Die vor 40 Jahren gegründete Hofmann & Vratny OHG hat sich der Herstellung von hochwertigen Vollhartmetallwerkzeugen und dem Nachschleifen verschrieben. Mit 80 hochqualifizierten Mitarbeitern am Hauptsitz in Aßling sowie 15 weiteren Fachkräften am Standort Nürnberg fertigt das Unternehmen rund 7000 verschiedene Fräser-Typen – ergänzt durch einen Nachschleifservice. Im Jahr 2006 wurde das Nachschleifwerk zur Wiederaufbereitung von Werkzeugen in Nürnberg in Kooperation mit der Hoffmann Group eröffnet. Die Logistik erfolgt dort
über das Logistikzentrum des Systempartners für Qualitätswerkzeuge.
Auf insgesamt 37 Schleifmaschinen werden bei Hofmann & Vratny unter anderem Mikrowerkzeuge für die Medizin- und Halbleiterindustrie sowie hochpräzise Fräswerkzeuge für den Maschinenbau, die Luft- und Raumfahrt wie auch die Automobilindustrie hergestellt. Über 1,6 Mio. Fräser, die über Händler weltweit vertrieben werden, verlassen jährlich die hochmodernen und exakt auf 25 ºC temperierten Werkshallen des Werkzeugspezialisten im Osten von München.
Meine Meinung
Gelungener Einstieg
Mit der Vgrind 160 haben die Entwickler bei Vollmer ins Schwarze getroffen. Die Maschine bietet die besten Voraussetzungen für das fünfachsige Werkzeugschleifen und überzeugt mit einer sehr hohen Präzision. Bei Hofmann & Vratny kann die Maschine ihre Vorteile in der Praxis perfekt umsetzen und ist ein Garant für eine gleichbleibende Qualität. Mit der Vgrind 160 ist Vollmer inzwischen auch zu einem wichtigen Player im Markt des Werkzeugschleifens avanciert.
Jürgen Gutmayr
Geleitet wird das Unternehmen heute von Andreas Vratny, geschäftsführender Gesellschafter, seinem Vater sowie dem Geschäftsführer Marius Heinemann-Grüder. Höchste Qualität und
Präzision stehen bei den bayerischen Werkzeugspezialisten an oberster Stelle. Kein Wunder, dass auch beim Maschinenpark ebenso hohe Ansprüche gestellt werden. Robert Wendl, Produktionsleiter bei Hofmann & Vratny, legt die Messlatte bei den Maschinen entsprechend hoch. Immer auf der Suche nach der „noch besseren Maschine“ wurde Wendl auf der Messe GrindTec 2014 auf die damals neu vorgestellte Vgrind 160 auf dem Messestand in Halle 1 von Vollmer aufmerksam. Die 5-Achsen-CNC-Werkzeugschleifmaschine stand vor zwei Jahren ganz im Rampenlicht des Messeauftritts des Biberacher Unternehmens. Nach Aussage von Stefan Brand, Geschäftsführer der Vollmer Gruppe, ist das erklärte Ziel, ein neues Geschäftsfeld aufzubauen und sich im Markt des Werkzeugschleifens zu etablieren. Dafür hat Vollmer jede Menge Entwicklungsarbeit investiert und der Vgrind 160 ein innovatives Schleifkonzept mit Mehrebenenbearbeitung und noch vieles mehr mit auf den Weg gegeben. Ein Konzept, das aufgeht und auch Wendl überzeugt hat. Schon bald wurden daraufhin in Aßling die Weichen für den Invest gestellt und das Projekt „Vgrind 160“ im März 2015 angestoßen.
Ausgestattet mit Beladesystem
Nach rund sechs Monaten Projektdauer wurde die Maschine ausgeliefert. Bernd Kern, Leiter Vertrieb D-A-CH/Osteuropa bei Vollmer, hat Hofman & Vratny dabei mit Rat und Tat begleitet.
Ausgestattet mit dem optionalen Beladesystem HP 160 mit 2 x 172 Werkstückplätzen, verrichtet die Vgrind 160 seit Herbst 2015 klaglos ihren Dienst in Aßling. Gearbeitet wird übrigens im 3-Schichtbetrieb – eine Schicht mannlos. Wendl bringt den Kaufentscheid und die Vorteile auf den Punkt: „Unsere Unternehmen haben eine ähnliche Firmenphilosophie. Bei uns beiden spielen höchste Qualität und Kundenbetreuung eine ganz große Rolle.“ Aber nicht nur der Service sowie der partnerschaftliche Umgang miteinander haben die Kaufverantwortlichen überzeugt. „Die Vgrind 160 ist eine sehr genaue Maschine auch in der Serienfertigung. „Sie bietet eine hohe Maßhaltigkeit vom ersten bis zum letzten Teil“, erklärt der Produktionsleiter. Und auch in der Prototypenfertigung kann die Vollmer-Maschine ihre Vorteile ausspielen und glänzt mit einer sehr hohen Präzision.
Dass das Thema Partnerschaft in dieser Geschäftsbeziehung keine leere Worthülse ist, beweist das eingesetzte Spannsystem in der Vgrind 160. Hier haben sich die bayerischen Spezialisten mit eingebracht und Vollmer eine Lösung von Schaublin empfohlen, die dann auch in der Serie umgesetzt wurde.
Apropos technisches Konzept. Die Vgrind 160 punktet in nahezu allen Bereichen und hat den fertigung-Maschinen-Check Anfang 2015 mit Bravour absolviert. So ist beispielsweise das Maschinenbett in Polymerbeton gegossen. Eine Ausführungsart mit der Vollmer langjährige Erfahrung hat, und die bereits in allen anderen Baureihen zum Einsatz kommt. Auf dem Polymerbett sind die Führungen für die beiden Schlitten, einmal der Schleifachse (Y-Achse) und der Werkstückachse (X-Achse), aufgeschraubt. Parallel zur Y-Achse ruht auf dem Bett eine steife, kompakte „Wand“, die im oberen Bereich eine weitere Führung hat, die den Schleifschlitten abstützt und damit den Kraftfluss im Prozess direkt wieder in das Maschinenbett ableitet (3-fach geführte Y-Achse). Am X-Schlitten sind die Führungen für die Z-Achse integriert. Die rotatorischen Achsen, die C-Achse als Schleifachse und die A-Achse als Werkstückachse, sind mit Torqueantrieben ausgerüstet.
Auf einen Blick
Vgrind 160 von Vollmer im Detail
Mit der Vgrind 160 hat Vollmer eine 5-Achs-Schleifmaschine für die Produktion von Vollhartmetall-Werkzeugen im Durchmesser bis 50 mm entwickelt. Eine Besonderheit ist das wegweisende Prinzip der Mehr-Ebenen-Bearbeitung: Die Werkstücke können an zwei vertikal angeordneten Schleifspindeln bearbeitet werden. Der Schleifscheibensatz der Schleifspindeln liegt im Drehpunkt der C-Achse, was für hochpräzise Schleifergebnisse sorgt. Aufgrund der kurzen Fahrwege der Linearachsen und Schwenkbereiche überzeugt das Maschinenkonzept zusätzlich durch eine hohe Effizienz. Ein weiteres Plus ist das effektive Kühlkonzept der Motoren und Spindeln – für eine höhere thermische Stabilität und dauerhafte Leistung.
Der Schleifschlitten mit den zwei in vertikaler Richtung übereinander angeordneten Schleifspindeln und das Wandkonzept zur Abstützung sind die markantesten Innovationen an der Vgrind 160 – und sind zudem das Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb. Sie sind der Garant für wirtschaftliches Schleifen mit hohem Qualitätsstandard. Im Steuerungsbereich setzt Vollmer auf Bewährtes: die Numrotoplus von Num. Ein Aspekt, der bei Hofmann &
Vratny besonders Anklang findet. „Unsere Maschinen arbeiten zu 90 Prozent mit der Schweizer Num-Steuerung“, betont Wendl. Denn diese Steuerung bietet alle für das Schleifen von Werkzeugen signifikanten Funktionalitäten und kann durch die Verrechnung von CAD-Daten eine effektive Kollisionsüberwachung durchführen.
Die Maschine ist über Touchscreen oder auch Maus bedienbar und ist im Bereich der Bedieneinheit äußerst ergonomisch gestaltet. Sowohl Bedienpult als auch der Arbeitsraum sind in Griffweite des Maschinenbedieners.
Zufrieden mit der Investition
Nicht nur Vratny und sein Produktionsleiter, sondern auch die Werkzeugschleifer im Hause sind mit der Investition in die neue Vgrind 160 voll zufrieden. „Mit der Vollmer-Maschine hat es
noch nie Probleme gegeben, und der Einsatzbereich ist nahezu grenzenlos“, meint Vratny. Kein Wunder, dass die nächste Maschine wieder eine Vollmer wird. Aber zuerst muss dafür Raum geschaffen werden. Denn die Weichen stehen bei Hofmann & Vratny auf Wachstum, und dazu wird bereits eine dritte Produktionshalle in Aßling gebaut.
„Unser Ziel ist es in naher Zukunft deutschlandweit die Nummer 1 bei qualitativ hochwertigen VHM-Fräsern zu werden“, bringt es Vratny abschließend auf den Punkt. Mit der Vgrind 160 und ihrem hohen Qualitätsniveau steht diesem Ziel sicher nichts im Wege.
Kontakt:
- Hofmann & Vratny OHG, www.vhmhv.de
- Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH, www.vollmer-group.com
GrindTec 2016 Halle 1, Stand 1003