern“, ist Irps überzeugt.

In praxisnahen Vorträgen und einem Rundgang durch die Produktionshallen vermittelten Irps und seine Führungsmannschaft ein umfassendes Bild vom modernen Werkzeugmaschinenbau und den vielfältigen Einsatzfeldern für Ingenieure und Fachkräfte. Die Teilnehmer lernten dabei aus erster Hand den Wertschöpfungsprozess im Maschinenbau, technische Trends, die vielschichtigen Anforderungen an einen modernen Mittelständler sowie einzelne Unternehmensbereiche kennen, beispielsweise die Fertigung in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung der Produktion. „Sie haben eine Menge über die verborgene Welt des Maschinen- und Anlagenbaus und die Branche als Innovationsmotor erfahren. Gleichzeitig haben wir gezeigt, welche spannenden Aufgaben und beruflichen Perspektiven die Industrie für junge Menschen bereithält, welche Anforderungsprofile Auszubildende und Hochschulabsolventen erfüllen müssen und wie sich der tatsächliche Fachkräftebedarf entwickelt“, so Irps.

Die Wema Zerbst setzt selbst sehr engagiert auf die eigene Ausbildung. Momentan lernen bei dem Unternehmen 40 junge Menschen verschiedene Berufe wie Industriemechaniker, Mechatroniker, Elektriker und Zerspanungsmechaniker sowie Dualen Studenten des Maschinenbaus und der Elektrotechnik.

Kontakt: VDMA Ost, www.vdma.org

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