Martin Bruckner, Produktionsleiter am Krones-Standort Nittenau, skizziert die tägliche Herausforderung in der Fertigung: „Wer seine Kunden mit ständig neuen Innovationen begeistern will, muss ebenso innovative Wege finden, diese Produkte herzustellen.“ Die Sichtweise zeigt deutlich: Innovation hat bei Krones höchsten Stellenwert – und das nicht erst seit gestern. Schon der Firmengründer Dr. Hermann Kronseder galt in der Branche als „Motor des Getränkemaschinenbaus“. Sein Erfindergeist und der Sinn für fortschrittliche Technik sind längst in das Unternehmen übergegangen. Das belegen nicht zuletzt die mehr als 2750 Patente und Gebrauchsmuster – Tendenz steigend.

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Dank der Bohr- und Gewindefräszyklen von Heidenhain ist die Bearbeitung der anspruchsvollen Werkstücke extrem effizient.

Der Anspruch, seinen Kunden nur beste Produkte anzubieten, setzt voraus, dass man auch in der Fertigung allen Anforderungen gerecht werden kann. „Unsere fortschrittlichen Anlagen lassen sich in dieser Qualität nur mit modernsten Technologien herstellen“, weiß Bruckner. Den hohen Technologiegrad erreicht Krones seit vielen Jahren mit Werkzeugmaschinen aus dem Hause DMG Mori. Verteilt auf die einzelnen Standorte sind derzeit rund 125 Modelle im Einsatz – etwa 60 davon in Nittenau. „Es ist ein immenser Vorteil, nur wenige Ansprechpartner für so viele Maschinen zu haben“, unterstreicht der Produktionsleiter. Ein weiterer Partner in der Fertigung ist der Steuerungshersteller Heidenhain, wie Bruckner hinzufügt: „Im Fräsbereich haben wir vor längerer Zeit auf die iTNC-Steuerungen umgestellt.“ Der einheitliche Standard erlaube eine wesentlich flexiblere Produktion. Je nach Bedarf können die Bauteile also mit den gleichen Programmen auf unterschiedlichen Maschinen gefertigt werden.

Als Krones die Heidenhain-Steuerung vor 15 Jahren einführte, war die Programmierung mit Hilfe des Zyklus 19 – dieser definiert die Lage der Bearbeitungsebene durch die Eingabe von Schwenkwinkeln – eine große Erleichterung. So groß, dass diese Option noch heute tagtäglich zum Einsatz kommt. In der aktuellen Steuerung hat Heidenhain diese Funktion weiterentwickelt und als PLANE-Funktion implementiert. Hier steht für jede Ebenendefinition eine eigene Animation zur Verfügung, die bereits vor der Funktionsauswahl Überblick verschafft. Die Programme erstellt Krones mit Hilfe einer Software von Unigraphics. Auf die Maschine gelangen sie über einen Postprozessor. „Dieser Übergang funktioniert reibungslos und erfordert keine nachträglichen Korrekturen an der Maschine“, bestätigt Bruckner die gute Funktionsweise.

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Martin Bruckner (links), Produktionsleiter am Standort Nittenau, und seine Mitarbeiter haben immer wieder mit hochkomplexen Werkstücken zu tun.

Produktivitätsgewinn
An Produktivität gewinnt die Fertigung auch dadurch, dass Krones auf diverse andere Zyklen der iTNC 530 zurückgreifen kann, wie Bruckner erklärt: „Ob beim Bohren oder beim Gewindefräsen – die entsprechenden Zyklen vereinfachen die Bearbeitung ungemein.“ Hinzukommen würden die Tastzyklen, die Krones auch im Automatikbetrieb nutzt. Der Vorteil hierbei: Die Zyklen beinhalten einen Parameter, in dem man festlegt, ob das Ergebnis der Antastung in eine Nullpunkt- oder eine Preset-Tabelle übernommen wird. Letztere vereinfacht beispielsweise das Einrichten der Maschine erheblich, weil beliebig viele Bezugspunkte in ihr gespeichert werden können.

Abfüllanlage

Bild: Alterfalter – Fotolia

Die umfangreiche Ausstattung der Heidenhain-Steuerung sowie das Leistungsvermögen der DMG-Mori-Maschinen sind für Bruckner eine gute Grundlage, die erforderlichen Qualitäten zu erreichen: „Es geht schließlich darum, komplexe Bauteile aus hochwertigem Edelstahl effizient zu fertigen.“ So hätten beispielsweise die Oberflächenqualität und hohe Genauigkeit oberste Priorität in der Lebensmittelindustrie. Die technologischen Eigenschaften der eingesetzten Werkzeugmaschinen werden den hohen Anforderungen mehr als gerecht. Das Bauteilspektrum erstreckt sich dabei von kleinsten Schrauben bis hin zu größten Werkstücken. Hervorzuheben ist bei Krones, dass die Fertigungstiefe bei rund 60 Prozent liegt und somit viele anfallende Arbeiten im eigenen Haus durchgeführt werden können.

Thema Komplettbearbeitung
In Folge der Marktanforderungen haben sich die Fertigungstechnologien in den vergangen Jahren stark weiterentwickelt. Die Komplettbearbeitung ist in diesem Zusammenhang auch bei Krones ein zentrales Thema. „Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob wir ein Teil in mehreren Aufspannungen herstellen oder ein komplett bearbeitetes und montagefertiges Teil aus der Maschine nehmen“, erklärt Bruckner die Vorzüge dieser Fertigungsart. Allein durch die Reduzierung der Nebenzeiten falle ein immenser Zeitfaktor weg. Er beschreibt auch die daraus resultierenden Möglichkeiten: „Die Komplettbearbeitung erlaubt unseren Mitarbeitern die simultane Aufsicht und Bedienung mehrerer Maschinen, was wiederum die Kapazität und Flexibilität in der Fertigung erhöht und naturgemäß auch die Stückkosten reduziert.“

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Im Fräsbereich konzentriert sich Krones auf Steuerungstechnologie von Heidenhain – so auch bei der jüngsten Investition, einer DMC 60 U duoBlock.

Jüngstes Beispiel für die Komplettbearbeitung ist im Fräsbereich eine DMC 60 U duoBlock von DMG Mori – ebenfalls ausgestattet mit der iTNC 530 von Heidenhain. Beim 5-Achs-Simultanfräsen auf diesem Bearbeitungszentrum geht die Steuerung davon aus, dass das Werkzeug immer senkrecht zur Werkstückoberfläche steht oder in einem festen Winkel gekippt ist. Das Programm muss somit nur die Punkte auf dem Werkstück und die Drehwinkel der Schwenkachsen berechnen. Korrekturen für Maschinengeometrie, Werkzeuglänge oder 3D-Werkzeugradius führt die iTNC 530 mit Hilfe der TCPM-Funktion (Tool Center Point Management) automatisch durch.

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Die Programme werden extern über eine Unigraphics Software erstellt und gelangen per Postprozessor auf die Steuerung.

Krones hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sich eine innovative Strategie auszahlt. „Mit DMG Mori und Heidenhain als Partner können wir sicher sein, dass uns auch in Zukunft modernste Fertigungstechnologien zur Verfügung stehen“, schaut Bruckner nach vorn. Denn nur der Blick auf neue technologische Möglichkeiten erlaube Innovationssprünge sowohl in der Produktion als auch bei der Produktpalette, die Krones anbietet. Damit verbunden ist auch eine hohe Investitionsbereitschaft, bemerkt der Produktionsleiter: „Die technologische Innovation ist für uns der Hauptgrund für den Kauf neuer Bearbeitungszentren.“

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