Optimierte Spann- und Greiftechniken zum Werkzeugschleifen beeinflussen maßgeblich die Werkzeuggeometrie, die Qualität der Oberfläche sowie die Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit des Schleifprozesses.
Ein technologisches Highlight ist das vollautomatische Schleiffutter Schunk-Prismo3, das gezielt für vollautomatisierte Schleifprozesse entwickelt wurde. Stufenlos und mit einer hohen Spannwiederholgenauigkeit ≤ 0,005 mm sowie einer Rundlaufgenauigkeit ≤ 0,01 mm bei einer Ausspannlänge von 45 mm deckt es einen Spannbereich von 3 bis 20 mm ab, ohne dass hierfür Zwischenbüchsen eingesetzt oder Umbauten am Futter erforderlich sind. Während des Spannvorgangs wird der Werkzeugschaft automatisch im Spannfutter zentriert.
Mannlose, chaotische Reihenfolge
Da die X-Achse unabhängig vom Werkzeugdurchmesser stets unverändert bleibt, können unterschiedlichste Bohr-, Reib- und Fräswerkzeuge auch in kleinen Stückzahlen ohne Neuprogrammierung des L1-Maßes mannlos in chaotischer Reihenfolge bearbeitet werden. Aufwändige Zusatzprogrammierungen und die Gefahr eines Crashs wegen einer nicht berücksichtigten Achsverschiebung gehören damit der Vergangenheit an.
Das Unternehmen hat speziell für den Beladevorgang additiv gefertigte Polyamidfinger entwickelt, die bei der Beladung einen zuverlässigen, schonenden Halt und zugleich einen ausgleichenden Effekt gewährleisten. Im Moment der Werkzeugübergabe an das Spannfutter verhindern die Finger, dass es zu einer Überbestimmung kommt, wodurch eine exakte Zentrierung gewährleistet ist. Die Finger sind leicht, extrem verschleißfest und anpassungsfähig.
Die Präzisionsspannfutter gibt es in der nach DIN 69871 zertifizierten Version Tendo SDF-WZS SK 50 sowie mit zahlreichen weiteren Schnittstellen. Im Gegensatz zu Spannzangenaufnahmen weisen die kraftbetätigten Hydro-Dehnspannfutter keine schmutzanfälligen Öffnungen oder Spalten auf. Sie sind unempfindlich gegenüber Schleifpartikeln und wartungsarm.
Verglichen mit herkömmlichen Werkzeugspannmitteln sind die hydraulisch gespannten Tendo-WZS-Schleiffutter speziell für die besonderen Anforderungen beim Werkzeugschleifen optimiert und ermöglichen 10-mal mehr Spann-
zyklen als konventionelle Werkzeugaufnahmen. Ihr größter Vorteil: Die Spannung des Werkzeugschafts erfolgt ohne bewegte Teile. Stattdessen wird dieser durch Druckaufbau in einer rings um den kompletten Schaft laufenden Dehnkammer
gleichmäßig, flächig fixiert. Die Dehnung spielt sich dabei nur im elastischen Bereich der Innenkammer ab. Schunk bietet die Werkzeugschleiffutter neben der manuellen Version auch als kraftbetätigtes Spannfutter für die automatisierte Maschinenbeladung an.
Dank einer Fase von 25° an der Futternase haben die Werkzeugschleiffutter eine schlankere Störkontur als andere hydraulische Spannaufnahmen. Ihre Rundlauf- und Wechselwiederholgenauigkeit < 0,003 mm sorgt für einen gleichmäßigen Materialabtrag beim Schleifprozess und erhöht die Prozesssicherheit beim Schleifen von Serienwerkzeugen. Das Hydrauliksystem dämpft Schwingungen und sorgt für eine hohe Oberflächenqualität. Die große Form- und Maßhaltigkeit an der Werkzeugschneide erhöht die Standzeit der Werkzeuge um bis zu 75 Prozent.
Mit den Schleiffuttern lassen sich Schaftwerkzeuge mit Durchmessern bis 32 mm bis zu 95 mm tief einspannen. Schunk fertigt auch individuelle Schleiffutter mit Hydro-Dehntechnologie, etwa zum Spannen von Schleifscheiben oder Walzenfräsen. Kombinieren lassen sich die Hydro-Dehnaufnahmen mit 100 mm langen Werkzeugverlängerungen aus der Schunk-Tribos-Serie. Deren schlanke Störkontur stellt sicher, dass die Schleifscheibe selbst bei langen Schneiden ungehindert auslaufen kann.
Kontakt: Schunk GmbH & Co. KG, www.schunk.com