Als Daniel Dettling vom Zukunftsinstitut zur Arbeitswelt und Wirtschaft 4.0 referierte, neigte sich der Technologietag bei Emag eldec in Dornstetten schon dem Ende zu und die Besucher hatten einen spannenden, aber auch ausgefüllten Tag hinter sich. Dennoch waren die Plätze auch beim letzten Vortrag des Tages im Auditorium nahezu restlos besetzt - man merkte, dass das Thema die Menschen bewegt.
"Wir wollten zeigen, dass wir hier bei Emag eldec die Themen von Morgen im Blick haben“, erklärte Thomas Rank, Geschäftsführer der Emag eldec Induction GmbH. "Daher haben wir uns entschlossen, neben aktuellen Trends aus unserer Technologiesparte auch noch mit Daniel Dettling einen Blick in die Zukunft zu wagen." Eine Idee, mit der man voll ins Schwarze getroffen hatte.
Ein Blick in das Vortragprogram machte deutlich: Beim Technologietag bei Emag eldec ging es um Themen rund um die Induktionserwärmung von Experten für Experten. Nach der herzlichen Begrüßung der Besucher durch Thomas Rank startete das Vortragsprogramm mit dem Thema "Eigenspannungen und Verzug beim Induktionshärten". Trotz oder gerade wegen seines hohen technischen und wissenschaftlichen Niveaus hörten die Besucher einen spannenden und ebenso unterhaltsamen Vortrag von Christian Krause, Bereichsleiter F&E Anwendungstechnik.
Ein Niveau, das auch durch die nachfolgenden Referenten und Vorträge gehalten wurde. So berichtete Harry Krötz, Bereichsleiter F&E Elektrotechnik, über neueste Technologiemodule zur Qualitätssicherung und bot damit auch einen Einblick in den Einsatz von Industrie 4.0 und Vernetzung. Ebenfalls um Software ging es beim Vortrag von Dirk Schlesselmann, Stv. Bereichsleiter F&E Anwendungstechnik, der aufzeigte, wie mit moderner Simulationssoftware und Berechnungsmethoden, Induktoren und Prozesse virtuell getestet werden können. Spätestens hier war klar, in Dornstetten entsteht echte Hochtechnologie.
Beispiele aus der Praxis
Nach den spannenden Vorträgen aus den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen bei Emag eldec war es nun Zeit für den praktischen Einsatz der Induktionstechnologie. Hier wurden die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten der Induktionserwämung für die industrielle Fertigung nochmals verdeutlicht. Zum Beispiel die kompakten Generatoren von Emag eldec: Diese können aufgrund ihrer Größe und des einfachen Handlings direkt in schon bestehende Fertigungsprozesse integriert werden, um hier z.B. das Löten mit Flamme durch Induktionslöten zu ersetzen. So geschehen beim Bau von Windkraftanlagen, wie Stefan Tzschupke, Head of Business Development Generators, in seinem Vortrag zu berichten wusste.
Im Vortrag von Andreas Endmann, Bereichsleiter Technologievertrieb Härtesysteme, wurde die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit der Härtemaschinen aufgezeigt, die ebenfalls in Dornstetten gebaut werden. Diese Maschinen kommen bei der hochproduktiven Fertigung von Bauteilen zum Einsatz, die in sehr großen Stückzahlen und in sehr kurzen Taktzeiten gefertigt werden müssen, wie es z.B. im Automobilbau der Fall ist.
Nach so vielen anschaulichen Beispielen aus der Praxis war es dann auch an der Zeit, die Induktionserwärmungstechnologie live zu erleben. Hierfür hatte man für die Besucher einen interessanten Rundgang durch die Produktionshallen bei Emag eldec zusammengestellt, wo man neben Versuchen auch aktuelle Kundenprojekte begutachten konnte.
Induktoren aus dem Drucker und ein Blick in die Zukunft
Am Nachmittag berichtete erneut Dirk Schlesselmann über die Möglichkeiten des Baus von Induktoren mittels 3D-Druckverfahren. Dieses Verfahren ermöglicht Induktorgeometrien, die auf herkömmliche Weise schlicht nicht herstellbar sind, was wiederum neue Möglichkeiten für die Induktionserwärmung von komplexen Bauteilen bietet. Darauf folgte ein weiterer Vortrag von Christian Krause, der sich mit modernen Prüfverfahren für Werkstoffe beschäftigte und hier insbesondere die Möglichkeiten der zerstörungsfreien Prüfung näher beleuchtete und wie diese z.B. in Industrie 4.0-Settings für das Qualitätsmanagement und die datenoptimierte Fertigung genutzt werden können.
Das Ende des Tages markierte dann der Vortrag von Daniel Dettling, Gründer der Denkfabrik re:publik – Institut für Zukunftspolitik und damit Experte für Zukunftsthemen. Er brachte darin zu Bewusstsein, wie wichtig moderne Technologie und Automationslösungen für die Arbeitswelt von morgen sind. Gleichzeitig zeigte er auf, dass komplexe Handlungen und kreative Lösungsfindungen weiterhin eine Domäne des Menschen bleiben.
"Was mir beim Vortrag von Herrn Dettling bewusst wurde ist, wie sehr wir hier von diesen Themen beeinflusst werden. Emag eldec ist ein Unternehmen, das zum einem auf ganz klassische Manufakturprozesse setzt, zum Beispiel beim Bau der Induktoren, und zum anderen moderne Technologie dort einsetzen, wo sie uns Erleichterung bringen, wie etwa bei der Konstruktion und Simulation“, erklärte Thomas Rank abschließend. "Was am Ende zählt, sind die Köpfe, die aus den gegebenen Werkzeugen das Beste herausholen, und da sind wir hier in Dornstetten gut aufgestellt."
Diesen Eindruck hat sicher jeder der Besucher am Ende des Tages mitgenommen. nh