Mit den PCBN-bestückten Kugelbahnfräsern von Gühring hat der Anwender dem Unternehmen zufolge alle Faktoren im Griff, um neben der präzisen Bearbeitung von homokinetischen Gelenken diese zugleich kostengünstig zu fertigen.
Gühring verspricht dabei ein einfaches und praxisorientiertes Werkzeugkonzept der Kugelbahnfräser. Auf einem stabilen Grundkörper sitzt der Fräskopf mit seinen PCBN-Schneiden. Die Schnittstelle zwischen Grundkörper und Fräskopf ist auf maximale Steifigkeit und Stabilität ausgelegt. Damit sind dem Hersteller zufolge eine hohe Prozesssicherheit und konstant hohe Fertigungsqualität und -präzision sichergestellt.
Gleichzeitig erlaubt die Schnittstelle aber auch einen einfachen und schnellen Wechsel des Fräskopfes, wenn die Schneiden verschlissen sind. Dem Anwender stehen zwei Lösungen zur Wahl. Bei der ersten erfolgt die Montage des Fräskopfs von hinten durch den Grundkörper, im anderen Fall wird der Fräskopf von vorne montiert, ohne dass der Grundkörper aus der Maschine genommen werden muss.
Im Fräskopf kommen nach Herstellerangaben ausschließlich ISO-Schneidplatten aus Voll-PCBN oder mit PCBN-Schneiden zum Einsatz. Auf diese Weise sollen die Werkzeugkosten für die Kugelbahnfräser besonders günstig bleiben. Bei Verschleiß muss der Anwender nur den Fräskopf austauschen und an Gühring zur Neubestückung mit relativ kostengünstigen Standardplatten zurückgeben. Der Grundkörper selbst kann langlebig weiterverwendet werden.
Berechnen der Geometrie
Das diffizile Know-how der Gühring-Kugelbahnfräser steckt dabei in der Berechnung der Geometrie. Hierfür steht bei Gühring eine spezielle Software zur Verfügung, die aus den seitens des Anwenders vorgegebenen Formen und Toleranzen für Inner Race und Outer Race des Gelenks die perfekte Werkzeuggeometrie berechnet.
Wesentliche Faktoren sind dabei der Kontaktwinkel, das Bahnspiel und die Schmiegung der später zwischen Inner und Outer Race liegenden Kugeln sowie der Anstellwinkel des Kugelbahnfräsers bei der Bearbeitung. Dadurch lassen sich minimale Toleranzen von beispielsweise maximal 3 µm für das Bahnspiel und maximal 10 µm für die Schmiegung prozesssicher und konstant einhalten.
Ihre Praxistauglichkeit bei der Bearbeitung von induktiv gehärteten Stählen mit 58 bis 62 HRC müssen die Kugelbahnfräser vor dem Serieneinsatz in umfangreichen Simulationen und Testbearbeitungen im Gühring-eigenen Forschungs- und Entwicklungszentrum unter Beweis stellen.
Im Einsatz erreichen die Werkzeuge dem Hersteller zufolge dann nicht nur die geforderten Toleranzen, sondern fertigen die geforderten Konturen mit hohen Standwegen. So erreicht beispielsweise ein PCBN-bestückter Fräskopf mit Durchmesser 20 mm eigenen Angaben zufolge im Serieneinsatz in der Automobilfertigung einen Standweg von 2500 Bauteilen.