MS Feinmechanik: Baukastenspannsystem von Gressel

Ausgehend von der Fertigung von kubischen Präzisionsteilen aus Metallen und Kunststoffen sowohl in Einzelstücken als auch in kleinen Serien suchte Markus Schenk, für Produktion und Technik verantwortlicher Geschäftsführer MS Feinmechanik, nach einem universellen und dabei standardisierten Werkstückspanntechniksystem. Fündig wurde er beim Schweizer Spanntechnikspezialisten Gressel. Gressel rüstete so gut wie alle für die Bearbeitung kubischer Werkstücke relevanten Maschinen bei MS Feinmechanik mit Werkstückspanntechnik aus.

Kurze Zeit nach dem Kauf eines CNC-5-Achsen-Bearbeitungszentrums wagte Schenk den nächsten Schritt mit der Investition in ein weiteres Bearbeitungszentrum für die 5-Achsen-/5-Seiten-Komplettbearbeitung. Um die Vorteile der automatisierten 5-Achsen-Bearbeitung maximal und vor allem im mannarmen Betrieb nutzen zu können, erhielt dieses BAZ einen Werkstückspeicher mit 40 Plätzen. Ausgerüstet wurden die Paletten der neuen Maschine ebenfalls mit standardisierten Werkstückspannsystemen von Gressel.

Nullpunkt-Spannsystem gredoc

Verschiedene Standard- und Sonder-Spannlösungen sind auf der Basis des mechanischen Nullpunkt-Spannsystems gredoc möglich.

Damit erhielt MS Feinmechanik eine einheitliche Basis für den Aufbau und die Aus- oder Umrüstung von Standard- oder Sonderspanneinheiten. Schenk ist überzeugt: „Mit Gressel haben wir einen Partner gefunden, der über einen umfassenden Baukasten an kombinierbaren und absolut kompatiblen Präzisionselementen sowie Spannbacken verfügt. Damit sparen wir bezüglich der Rüst- und Umrüstvorgänge viel Zeit und können unsere Maschinen noch produktiver einsetzen.“

Nullpunktspannsystem gredoc

Als logischen nächsten Schritt identifizierte Schenk den Einsatz eines für seine Zwecke brauchbaren und bezahlbaren Nullpunktspannsystems. Nach einigen Abklärungen entschloss sich der Unternehmer für das rein mechanische Nullpunktspannsystem gredoc von Gressel. Mittlerweile sind im Hause MS Feinmechanik schon über 20 dieser Nullpunktspannsysteme im Einsatz. Kombiniert mit den vorhandenen und bis heute auf 50 erweiterten verschiedenen Werkstückspannsystemen von Gressel steht dem auf vier qualifizierte Fachkräfte gewachsenen Unternehmen eine nach eigenen Angaben hoch flexibel nutzbare Bibliothek an Präzisionsspanntechnik-Einheiten aus dem Baukasten zur Verfügung.

Vorteile gredoc-Nullpunktspannsystem

Gredoc-Basisplatten

Gredoc-Basisplatten „Zweifachmodul rechteckig“ und „Modul rund“ (links unten), Gressel-Standardspanneinheit.

Die Vorteile des neuen mechanischen Nullpunktspannsystems gredoc erläutert Markus Lau, Vertriebsleiter Deutschland von Gressel: „Im Gegensatz zu den bekannten und ziemlich komplexen Nullpunktspannsystemen am Markt ist gredoc eine strikt an der Praxis ausgerichtete mechanische Lösung.“ Das Nullpunktspannsystem ist nur 30 mm hoch, mechanisch und mit massivem Aufnahmebolzen. Es gibt die beiden Ausführungen Modul rund und Zweifachmodul rechteckig, die als Basis auf den Maschinentisch oder auf Wechselpaletten montiert werden.

Die hochpräzise, standfeste Mechanik sowie die Konstruktion garantieren Gressel zufolge einfaches und schnelles Wechseln ohne Verkanten mit einer Wiederholgenauigkeit von <0,01 mm. Mit der sehr hohen Einzugskraft von 20 kN soll bei allen Aufnahmen eine hohe Stabilität und bei hohen sowie auskragenden Aufbauten eine hohe Kippsteifigkeit gewährleistet sein. Der massive Aufnahmebolzen hat 40 mm Durchmesser (h6/25 h6), ist von oben oder unten montierbar, und die Aufnahmebolzenbohrung (25H7) ist zu vielen am Markt befindlichen Nullpunktspannsystemen kompatibel.

Vorhandene Spannsysteme und Vorrichtungen lassen sich, wie Lau berichtet, leicht auf das gredoc-System umrüsten. Durch die flache Bauweise bleibt der Z-Achsen-Hub weitgehend erhalten, im Vergleich zu anderen, höher aufbauenden Nullpunkt-Spannsystemen.

„Seit dem Beginn der 5-Achsen-Bearbeitung haben wir ein Teilespektrum von etwa 2500 Werkstücken bearbeitet, dies in Einzel- oder in Kleinserienfertigung bis 500 Stück. Da es sich hier zumeist um recht komplexe Werkstücke mit teils aufwändigen Bearbeitungen handelte, waren die Spannsituationen sehr unterschiedlich. Mit dem Baukastensystem von Gressel konnten die meisten Spanntechnikherausforderungen gelöst werden“, erläutert Schenk. Mit der Kombination aus Nullpunktspannsystem und Standardspanneinheiten erreicht der Unternehmer viele Freiräume bezüglich Flexibilität und Kapazität sowie echter Maschinennutzung und dadurch sehr kurze Amortisationszeiten beim Spannmittelinvest.

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