Neben den massiven Verbesserungen durch den senkrechten Grundträger erfuhr der neue Index MBL eine zweite entscheidende Veränderung. Sie betrifft das komplette Konzept des Nachschubs der Materialstange. Während das bewährte Prinzip der wälzgelagerten Führung der Stange beibehalten wurde, wird der Materialnachschub nun mittels eines Nachschubwagens und einer einschwenkbaren Nachschubstange realisiert.

Der verbesserte Ablauf gliedert sich in den Voreinschub durch den Nachschubwagen, das Abstützen der Materialstange durch Überfahren der Lagerplatten und das Einschwenken der Nachschubstange. An der Spitze der Nachschubstange befindet sich ein auf Form und Durchmesser des Stangenmaterials angepasstes Kopfstück. Damit schiebt sie die Materialstange Teil für Teil zwischen der Bearbeitung nach vorne, bis schließlich das letzte Teil bearbeitet wird. Dann zieht der Nachschubwagen die Nachschubstange wieder zurück zum Einwechselplatz. Sie wird ausgeschwenkt, und der ganze Ablauf beginnt von vorne.

Durch die einschwenkbare Nachschubstange verkürzt sich die erforderliche Baulänge des Stangenlademagazins deutlich – beim MBL 3200 um rund einen Meter.

Ergonomisches Beladen

Auch der gesamte Beladevorgang hat an Bedienerfreundlichkeit und Tempo gewonnen. Durch den senkrecht stehenden Träger ließ sich beispielsweise die Zuführung der Materialstangen verbessern. Während bisher sich die Beladehöhe der Stangenauflage oberhalb der Spindelhöhe befand, liegt sie jetzt unterhalb auf etwa 1 m Höhe – je nach Maschinentype. Dies macht das manuelle Einlegen der Stangen bequemer. Die Auflagefläche misst rund 400 mm und hat eine Kapazität von bis zu sechs Stangen mit Durchmesser 65 mm oder elf Stangen mit Durchmesser kleiner 45 mm. Die Neukonstruktion ermöglicht es außerdem, die Stangenauflage während des Betriebs nachzufüllen, ohne den Bearbeitungsvorgang unterbrechen zu müssen.

Die aufgelegten Stangen werden auf Förderketten in das Magazin transportiert, wo sie vereinzelt werden. Ein Vorteil ist, dass sich dann die aktuell zu beladende Materialstange in einer Position unter der Spindelmitte befindet, von wo sie durch drei senkrecht verfahrende Hubarme auf Spindelhöhe angehoben wird. Die erforderliche Höhe wird nach Eingabe des Materialdurchmessers von der Steuerung berechnet. Die Hubarme bringen die Materialstange automatisch in die richtige Position. Zusätzliche Rüstarbeit ist nicht notwendig. Diese Art der Zuführung, ermöglicht es, Materialstangen beschädigungsarm in die Maschine einzubringen, da sich die Stangen untereinander nicht berühren.

Rüsten im Eiltempo

Sollte ein Materialwechsel mit einer Durchmesseränderung notwendig sein, hält sich der manuelle Umrüstaufwand in Grenzen. Der Bediener muss lediglich die Kunststoffbuchsen (verbesserte Greifeigenschaften) in den sechs Lagerplatten austauschen und gegebenenfalls die Nachschubstange, beziehungsweise deren stangenspezifischen Kopf wechseln.

Für das breite Stangenspektrum bis zu 65 mm Durchmesser stellt Index drei Nachschubstangendurchmesser zur Verfügung. Die Länge der Nachschubstange ist stets gleich und so bemessen, dass bei jeder Materialstange nur ein minimales Reststück bleibt.

Insgesamt dauert der Rüstvorgang aufgrund besserer Zugänglichkeit, weniger Wechselteile und eines teilautomatisierten Vorgehens, weniger als 7 Minuten, inklusive dem Rüsten der Spindelreduzierung und der Spindelspannzange.

Zur Bediener- und Rüstfreundlichkeit des neuen Index MBL tragen weitere Details bei - wie zum Beispiel die großen Fenster über die ganze Laderlänge, die dem Bediener eine gute Sicht ins Innere des Laders gestatten. vg

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