Die „Ikone des Bohrens“, der neue DC170 von Walter, sorgte bei der Feldmann-MAB für den notwendigen Vorsprung beim Wettbewerb um einen interessanten Auftrag.

Die „Ikone des Bohrens“, der neue DC170 von Walter, sorgte bei der Feldmann-MAB für den notwendigen Vorsprung beim Wettbewerb um einen interessanten Auftrag.

Die „Ikone des Bohrens“ zog dank seines technologischen Fortschritts und der damit verbundenen Wirtschaftlichkeit den Auftrag an Land

Udo Achterholt, geschäftsführender Gesellschafter der Feldmann-MAB, erklärt: „Bis zu diesem neuen Projekt haben wir immer mit herkömmlichen Werkzeugen gebohrt. Aber diesmal ging es um völlig neue Teile für einen ganz neuen Motor. Wir mussten Kipphebelwellen unterschiedlicher Größe aus sehr zähem Stahl längs bohren.“ Das sollte gleichermaßen präzise wie schnell gehen. „Ohne Hilfe von außen hätten wir das wohl nicht hinbekommen, weil die Positionen und Lagetoleranzen unheimlich eng sind.“ Erschwerend kommt hinzu, dass nicht der winzigste Grat in der Bohrung und den Querbohrungen stehen bleiben darf. Zusätzlich werden die Wellen deshalb thermisch entgratet.

Die Feldmann-MAB GmbH in Velbert ist ein Unternehmen im Um- und Aufbruch, aber mit langer Tradition. 2012 wurde aus Feldmann die Feldmann-MAB (Metallverarbeitung Achterholt &

Walter Titex DC170

Unscheinbar, aber ausschlaggebend: die Längsbohrung in den Kipphebelwellen aus hochfestem Stahl. Der Walter Titex DC170 schafft sie präzise und schnell in einem Rutsch.
Bilder: Pyper

Brögelmann) mit derzeit etwa 30 Mitarbeitern. Das Unternehmen produziert heute Präzisions- und CNC-Drehfrästeile sowie Schleifteile für Anlagen- und Maschinenbau, für Prototypenbau, für Industrie- und Schiffsmotorenbau sowie für (Nutz-) Fahrzeuge.

Für das anstehende Kipphebelwellen-Projekt kam der Tübinger Hersteller für Präzisionswerkzeuge Walter AG mit dem DC170 genau zum richtigen Zeitpunkt. Für den Walter-Deutschland-Außendienstmitarbeiter Udo Schuster ist die Situation von Feldmann-MAB durchaus typisch. Schuster: „Oft kommen Kunden mit einer interessanten Anfrage auf uns zu. Sie sind sich häufig nicht sicher, wie sie eine Bearbeitung am besten realisieren können. In der Regel können wir sie dann mit einem oder mehreren Walter-Produkten unterstützen, die genau für diesen Bearbeitungsfall passend sind.“

Kostengünstig fertigen

Oliver Fischer, Feldmann

„Wir können mit dem DC170 viel höhere Schnittwerte fahren als mit unseren herkömmlichen Bohrern.“ Oliver Fischer, Leiter der Arbeitsvorbereitung bei Feldmann-MAB.

Das kann Achterholt nur bestätigen. Der Ingenieur hatte schon in der Zeit vor Feldmann-MAB, in der er bei großen Unternehmen wie Ford und Knipex in verantwortlicher Position tätig war, die Kompetenz der Walter-Mitarbeiter schätzen gelernt: „Wir gehen eigentlich immer mit einem neuen Teil und den uns gestellten Anforderungen direkt zu Walter und lassen uns Vorschläge erarbeiten.“ Als Achterholt das Unternehmen Feldmann übernahm und seine Erfahrungen aus der Automobilindustrie mit einbrachte, war klar, dass er Walter mit ins Boot holt. Entscheidend für ihn: „Der Prozess muss stimmen, um kostengünstig fertigen zu können. Andere haben sicher auch gute Werkzeuge, aber das Optimum rauszuholen, da ist Walter spitze.“ So wie jetzt bei den Kipphebelwellen: „Die fallen komplett fertig von der Maschine, wir müssen sie anschließend nur noch entgraten und gleitschleifen lassen.“

Auf einen Blick

Vorteile DC170 von Walter

  • höchste Prozesssicherheit durch neuartiges Führungsfasen-Design
  • flache Rillen erlauben Durchfluss von Kühlschmierstoff und verhindern Spanklemmer
  • Steigerung der Produktivität durch 50 Prozent höhere Standzeit bei 35 Prozent höheren Arbeitswerten im Vergleich zu herkömmlichen VHM-Bohrern
  • Verbesserung der Bauteilqualität durch die kontinuierliche Führung am Umfang
  • Reduzierung der Fertigungskosten durch optimale Nutzung des Werkzeugs

Die Wellen müssen höchste Anforderungen erfüllen. Sie sind für Gasmotoren in stationären Generatoren bestimmt, die später beispielsweise Krankenhäuser in aller Welt mit Strom versorgen. So eine Station kann schnell eine runde Million

Walter Titex DC170 Anwendung

Der Walter Titex DC170 bei der Arbeit: Kurzes Pilotieren reicht, dann zieht der Bohrer das Loch ohne Entlüften selbst im zähesten Stahl durch.

Euro kosten. Umso mehr freut sich Achterholt, dass der Hersteller großes Vertrauen in sein relativ kleines Unternehmen setzt. „Wir liefern dem Kunden insgesamt über 50 Teile, die alle erst voriges Jahr erstbemustert wurden.“ Oliver Fischer, Leiter der Arbeitsvorbereitung, geht ins Detail: „Wir setzen für sämtliche Operationen an den Wellen Walter-Werkzeuge ein: die Tiger•tec Silver Wendeschneidplatten zum Drehen, die Hochleistungsfräser Proto•max für das Fräsen und die Hochleistungsbohrer X•treme für die übrigen Bohrungen.“ Die mit Abstand größte Herausforderung war jedoch die lange Innenbohrung in den hochfesten auf 1300 N/mm² vergüteten Stahl. Achterholt: „Er ist besonders zäh und entsprechend schwer zu bearbeiten, die Bohrung darf trotzdem auf keinen Fall verlaufen.“ Genau das Material, in dem sich der DC170 so richtig wohl fühlt. Drei Vorteile überzeugten Achterholt und Fischer vom neuen Bohrer: Genauigkeit, Haltbarkeit, Schnelligkeit. Fischer: „Wir können mit dem DC170 viel höhere Schnittwerte fahren als mit unseren herkömmlichen Bohrern. Der DC170 geht da rein wie in Butter, wir müssen nicht einmal zwischendurch entlüften.“ Für Udo Achterholt war diese Bohrung mit ausschlaggebend, dass Feldmann-MAB letztlich den Auftrag für die Wellen bekommen hat.

Feldmann, Walter Mitarbeiter

Landeten mit dem ersten großen Projekt bei der Feldmann-MAB gleich einen Volltreffer: (von links nach rechts) Udo Schuster, Außendienstmitarbeiter Walter Deutschland GmbH, AV-Leiter Oliver Fischer und Firmeninhaber Udo Achterholt. Dank des Bohrers DC170 erhielt das Unternehmen einen bedeutenden Auftrag.

Ein herkömmlicher Bohrer schafft in diesem Material bei einem Durchmesser von 5 mm Schnittgeschwindigkeiten von 50 bis 60 m/min und einen Vorschub von 0,08 mm/U. Fischer: „Wir fahren den DC170 mit einer Schnittgeschwindigkeit von über 70 m/min bei einem Vorschub von 0,15 mm/U, also mehr als doppelt so schnell.“ Noch beeindruckender ist die benötigte Gesamtzeit für die Bohrung, da das Lüften entfällt: Herkömmlich gebohrt, erfordert die Bohrung etwa 2,5 bis 3 min, der Walter Titex DC170 schafft sie in gerade einmal 40 s.

Neuartiges Führungsfasen-Design

Ausschlaggebend für die überragenden Eigenschaften des DC170 von Walter ist das neuartige Führungsfasen-Design, das eine neue Leistungsklasse bei den Bohrern begründet. Viel Hartmetallmasse in Schnittkraft-Richtung direkt hinter der Schneidecke sorgt für Stabilität und damit für bessere Produktivität. Der Bohrer widersteht extremen mechanischen Belastungen bei schrägen Austritten oder Querbohrungen. Auch bei weniger anspruchsvollen Bohrungen bringt das deutlich höhere Standzeiten und mehr Wirtschaftlichkeit. Die Hartmetallmasse leitet zusätzlich extreme Temperaturen beim Bohren wirksam ab. Das Führungsfasen-Design sorgt für eine wesentlich bessere Umspülung mit Kühlschmierstoff als bei herkömmlichen Bohrern: flache Einstiche erlauben den ungebremsten Durchfluss von Kühlschmiermittel und verhindern gleichzeitig gefährliche Spanklemmer. Die spezielle Führungsfasenorientierung minimiert

Udo Achterholt, Feldmann

„Die Total Cost of Ownership sind trotz höherem Preis
wesentlich besser.“
Udo Achterholt, geschäftsführender Gesellschafter
der Feldmann-MAB.

störende Schwingungen. Das sorgt nicht nur für Laufruhe, sondern auch mehr Prozesssicherheit.

Bis zu dreimal können die DC170-Bohrer wiederaufbereitet werden – bis noch zwei Kühlrillen übrig bleiben. Anwender, die das nun sichtbare Nachschliff-Potenzial voll ausschöpfen, senken ihre Fertigungskosten.

Achterholt rechnet mit spitzem Bleistift: „Die Total Cost of Ownership sind wesentlich besser, die Wirtschaftlichkeit, die bessere Genauigkeit und der Faktor Zeit sind ausschlaggebend. Da kann man ruhig etwas mehr für das Werkzeug ausgeben.“ Nach diesen positiven Erfahrungen sollen jetzt nach und nach bei Feldmann-MAB alle Werkzeuge auf Walter-Produkte umgestellt werden. Und damit sie auch immer gleich zur Hand sind, wirft schon ein weiteres großes Projekt seine Schatten voraus: die Einführung eines Walter-Werkzeugausgabesystems.

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