Der standardisierte Leichtbaugreifer CGH ist das Ergebnis modernster Simulationsmethoden, intensiver Versuchsreihen und wirtschaftlicher Fertigungsverfahren. Der Großhubgreifer macht sich die besonderen Materialeigenschaften von CFK zunutze: Es verfügt über ein rund viermal so hohes E-Modul und über eine doppelt so hohe Zugfestigkeit wie Aluminium. Gleichzeitig wiegt es rund 40 Prozent weniger.
Um die Vorteile der Faserverbundtechnologie in vollem Umfang zu nutzen und gleichzeitig eine hohe Stabilität des Greifers zu gewährleisten, haben die Entwicklungsingenieure bei Schunk die Kohlefaserstruktur des im RTM-Verfahren hergestellten Greifergehäuses beanspruchungsgerecht ausgelegt. So war es möglich, einen leichten und zugleich außerordentlich biege- und torsionssteifen Greifer zu realisieren. Bei einem Gewicht von nur 11,7 kg verfügt der CGH über eine Greifkraft von 2500 N und einen variablen Hub je Greiferfinger von bis zu 160 mm. Mit ihm lassen sich Schunk zufolge Werkstücke bis 12,8 kg dynamisch handhaben. Damit sich die wirkenden Momente optimal auf sämtliche Wälzkörper verteilen, sind die Kugelumlaufwägen des Greifers entkoppelt gelagert. Auf diese Weise soll der Greifer einen enormen Wirkungsgrad erreichen. Rund 90 Prozent der eingesetzten Energie kommen laut den Greiftechnikspezialisten am Finger an. Über Anzahl und Abstand der Führungswägen lässt sich das Modul exakt an die jeweilige Belastung anpassen. Für besonders hohe Greifkräfte oder besonders lange Finger wird einfach der Abstand zwischen den Wägen vergrößert. Auf diese Weise ist es möglich, selbst Finger mit einer Länge von über 1000 mm einzusetzen. Dabei wirken über die gesamte Fingerlänge annähernd identische Spannkräfte.
Hub beliebig skalierbar
Um die Effizienz des Greifers noch weiter zu steigern, lässt sich der Hub bei gedämpfter Endlage beliebig skalieren, verspricht der Hersteller. Die Positionen „offen“ und „geschlossen“ werden einfach je nach Bedarf eingestellt, so dass nicht mit jedem Zyklus der komplette Zylinder be- und entlüftet werden muss. Das minimiert die Taktzeiten und reduziert zugleich den Druckluftverbrauch.
Der annähernd spielfreie Riemenantrieb und die synchronisierten Finger sollen zudem gewährleisten, dass der Greifer auch bei variablem Hub präzise arbeitet. So kann er bei Bedarf große und kleine Teile im Wechsel handhaben. Über einen ISO-Flansch lässt er sich unmittelbar an unterschiedlichste Roboter adaptieren.