Und was hat der Anwender an der Schleifmaschine von einer 64-Bit-Architektur?
Zum Einstieg in ein komplexes Thema eine kleine Analogie, die die Dimension der 64-Bit-Archtiektur verdeutlicht: Wenn 32 Bit einer Entfernung von rund 2 km (oder 2(32-1) µm) entsprechen, dann entsprechen 64 Bit einer Entfernung von rund 9 Mrd. km (oder 2(64-1) µm). Mal angenommen, für 2 km zur Arbeit benötigt man 20 min (stramme Schrittgeschwindigkeit), dann braucht man für 9 Mrd. km gut 85 000 Jahre.
Aber der Reihe nach: Vereinfacht gesagt, können Prozessoren mit einer 64-Bit-Architektur (Wortbreite) aufgrund ihrer Bauart 64 Bit (8 Byte) gleichzeitig während eines Taktes verarbeiten. Das ist vergleichbar mit vier Spuren auf der Autobahn anstatt nur zwei.
Datendurchsatz fast verdoppelt
Softwareprogramme, die auf eine solche 64-Bit-Architektur ausgelegt sind, können maximal einen Speicherbereich (Arbeitsspeicher oder virtueller Speicher) von 2(64-1) Bit adressieren. Dadurch können wesentlich komplexere Datenstrukturen dargestellt werden. Bezieht man dies auf graphische Elemente kann man dieselbe Graphik – theoretisch – etwa 10-Millionenfach detaillierter abbilden. Der Wert 2(64-1) Bit entspricht 9.223.372.036.854.775.808 Bit (dies sind 1 Exabyte (EB) oder etwa einer Mrd. Gigabyte (GB)). Ein Smartphone hat meist einen Arbeitsspeicher von 1 bis 2 GB und eine Speicherkapazität von 64 oder 126 Gigabyte – das als Größenvergleich. Dies sind natürlich nur theoretische Werte. Denn was nützt es einem Dirigenten, wenn er gleichzeitig 2000 Musiker dirigieren könnte, aber in seinem Orchester gerade mal fünf Leute sitzen?