Tradition verpflichtet

Unternehmenschef Josef Huber hat bereits über die „Neue“ nachgedacht

Josef Huber, Geschäftsführer und Gründer der Huber GmbH CNC-Werkzeugschleiferei im bayerischen Pfaffenhofen kennt die Branche der Werkzeugschleifer aus dem Effeff. Seit über zwanzig Jahren hat er sich dem Thema Werkzeugschleifen verschrieben – vor allem dem CNC-Schleifen in kleinen Serien. „Die Kunden wollen heute nicht nur Standardwerkzeuge schnell und mit höchster Qualität, sondern auch komplexe Sonderwerkzeuge“, weiß Huber. Und genau hier kann der Firmenchef mit seinen hochqualifizierten Mitarbeitern und entsprechendem Maschinenpark am Markt Boden gutmachen. Eine wichtige Basis bildet der Maschinenpark, zu dem unter anderem zwei Hawemat 3000 CNC mit Lader, eine Saacke UW1D mit Lader sowie vier Fleximat 91 von Strausak und diverse S11 von Michael Deckel zum manuellen Schleifen gehören.

Speziell die Modelle „Fleximat“ des Schweizer Herstellers Strausak sind nicht nur bei Huber, sondern in der ganzen Szene der Werkzeugschleifer durch die leicht zu programmierende Numroto-Software höchst beliebt. Doch vor allem die Robustheit der 5-Achs-CNC-Maschinen ist ein wichtiger Aspekt für jeden kleinen und mittelständischen Betrieb. „Falls es doch einmal klemmen sollte, ist der Service von Strausak vorbildlich – und vor allem bezahlbar“, wie Huber betont.

Meine Meinung

Was lange währt, wird endlich gut! Die Vorstellung der U-Grind hat auf sich warten lassen, doch Strausak kann mit der neuen Maschine offensichtlich gut an die langjährige Tradition anknüpfen. Mit der U-Grind haben die Schweizer ein sehr gutes Paket zum Werkzeugschleifen geschnürt und einen würdigen Nachfolger für die Fleximat entwickelt. Wenn jetzt noch der Preis stimmt, wird auch die U-Grind ihre Erfolgsgeschichte schreiben.
Jürgen Gutmayr, Redaktion fertigung

U-Grind

Die U-Grind tritt die Nachfolge der Fleximat an und soll beim Werkzeugschleifen durch ihre gute Wirtschaftlichkeit Akzente setzen.

Start der Fleximat
Und die Fleximat hat wahrhaft Erfolgsgeschichte geschrieben. Dazu ein kurzer Rückblick: Anfangs der 90er-Jahre entwickelte die Strausak AG in Lohn-Ammannsegg ein neues Werkzeugschleifzentrum mit fünf gesteuerten Achsen. Erstmals wurde damals ein Designunternehmen für die Konzeption einer Maschine beigezogen. Die sogenannte „Fleximat“ sorgte fortan in vielen Werkzeugbetrieben für eine hohe Flexibilität und Produktivität beim Schleifen von Werkzeugen aller Art.

Zudem war Strausak einer der ersten Schleifmaschinenhersteller, die damals auf die CNC-Steuerung Num 1050 setzten. Eine Revolution für das Schleifen und Nachschleifen war die Kombination mit der CAD/CAM-Software Numrotoplus. In Verbindung mit den großen Geometrie- und Technologiedatenbanken der CAD/CAM-Software Numrotoplus stellte das Paket Num 1050 seinerzeit das Beste dar, was man sich wünschen konnte, um ein verdralltes Werkzeug in einer Aufspannung zu schleifen und nachzuschleifen. Und noch heute ist dieses Paket bewährt und beliebt.

Ende vergangenen Jahres hat Strausak nun endgültig die Produktion der Fleximat nach mehr als 20 Jahren eingestellt. Die Strausak-Kunden erhielten daraufhin Anfang des Jahres ein Anschreiben mit den Fakten zur Ersatzteilversorgung sowie dem Hinweis auf die Möglichkeit einer Komplettrevision ihrer alten Maschinen.

Für die betroffenen Anwender stellt sich somit die Frage: Neuanschaffung oder Revision? Auf der Suche nach einer Entscheidungsfindung hat sich Josef Huber deshalb kurzerhand auf den Weg zu Strausak in die Schweiz gemacht und die Situation persönlich hinterfragt. Eduard Lysser, verantwortlich für Sales and Marketing bei Strausak, und sein Kollege Stephan Neuenschwander, After Sales Service Manager, standen ihm Rede und Antwort. „Eine Ersatzteilversorgung wird für Maschinen bis Jahrgang 2001 garantiert, für ältere Maschinen kann es aber zu entsprechenden Wartezeiten führen“, erklärt Huber. „Eine Komplettrevision würde zwischen 110 000 und 140 000 Euro kosten.“ Da liegt es nahe, bei einem größeren Schaden gleich eine neue CNC-Schleifmaschine zu kaufen.

Auf einen Blick

U-Grind von Strausak im Detail

  • 5-Achsen-CNC-Werkzeugschleifmaschine
  • integrierter Scheibenwechsler
  • 6 Stationen für Schleifdorne à 3 Scheiben
  • B-Achse mit Torque-Motor
  • CNC-Steuerung Num Flexium
  • Software Numroto plus
  • Pick-up-Lader
U-Grind Scheibenwechsler

Die U-Grind verfügt bereits über einen integrierten Scheibenwechsler.

Huber hat die Gelegenheit gleich genutzt und vor Ort die neue 5-Achsen-CNC-Werkzeugschleifmaschine „U-Grind“ von Strausak in Augenschein genommen. „Eine tolle Maschine“, wie er meint, „gut für die kleine Serienfertigung. Allerdings gibt es noch keinen Lader.“ Doch Lysser hat bereits eine passende Lösung parat: „Die U-Grind ist bereits mit einem integrierten Pick-up-Lader ausgestattet.“

Josef Huber

Josef Huber, Geschäftsführer Huber GmbH CNC-Präzisions-Werkzeugschleiferei: „Die Fleximat 91 haben sich im Laufe der Jahre bestens bewährt.“ Bild: fertigung

Hohe Flexibilität
In einem ersten Flyer sowie auf der Strausak-Homepage wird die U-Grind – wie sie übrigens bereits in unserer Ausgabe werkzeugschleifen 3/12 angekündigt wurde – den Anwendern präsentiert. Konkret handelt es sich bei der U-Grind um eine 5-Achsen-Werkzeugschleifmaschine mit integriertem Scheibenwechsler. „Der Footprint, wie es heute heißt“, meint Huber dazu, „ist dadurch sehr gut. Die Aufstellfläche wird deutlich reduziert.“ Die U-Grind soll höchste Flexibilität für schnelles und einfaches Ein- beziehungsweise Umrichten bieten. Die hohe Leistung der Motorspindel von 12 kW soll dabei hohe Vorschübe auch beim Nutenschleifen ermöglichen. Der Torque-Motor der B-Achse sorgt für hohe Haltemomente und eine hohe Stabilität und Steifigkeit.

Sämtliche Achsen werden direkt angetrieben, so dass das fünfachsige Maschinensystem spielfrei mit höchster Präzision arbeitet. Ausgezeichnete Steifigkeit und Dämpfung sorgen zudem für eine sehr gute Laufruhe und ermöglichen höchste Oberflächenqualitäten und engste Maßtoleranzen.

„Durch die hohe Flexibilität der U-Grind lassen sich gerade beim Nachschärfen äußerst wirtschaftliche Produktionszeiten realisieren“, bringt es Lysser abschließend auf den Punkt. Josef Huber ist von der neuen Strausak-Maschine U-Grind absolut begeistert. Dennoch will er sich nicht so schnell von seinen guten alten Fleximat 91 verabschieden – denn die Ersatzteilsituation bereitet ihm noch keine schlaflosen Nächte.

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