Das Werkzeug bohrt also in einem vorher definierten Winkel in die Scheibe. Dabei lässt sich der zu bearbeitende Teil der Schneidkante exakt festlegen und das Ergebnis quasi vorher abstecken. "Vorschub, Drehzahl des Werkzeugs und die Kornart der Verrundungsscheibe bestimmen die Größe der Verrundung, und die Polierscheibe erzeugt dann den nötigen Glanz auf der Schneide", bringt es Schleifexperte Andreas Huber von Rothenaicher Schneidwerkzeuge auf den Punkt.

Das Verfahren eignet sich gleichermaßen für Bohrer, Fräser und andere Werkzeuge. Ein wichtiger Aspekt bei diesem Verfahren sind die Prozesskosten.

Sie sind im Vergleich zu anderen Präparationsverfahren niedriger, da nur mit einer geringen Tiefe in die Polierscheibe gebohrt wird. Andere Abschnitte bleiben unberührt. So kann die Scheibe vielfach genutzt werden.

Felix Conrad (links) und Andreas Huber
Mitarbeiter am Forschungsprojekt: Felix Conrad (links) und Andreas Huber von Rothenaicher Schneidwerkzeuge. - (Bild: fertigung)

Forschungsprojekt

Vor kurzem wurde die Förderung des Forschungsprojekts "Entwicklung eines Verfahrens zur Schneidkantenpräparation und Schichtnachbehandlung von Mikrofräswerkzeugen aus Vollhartmetall mithilfe elastisch gebundener Schleifkörper" durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bewilligt. Auch hier ist Rothenaicher mit seinen Schleifexperten gemeinsam mit der Technischen Universität Dortmund an Bord. Jetzt entwickelt Rothenaicher und sein Team Drillpolish im Rahmen des Forschungsprojekts noch eine Stufe weiter und ist in den Bereich der Mikroverrundung vorgestoßen. Das speziell für VHM-Werkzeuge entwickelte Verfahren spielt nun hier seine Vorteile ebenso auf Tools im XXS-Format aus.

K-Land-Operation

Die K-Land Operation ist ein Schleifen mit einer rotierenden Diamant-Polier-Gummischeibe, wo beispielsweise an VHM-Hochleistungsbohrern an der Hauptschneide eine bis zu - 30° negative Korrektur, genau definiert, angeschliffen wird. Bei diesem Prozess fährt die gummigebundene Schleifscheibe K-Land den bogenförmigen Spanraum nach und macht an der negativen Schneide eine Hauptschneidenkorrektur mit polierter Oberfläche. Zum Einsatz kommen zurzeit zwei Härtegrade der K-Land-Schleifscheiben. Bei diesem Vorgang wird zugleich eine Mikroverrundung erreicht, die zu höheren Standzeiten führt. gt/nh

Auf einen Blick

Drillpolish – absolut prozesssicher

Das Präparationsverfahren Drillpolish zeichnet sich vor allem durch seine innovative Verfahrenskinematik und die Möglichkeit aus, das Zerspanungswerkzeug direkt in der Schleifmaschine zu präparieren. Für den Anwender sind insbesondere sowohl die einfache Umsetzung und Handhabung als auch die geringen Investitionskosten, die sich auf die Anschaffung einer elastisch gebundenen Schleifscheibe begrenzen, von Vorteil. Die präparierten Schneidkanten weisen auch bei der Mikroverrundung ein über den Radius gleichmäßiges, sehr flaches Verrundungsprofil bei geringer Kantenschartigkeit auf. Dabei ist die Präparation fast ausschließlich auf den Bereich der stirnseitigen Schneiden begrenzt.

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