Rapid Tooling automatisiert

Das Unternehmen, gegründet 1996, beherrscht verschiedene Verfahren zur Herstellung von Prototypen. Eines davon ist die Stereolithographie. Dabei entsteht das Bauteil in einem Harzbad, in welchem ein Laser Schicht für Schicht den kaltflüssigen Kunststoff aushärtet.

Ein zweites Verfahren ist das so genannte Lasersintern, hier wird ein mehlförmiges, auf 180 °C erhitztes Pulver selektiv bei 190 °C geschmolzen. Verwendete Werkstoffe sind etwa Polyamid, Polyamid mit Glasverstärkung, Metalle und sogar Gummi. Die bei diesen Verfahren hergestellten funktionellen Prototypen entstehen für Entwicklungsabteilungen und Designbüros in den unterschiedlichsten Geschäftsfeldern, erläutert Wolfgang Humml, neben Hannes Hämmerle einer der beiden Geschäftsgründer: „So sind komplizierteste und sogar bewegliche Teile formbar, etwa der funktionsfähige Nachbau des Skeletts einer menschlichen Hand für einen humanoiden Roboter aus einem Stück.“

Vollkommen papierlos entstehen dagegen beim Rapid Tooling Spritzgießwerkzeuge in Aluminium. „Hier gibt es weder Schleif- noch Erosionstechniken“, differenziert es Humml. Bei all diesen Prozessen sind seiner Aussage zufolge Geschwindigkeit und rigorose Termintreue enorm wichtig. „In unserem Markt sind Liefertermine von einem bis drei Tagen üblich“, beschreibt Humml den Prozessdruck am Beispiel einer Losgröße von 100 Lasersinterteilen, komplett ab Datensatz bis zur Lieferung inklusive Verzollung.

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Der Erowa Robot Dynamic bedient ein 5-Achs-Bearbeitungszentrum DMG HSC55.

Für mehr Effizienz geht das Unternehmen daher auch im automatisierten Werkzeugbau innovative Wege, drückt es der Geschäftsgründer aus. So ist die mechanische Bearbeitung ebenfalls ein wichtiger Bereich des Unternehmens. Hier setzt das Unternehmen seit langem auf Erowa. Humml kennt die Qualität der Werkstückspann- und -Palettiersysteme von Erowa bereits von früher: „Deshalb war für mich klar, dass wir fürs Palettieren und das automatisierte Werkstück-Handling mit diesen Spannexperten zusammenarbeiten würden.“

Mit der Zeit kam eine PreSet-3D-CNC-Messmaschine dazu, welche bei Prototypen für die Ermittlung der Versatzdaten und Nullpunktbestimmung verwendet wird. Seit einiger Zeit ist auch ein Robot Dynamic im Einsatz. Er bedient ein 5-Achsen-Bearbeitungszentrum DMG HSC55. Gesteuert wird die Fertigungszelle mit der Erowa Manufacturing Control-Prozessleitsystemsoftware.

Bessere Maschinenauslastung
„Die Nutzung der Automation und somit der Nacht- und Wochenendzeiten ist für uns absolut notwendig, um unsere Effizienz weiter zu steigern“, beschreibt der Geschäftsführer und ergänzt: „Automation erlaubt uns, Kleinserien effizient und kostengünstig zu bearbeiten und die Maschinenauslastung stark zu steigern. Die Automation wird aber auch zur Fertigung von Einzelteilen beim Rapid Tooling und für Prototypen in Kunststoff und Metall eingesetzt. Flexibilität ist für uns ein entscheidender Faktor.“

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Wolfgang Humml, Geschäftsführer 1zu1 Prototypen: „Die Nutzung der Automation und somit der Nacht- und Wochenendzeiten ist für uns absolut notwendig, um unsere Effi­zienz weiter zu steigern.“

Die eingesetzte Erowa Manufacturing-Control-Prozessleitsystemsoftware steuert die Zelle zuverlässig und stabil, freut sich Humml: „Natürlich gibt es noch offene Wünsche, aber unsere Inputs und Wünsche werden kompetent geklärt, und wir bekommen immer eine sachlich fundierte Antwort.“

Das Unternehmen beliefert seine Kunden im Umkreis von rund 300 km in Österreich, Deutschland und der Schweiz. „Die Grenzen sind dadurch gegeben, dass unsere Produkte Einzelteile oder Kleinserien sind und eine persönliche Beratung erfordern. Ich kann nicht für ein einziges Stück nach Hamburg fliegen, das lohnt sich dann halt nicht. Aber neue Aufträge kommen Tag für Tag, allein unsere Website generiert laufend Neugeschäft, es läuft wirklich gut“, zeigt sich Humml zufrieden.

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