

Martin Geiger von Geiger Coachulting diskutierte im Rahmen seines Vortrags mit vier Partnern einige Aussagen im Zusammenhang mit additiven Technologien.
Bild: werkzeug&formenbau
Die Frage ist: Wo können Kosten vermieden werden, und wo herrscht Einsparpotenzial? Um hier die Potenziale auszuschöpfen, gehört unter anderem dazu, die Prozesse zu optimieren und zu standardisieren oder auch die Senkung der variablen Kosten durch Lean-Ansätze sowie eine durchgängige Beherrschung der Messdaten bei unterschiedlichen Systemen.
Martin Geiger von Geiger Coachulting thematisierte in seinem Vortrag die Beschaffung von Bauteilen vom Design über Produktentwicklung bis zur Produktion. Mit vier kompetenten Diskussionspartnern diskutierte er einige Aussagen, die immer wieder im Zusammenhang mit additiven Technologien zu hören sind. Darunter beispielsweise diese:
- „Additive Fertigungsprozesse sind noch nicht reif für die Produktion.“ Darauf lässt sich sowohl mit einem Ja als auch mit einem Nein antworten. Denn ob die Prozesse reif sind hängt letztlich von der Anwendung und vom Anwender selbst ab.
- „Mit Teilen aus Aluminiumwerkzeugen kann keine Produktfreigabe erfolgen.“ Das ist bedingt richtig, da sich Aluminium- und Stahlwerkzeuge unter Umständen sehr unterschiedlich verhalten. Wer also zur Abmusterung, um Kosten und Zeit zu sparen, auf ein Aluminiumwerkzeug setzt, kann unter Umständen eine Überraschung erleben. Die Empfehlung ist, bei einer anstehenden Großserie auch das Prototypen-Einfach-Werkzeug aus Stahl zu fertigen, damit in den Kavitäten vergleichbare Bedingungen herrschen wie im späteren hochfachigen Serienwerkzeug. Für die Großserienproduktion bietet Stahl mit Sicherheit die bessere Alternative. Für Kleinserien ist Aluminium jedoch sehr wohl geeignet.
- „Formeinsätze aus Photopolymeren funktionieren nicht.“ Auch diese Aussage ist nicht in jedem Fall richtig. Die Frage für den Werkzeugmacher ist vielmehr: Traue ich mir das zu? Ist es passgenau? Lässt sich das Formteil spritzen oder nicht? Hier muss der Kunde oder Anwender selbst eine Entscheidung treffen.
- „Vakuumguss ist zu ungenau.“ Auch dies ist vom Anwender abhängig, der sich selbst Gedanken machen muss, wie genau sein Bauteil überhaupt werden soll. Wer für die additive Fertigung konstruiert, muss deren spezielle Möglichkeiten und Eigenschaften berücksichtigen, um ihre Möglichkeiten auch auszuschöpfen. Man benötigt ebenfalls Prototypen und eine genaue Messtechnik.
Klar ist, dass die additive Fertigung ganz neue Möglichkeiten bietet. Mit ihr kann die konventionelle Fertigung aber sicher nicht ersetzt, sondern lediglich ergänzt werden. Die zentrale Frage wird demnach sein, wo und wie sich diese innovativen Fertigungsverfahren einsetzen lassen. In diesem Bereich muss auch künftig viel Entwicklungs- und Prozessarbeit stattfinden, denn hier liegt großes Potenzial, hier liegt die Zukunft.
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