Einen „Trend in Richtung preiswerte Einstiegsgeräte“ erkennt Heiko Bongard, Sales Dispenser der Achterberg GmbH, im Bereich Werkzeugausgabeautomaten, „um auch kleinen Unternehmen die Nutzung moderner Technik zu ermöglichen“. Parallel dazu steigt die Anforderung an die Software. Der Anwender erwartet eine moderne, einfach zu bedienende Software, wie er sie von seinem Smartphone kennt. Diese einfach zu bedienende Software, so Bongard, „muss wiederum in der Lage sein, eigenständig Bestellungen zu erzeugen und ein transparentes Reporting bieten“.

Die Akzeptanz der automatisierten Ausgabe ist im Vergleich zu den Vor-jahren nochmals gestiegen. So kommt auch der Lagerung von preiswerten Artikeln eine immer größere Bedeutung zu. Hier wird zukünftig der Bereich Arbeitsschutz immer mehr im Fokus stehen. In vielen Unternehmen wird bereits weitergedacht, so dass auch die Dienstleistung rund um den Automaten immer interessanter wird und der Automat immer mehr als Baustein in komplexen Tool-Managements eingesetzt wird.

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Neue Werkzeugausgabesysteme ermöglichen einfachere und schnellere Implementierung. Bild: Walter

Detailliertes Reporting
Alle Gühring-Werkzeug-Ausgabesysteme werden von der anwenderfreundlichen „Gühring-Tool-Management-Software“ (GTMS) gesteuert. Sie dokumentiert alle relevanten Bewegungsdaten des Lagerbestands, löst Bestellvorschläge aus und ermöglicht Auswertungen nach unterschiedlichen Kriterien. Dieses umfangreiche und detaillierte Reporting bietet den Anwendern größtmögliche Transparenz über ihre Werkzeugbestände und den Werkzeugverbrauch und ermöglicht ihnen außerdem eine präzise Kostenzuordnung. Schnittstellen ermöglichen die Anbindung an unterschiedlichste Warenwirtschaftssysteme sowie die Online-Anbindung der jeweiligen Lieferanten durch automatisierte Bestellvorgänge. Mit den Modulen der Toolmanage-ment-Software besteht zusätzlich zur Werkzeug- und Lagerverwaltung die Möglichkeit, eben diese versteckten Schwachstellen schnell ausfindig zu machen, auszuwerten, Engpässe in der Produktion zu identifizieren und durch gezielte Gegenmaßnamen die Produktivität zu erhöhen.

Auch nach Einschätzung von Michael Hils, Leiter Mechatronische Systeme bei Mapal Dr. Kress KG, „gewinnen Werkzeugausgabesysteme weiter an Bedeutung“. Entscheidend hierfür sind die Vorteile in puncto Überwachung, Transparenz, Verfügbarkeit und Dokumentation. Lange Wege für die Werkzeugbeschaffung, ungenaue Lagerbestände, unvollständige Kostenzuordnungen, fehlende Prozessoptimierung, unnötige Kapitalbindung und die manuelle Datenpflege, so Hils, „gehören mit automatischen Werkzeugausgabesystemen der Vergangenheit an“. Aktuelle Kundenanforderungen sind beispielsweise das zentrale Handling von Daten im Hinblick auf bereits bestehende Ausgabesysteme und die Anbindung an übergeordnete ERP-Systeme.

Das neue, automatische Werkzeugausgabesystem Unibase-M ist als Baukastensystem für die Verwaltung und Ausgabe von Werkzeugen aufgebaut und sorgt für eine schnelle, effiziente und kontrollierte Werkzeugversorgung. Ausgehend von einem Basismodul mit Rechnereinheit kann es je nach Anwendung individuell konfiguriert werden. Die Lagerhaltung erfolgt dabei zentral oder dezentral direkt an der Maschine. Komplett neu ist eine intuitive Software mit erweiterter Funktionalität, die eine optimale Werkzeugverfügbarkeit sicherstellt. Beispielsweise erhält der Bediener durch eine Ansteuerlogik einen Hinweis auf die angewählte Schublade. Das Werkzeugausgabesystem kann problemlos an externe ERP-Systeme an- und in vorhandene Betriebseinrichtungen eingebunden werden.

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Automatische Werkzeugausgabesysteme sorgen für eine schnelle, effiziente und kontrollierte Werkzeugversorgung. Bild: Mapal

Frank Höffges, Teamleiter Werkzeuglogistik der Sandvik Tooling Deutschland GmbH, Geschäftsbereich Coromant, fasst die aktuellen Trends so zusammen: „Die neueste Version unserer Softwarelösung zur betrieblichen Organisation der Werkzeugkreisläufe – „Auto-TAS 5.2“ – wurde 2014 unter anderem um die Entnahmefunktion ‚Smart-Pick‘ erweitert. Das neue Feature überzeugt trotz seiner enormen Funktionstiefe mit einem klaren und hochwertigen Design sowie einer intuitiven Bedienung. Im Ergebnis kann nun jeder Anwender unseres automatisierten Ausgabesystems das richtige Werkzeug mit zwei Klicks auswählen und entnehmen.“

Ohne Internet geht gar nichts mehr. Markus Schur, Projekt-Koordinator der Walter AG in Tübingen: „Durch die webbasierte Software der neuen ‚Network Line‘ unserer Kompetenzmarke Walter Multiply können die Implemen-tierung der Ausgabesysteme sowie die Optimierung der Bestände nun deutlich einfacher und schneller erfolgen.“ Parallel läuft derzeit die Weiterentwicklung eines geschlossenen Systems mit den gleichen, komfortablen Eigenschaften auf Hochtouren. Die Weiterentwicklung der bisher angebotenen „Basic Line“ wird dagegen ebenso wie die der „Professional Line“ nicht weiter verfolgt, „um die vorhandenen Kapazitäten noch mehr auf die eigentlichen Vorzüge der Werkzeugausgabesysteme zu konzentrieren“.
Walter Frick 

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