Fertigungslösung für Turbolader

Die von einem Komet-Projektteam gemeinsam mit dem Anwender und dem Maschinenhersteller Stama erarbeitete Fertigungslösung für Turbolader reduziert die Gesamtbearbeitungszeit um 25 Prozent. - (Bild: Ceratizit)

Nach der Integration des Besigheimer Präzisionswerkzeug-Herstellers Komet zeigte sich die mittlerweile 9000 Mitarbeiter starke Ceratizit-Gruppe auf der AMB 2018 mit neuer, dynamischer Struktur.

Neben "Cutting Solutions by Ceratizit", übernimmt Klenk">"Klenk" und "WNT" ist "Komet" zu einer der vier Kompetenzmarken für die Zerspanung geworden. Die bekannten Komet-Stärken, die sich beispielsweise in Lösungen für die Automobilindustrie ausdrücken, werden durch weitere Kompetenzen aus anderen Unternehmensbereichen ideal ergänzt.
Dies wurde auf der AMB deutlich, wo die Ceratizit-Gruppe mit zwei Messeständen vertreten war und unter anderem seine Werkzeug- und Fertigungs-Kompetenz für den Bereich Automotive Powertrain präsentierte. Die Messebesucher sahen an drei Podesten, wie sich mit neuester Werkzeugtechnik von Ceratizit die Produktivität und Qualität in der "Zylinderkopf- /Motorblockbearbeitung", "Turboladerfertigung" und bei der "Bearbeitung von Common Rail und Kurbelwelle", steigern lässt.

Komet-PKD-Planfräser
Komet-PKD-Planfräser zur Bearbeitung von Motorblöcken. Durch eine gezielte Lenkung des Kühlmittels wird die Späneform optimal gestaltet; die Späne werden unmittelbar aus der Kontaktzone gespült. - (Bild: Ceratizit)

Zahlreiche OEM und First-Tier-Lieferanten vertrauen bei der Zylinderkopf- und Motorblockbearbeitung auf Komet- und Ceratizit-Werkzeuge, in denen über lange Zeit gewachsenes Zerspanungs-Know-how steckt. Permanent sind die Werkzeugentwickler damit beschäftigt, Geometrie, Substrate und Beschichtungen zu verbessern, um eine noch effizientere Bearbeitung zu ermöglichen. Die nachfolgenden Beispiele lassen erahnen, wie viel Kompetenz sich in der Ceratizit-Gruppe versammelt hat.

Zylinderkopf- / Motorblockbearbeitung

Mit verdoppelter Produktivität konnte zuletzt ein neuer Komet-PKD-Planfräser begeistern. Diese resultiert in erster Linie aus dem additiv hergestellten Schneidenträger, der deutlich mehr Schneiden aufnehmen kann, als bisher möglich war. Dazu kommt ein frei gestaltbares Kühlkanaldesign, das den Kühlmittelstrom optimal an die Zerspanungsstelle leitet. Auch die Achswinkel lassen sich größer gestalten, was zu gesteigerter Funktionalität beiträgt. Auf Kundenwunsch entstand – zur Bearbeitung eines Kurbelgehäuses – ein weiterer bemerkenswerter Komet-PKD-Planfräser. Durch eine gezielte Lenkung des Kühlmittels wird die Späneform optimal gestaltet; die Späne werden unmittelbar aus der Kontaktzone gespült.

Auch beim Erzeugen von Durchgangsbohrungen in Hohlräume und Kammern – zum Beispiel bei Froststopfenbohrungen – sind Restspäne im Bauteil unerwünscht. Eine Komet-Entwicklung – ein zum Auf- und Vollbohren geeignetes PKD-Werkzeug – vermeidet diese zuverlässig. Dafür sorgen spezielle Spanlenkungseinsätze in den Spannuten. Nur durch die additive Herstellung lässt sich das spezielle Design der Spanlenkungsnut und des Kühlkanals mit Rückspülung realisieren. Durch eine pfiffige Idee reduziert ein kühlmittelgesteuertes Feinbohrwerkzeug von Komet die Bearbeitungszeit: Das Werkzeug wird mit 40 bar (IKZ) beaufschlagt, um die Schneiden ausfahren zu lassen. Am Bohrungsgrund wird der Druck aufgehoben, die Schneiden fahren wieder ein. So kann das Werkzeug im Eilgang aus der Passung gefahren werden, ohne die Kontur zu verletzen.

Komet-PKD-Bohrwerkzeug mit Spänespoiler
Komet-PKD-Bohrwerkzeug mit Spänespoiler: In den Spannuten spezielle additiv gefertigte Spanlenkungseinsätze, die auch bei Durchgangsbohrungen in Hohlräume und Kammern für ein spänefreies Bauteil sorgen. - (Bild: Ceratizit)

Pfeilschnell ist auch der Ceratizit-VHM-Bohrer, der beim Hochvorschub-Tieflochbohren in Aluminium Vorschübe von bis zu 1,00 mm/U bei einer Drehzahl von 10 000 min-1 zulässt. Zu seinen individuellen Stärken gehören der 15°-Spiralwinkel für schnellen Späneabtransport, die sechs Führungsfasen für beste Stabilisation und hochglanzpolierte Spanräume. Dass sich Aufbauschneiden bilden, verhindert die chemisch stabile DLC (Diamond Like Carbon) Beschichtung. Sie besteht aus diamantähnlichem Kohlenstoff, der in mehreren Lagen aufs Werkzeug gebracht wird, was die charakteristischen Regenbogenfarben verursacht. Die DLC-Beschichtung weist mit HV 0,05 = 6000 einen extrem hohen Härtegrad auf und macht Bohrwerkzeuge besonders abriebfest. Deshalb werden auch derart beschichtete Stufenbohrer von Ceratizit gerne zur Zerspanung von Zylinderköpfen aus hochsiliziumhaltigem Aluminium genutzt.

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