Doch vor allem bei den Nebenkosten ist ein Anschwemmfilter teuer, da das Hilfsmedium bis zu mehrmals am Tag gewechselt werden muss. Eine solche Filteranlage kann durchaus fünf Tonnen Zellulose pro Jahr und Schleifmaschine benötigen. Nun ist es mit dem Kauf des Hilfsmittels nicht getan, es muss auch wieder entsorgt werden – mitsamt dem durch die hohen Adhäsionskräfte gebundenen Schleiföl und den Spänen.

Zitat

"Schon aus wirtschaftlichen Gründen werden rückspülbare Feinstfiltersysteme wie der MicroPur in naher Zukunft die Anschwemmfilter in der Schleifölreinigung weit zurückdrängen."
Karl-Rudolf Vogel, Knoll Maschinenbau

Auch verfahrensbedingt weisen Filteranlagen mit Anschwemmfilter Nachteile auf. Zum einen kommt es – vor allem bei Großanlagen – durch die auftretenden Strömungen beim Anschwemmen des Filterhilfsmediums auf mehrere Filterkerzen zu ungleicher Belegung. Anschließend muss sich der Filterkuchen erst durch wachsenden Schmutzbelag verdichten.

Knoll Filteranlage gross
Die bisher größte Anlage in der Mikrofiltration mit einer Reinigungsleistung von knapp 13 000 l/min versorgt im Endausbau bis zu 200 Maschinen eines Herstellers von Präzisionswerkzeugen aus Hartmetall. - (Bild: Knoll)

Bis das geschehen ist, können Mittel- und Grobpartikel, zum Beispiel Späne mit bis zu 20 µm Durchmesser und bis zu 300 µm Länge, durch den Filter schlüpfen. Solche Verunreinigungen können bei Maschinen mit ölbasierter Spindelkühlung großen Schaden anrichten. Daher wird in solchen Fällen ein zusätzlicher Polizeifilter vorgeschaltet, der allerdings wiederum die Anlagen- und Wartungskosten erhöht. Erst nach einer gewissen Zeit stellt sich die gewünschte Klärschärfe ein, die dann allerdings in der Regel unter 2 µm liegt. Ein Wert, den rückspülbare Filter von Knoll mit intelligenter Regelungstechnik heute auch erreichen. Der große Vorteil des MicroPur ist dabei eine viel konstantere Klärschärfe, so dass keine Polizeifilter zur Spindelkühlung installiert werden müssen.

Sehr häufig wird der MicroPur-Filter in individuell konfigurierten, zentralen Filteranlagen für ganze Fertigungsbereiche eingesetzt. Die derzeit größte Anlage ist für eine Reinigungsleistung von knapp 13 000 l/min konzipiert. Sie wurde für einen Präzisionswerkzeughersteller entwickelt, der im Endausbau seine Fräserproduktion mit bis zu 200 Hartmetall-Schleifmaschinen anschließen wird.

Schleifen von Guss-Material

Knoll Filterpatrone
Ein Kernelement der Knoll-Feinstfilter vom Typ MicroPur sind die Filterpatronen, die regelmäßig prozessparallel rückgespült werden. Bei Verschleiß lassen sie sich einfach, sauber und in kürzester Zeit austauschen. - (Bild: Knoll)

Die MicroPur-Filterkonzepte decken seit ein paar Jahren auch das Schleifen von Guss-Materialien ab. Bei diesen Werkstoffen sind nicht die langen Fasern das Problem, sondern Nebenprodukte wie Silizium und Graphit, die für ein schnelles "Zuschmieren" der Filterfläche sorgen. Doch inzwischen haben sich die zur Verfügung stehenden Filtermedien verbessert. Zusätzlich entwickelte Knoll eine intelligente Prozesstechnik, "dank der sich das Silizium im Filterkuchen binden lässt, so dass es die Filtermatte erst gar nicht erreicht", erläutert Teamleiter Vogel. "So eröffnet sich ein riesiges Einsparpotenzial gegenüber der Ölreinigung mittels Anschwemmfilter und dem Filterverbrauchsstoff Zellulose." gt/vg

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