Innovative Konzepte mischen die PKD-Werkzeugfertigung auf

Auch beim Schleifen wird zunehmend Leistung verlangt – unter den Gesichtspunkten Effizienz und Produktivität ist das Hochleistungsschleifen in vielen Fällen schlicht eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

Neuentwickelte Hochgeschwindigkeitsschleifmaschinen, ausgerüstet mit leistungsfähigen CNC-Steuerungen der neuesten Generation, sind auf optimale Ergebnisse und höchste Produktivität getrimmt. Gängige und bewährte Schleifmittel sind nach wie vor CBN und Diamant. In der Praxis gefragt ist die universelle Maschine mit großer Bandbreite – gleichermaßen geeignet für kleine Lose bis hin zur Serienfertigung.

Ausstattungsmerkmale wie eine hochauflösende B-Achse erweitern die Anwendungsvielfalt und sorgen für die in der Praxis gefragte Universalität: Außenrundflächen, Planschultern, Konen, Fasen, Ringnuten und Einstiche lassen sich einfach und schnell in bester Qualität bearbeiten. Hochleistungs-Schleifspindeln mit hohen Umfangsgeschwindigkeiten ermöglichen maximale Abtragsleistung bei höchster Oberflächengüte und damit wirtschaftliche Vor- und Fertigschleifoperationen.

Austauschbare Schleifmodule
Daneben ist in der industriellen Praxis vor allem Bearbeitungsflexibilität gefragt. So arbeitet eine flexible Junker-Hochleistungs-Schleifmaschine beim Außenrund-Hochgeschwindigkeitsschleifen mit einem nur punktgroßen Schleifkontakt im Fertigschleifbereich. Dabei kommen nur wenige Millimeter breite, äußerst verschleißarme CBN- oder Diamant-Schleifscheiben zum Einsatz. Es können praktisch alle Werkstoffe und Werkstoffkombinationen bearbeitet werden: Stahl, Aluminium, Hartmetall, Industriekeramik, Sinterwerkstoff, Kunststoff oder Glas. Insbesondere bei der Bearbeitung von Hartmetall sollen Leistungssteigerungen von bis zu 600 Prozent möglich sein.

Mit Hilfe austauschbarer Schleifmodule sind diese Maschinen äußerst flexibel und lassen sich für die Komplettbearbeitung unterschiedlichster Werkstücke konfigurieren. Durch das Schleifen zwischen Spitzen und die kleine Schleifkontaktzone zwischen Schleifscheibe und Werkstück ist die Qualität der geschliffenen Werkstücke sehr hoch.

Flexibilität ist auch beim Umfangsschleifen von Wendeschneidplatten gefragt. In der betrieblichen Praxis punkten solche Maschinen, die in einer Einspannung Umfang und Negativfase von Wendeschneidplatten bearbeiten können. Dafür sorgen bei einer solchen Junker-Maschine vier interpolierende Achsen, die verschiedene Schleifoperationen ausführen. Dadurch sind eine Vielzahl von Radien und Freiwinkelvariationen realisierbar.

Bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal dieses Herstellers ist, dass er nicht mit Topfscheiben arbeitet, sondern jeweils eine Schrupp- und eine Schlichtscheibe zum Einsatz bringt, die auf einer B-Achse sitzen. Durch die kleine Werkstückkontaktzone erzeugt das Umfangschleifverfahren dabei im Vergleich zur Bearbeitung mit Topfscheiben eine weitaus bessere Schartigkeit und damit eine höhere Schneidkantenqualität. Viele Endanwender bevorzugen deshalb, so der Hersteller, „Wendeschneidplatten, die auf diese Weise geschliffen sind“.

Mit innovativen Konzepten wartet auch Lach Diamant auf: Eine neue Universalschärfmaschine wurde für die PKD-Werkzeugfertigung entwickelt. Durch die kompakte Bauart ist eine leichte Bedienung möglich. Die übersichtlichen Programme ermöglichen einen perfekten, schnellen Service für alle PKD-Werkzeuge, die in der Holz- und Kunststoffindustrie eingesetzt werden. Eine optimale Auslastung ist durch die Mehrfachfertigung gegeben. Sägen können bis zu einem Durchmesser von 530 mm in einem Zyklus geschärft werden. Eine Besonderheit ist der digital gesteuerte Funkengenerator, der es erlaubt – je nach Anwendungskonzept – die Kupferelektrode oder die preisgünstigere Graphitelektrode einzusetzen. Die nutzerfreundliche Menüführung am Bildschirm basiert auf Microsoft Windows.

Einmessen der Werkzeuge
Der 3D-Taster ermöglicht ein schnelles Einmessen der Werkzeuge beziehungsweise Werkzeugsätze. Dabei ist ein flexibles und schnelles Umrüsten der Maschine für die verschiedenen Werkzeugtypen möglich. Der vollautomatische Schärfprozess ist durch ein dreifach gesichertes Feuerschutzsystem gegeben. Die derzeit aktuellen Trends im Bereich CNC-Werkzeugschleifen bringt Stefan Brand, Geschäftsführer der Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH, so auf den Punkt: „Leichtbaustoffe wie Aluminium oder Composites sind für unsere Kunden aus der Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie unverzichtbar geworden. Sie fordern noch bessere Oberflächen und geringere Toleranzen bei der Werkzeugfertigung. Diesen Herausforderungen stellen wir uns als Markt- und Technologieführer mit Innovationen im Bereich der Schärf- und Erodiertechnik.“

Ins gleiche Horn stößt Martin Hämmerle, Leiter Technisches Marketing der Walter Maschinenbau GmbH: „Bezugnehmend auf unsere derzeit fokussierten Entwicklungen ist bei der Bearbeitung von superharten Werkstoffen durch Lasertechnologie und Funkenerosion ein Schwerpunkt gesetzt. Die Energieeinsparung geht mit der Gewichtseinsparung einher, und das in allen Bereichen wie in der Flugzeugindustrie und Automobilindustrie.“

Gehäuse von Notebooks und Tablets werden jetzt verstärkt aus Verbundfaserstoffen gefertigt. Solch ein Notebook wiegt dann nur noch etwa 3 kg. Alle diese Materialien werden mit PKD oder CVD bearbeitet. Der Verbrauch von PKD-Werkzeugen, so Hämmerle, „wächst laut Marktstudien prozentual am stärksten. CVD-Wendeschneidplatten sind nur durch Laser bearbeitbar, insbesondere die 3D-Anwendung, zum Beispiel Spanleitstufen in CVD-Wendeschneidplatten“.
Walter Frick

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