Im Jahr 2008 wurden weltweit 60 Mio. Autos produziert. In 5,5 Mio. davon waren Bauteile vom Unternehmen Heuschkel & Barnickel. Eine interessante Zahl, denn der Zuwachs an Riemenspannern nimmt durch technische Zusatzangebote wie etwa Klimaanlagen weiter zu. Während die europäischen Hersteller hier mittlerweile auf das mechanische Konzept setzen, konzentrieren sich die asiatischen Autobauer auf hydraulische Riemenspanner. Und das ist im konkreten Fall der Kundenkreis von Heuschkel & Barnickel.
Nicht zuletzt durch den chinesischen Markt musste man in Nürnberg deshalb die Kapazitäten weiter ausbauen und in Werkzeugmaschinen investieren. Im Bereich der Riemenspanner beziehungsweise des Drehens hat man sich im April 2013 für die Ultrapräzisions-Drehmaschine SB-CNC von Spinner entschieden. Das ist nicht nur die 2500ste Maschine, die das Unternehmen Spinner aus dieser Baureihe insgesamt ausgeliefert hat, sondern bei Heuschkel & Barnickel mittlerweile auch die zehnte Spinner-Maschine.
Hohe Wiederholgenauigkeit
Für Norbert Hopf, Bereichsleiter Fertigung bei Heuschkel & Barnickel, war das eine folgerichtige Entscheidung: „Diese Maschinen laufen seit Jahren absolut prozesssicher und sind bei der Wiederholgenauigkeit mit 3 bis 4 µm für dieses Produktspektrum nahezu maßgeschneidert. Außerdem bauen die Maschinen sehr kompakt. Bei anderen Anbietern müssten wir bei unserer Produktpalette auf eine größere Baureihe zurückgreifen. Zudem funktioniert der Service, falls man den tatsächlich mal braucht, innerhalb von 24 h und problemlos.“ Letzteres scheint bei der Dauerbelastung von drei Schichten, sechs Tage die Woche und den Stückzahlen auch elementar. Zumal man strengste Liefertreue praktiziert und man sich auch derzeit schon wieder an der obersten Kapazitätsgrenze bewegt.
Auf einen Blick
Spinner SB-CNC-Ultrapräzisions-Drehmaschinen
- Feinstdrehen
- Hartzerspanung > 60 HRC
- Werkzeug- und Musterbau
- Großserien mit Automation
- Prozesssicherheit kleinster Toleranzen
- 0,1 µm Messsystemauflösung
- 0,4 µm Positionierwiederholgenauigkeit
- 0,2 µm Kreisformgenauigkeit
Die beschriebene Wiederholgenauigkeit in Verbindung mit den Fertigungstoleranzen von drei Hundertstelmillimeter bei den Passungen klingt für eine Werkzeugmaschine dagegen zunächst vielleicht lapidar. Der Werkstoff Aluminiumdruckguss hat es allerdings in sich. Den Prozess muss man im Griff haben, denn das Material ist fast vergleichbar mit Knetgummi, beschreibt es Norbert Hopf. Und so hat man mit der Spinner SB-CNC auch genau die richtige Maschine, wie Bernhard Glassl, Inhaber der Firma BG Werkzeugmaschinen und Spinner Vertriebspartner für die Region Bayern Nord und Hessen Süd, beschreibt: „Bei diesen Maschinen arbeitet Spinner mit Flachführungen und geschabten Schlitteneinheiten. Das bringt eine sehr gute Dämpfung, absorbiert Vibrationen und ist vor allem wie hier auch beim Einsatz von PKD-Werkzeugen für die Standzeit und die Qualität im Prozess sehr vorteilhaft.“
Qualität, Präzision und Service ist freilich nicht alles. Bei diesen Stückzahlen müssen auch die Taktzeiten stimmen, und von der Schnelligkeit der Maschine ist man in Nürnberg begeistert, denn bei optimaler Werkzeuganordnung sind die Verfahrwege enorm kurz, die Nebenzeiten entsprechend gering.
Ein Aspekt, den Jürgen Baader, der kaufmännische Leiter des Unternehmens, natürlich gerne sieht: „Allein die Tatsache, dass wir hier in Nürnberg für den asiatischen Markt fertigen, sagt schon viel. Wir sind weltweit der einzige Anbieter, der solche Teile konkurrenzfähig herstellen kann. Selbst Osteuropa hat unsere Preise schon hinterfragt. An dieser Situation und der Tatsache, dass wir dauerhaft Qualität produzieren können, haben sicher auch die Spinner-Maschinen einen Anteil.“
Absolute Standardmaschine
Interessant dabei ist sicher, dass es sich bei der SB-CNC um eine absolute Standardmaschine handelt. Also eine frei programmierbare Maschine, mit linear angeordneten Werkzeugen (ohne Revolver und angetriebenen Werkzeugen) und damit kostengünstig. Die Werkstückzuführung ist Made by Heuschkel & Barnickel, obwohl die Maschine gut von Spinner-Automation zu automatisieren wäre. In der Summe alles Argumente, weshalb sich in Nürnberg auch nie die Frage nach einem anderen Hersteller gestellt hat.
Aus kaufmännischer Sicht sieht Baader allerdings noch weitere gute Gründe für diese Investition: „Gut und kostengünstig hatten wir schon. Zudem wäre aber eine neue Technik eines anderen Anbieters zu installieren, selbst wenn er entschieden billiger wäre, langfristig gesehen deutlich teurer. Man darf hier ja nicht vergessen, dass die Maschine kompatibel mit den anderen Maschinen sein muss, denn die Infrastruktur mit beispielsweise Spannmitteln oder Werkzeugträgern wäre ja auch sehr kostenintensiv.“
Alles in allem scheint man so in Nürnberg auf dem richtigen Weg zu sein. Zumal sich selbst die Installation der Maschine mit den hier beschriebenen Vorzügen deckt: Stecker rein und produzieren.