Einen Gang zugelegt

Die Zeiler GmbH in Marktoberdorf ist ein Zulieferunternehmen mit 10 Mitarbeitern, das in verschiedensten Branchen wie Landmaschinen, Maschinenbau oder Hydraulikindustrie seine Kunden beliefert. Das Familienunternehmen in zweiter Generation ist seit über 30 Jahren in der Branche tätig und setzt auf einen modernen CNC-Maschinenpark sowie eine flexible und zugleich zielstrebige

Unternehmensstruktur. „Dadurch können wir schnell auf die unterschiedlichsten Kundenanforderungen reagiern“, erklärt Geschäftsführer Benno Zeiler, der den Betrieb im Jahr 2004 von seinem Vater übernommen hat. „Unsere Fertigungsmöglichkeiten sind sehr breit gefächert, und sämtliche Materialien von Einzelteilen bis hin zu Großserien können von uns bearbeitet werden.“ Durch die jahrelange Erfahrung in der CNC-Zerspanung hat sich Zeiler am Markt etabliert und kann auch schwierige Bearbeitungsfälle meistern. Der Geschäftsführer ist ständig dabei, das Tätigkeitsfeld seines Betriebes zu erweitern. So hat sich Zeiler mittlerweile auch als Zulieferer für die Elektro- und Heizungstechnik einen Namen gemacht.

Seit geraumer Zeit ist Zeiler Zulieferer für die Hetronik GmbH in Kempten. Das Unternehmen entwickelt und produziert Leistungssteller zur Ansteuerung – in erster Linie von vielen elektrischen ohmschen Heizstrahlern in Öfen – für industrielle Heizprozesse. Zeiler liefert pro Jahr etwa 1000 Kühlprofile aus Aluminium AlmgSi1 für den Einbau in diese Anlagen an Hetronik. Konkret handelt es sich bei den Werkstücken um Aluleisten mit den Maßen 280 x 14,00 x 19,90 mm, in die zehn bis zwölf Gewinde geschnitten werden müssen. Die Gewinde sind M4 x 7,00. Die Bearbeitung erfolgt auf einer Hurco VMX 10. Die Gewinde werden zuerst mit einem Hartmetallbohrer vorgebohrt – dann kommt ein Gewindebohrer zum Einsatz.

Meine Meinung

Mit den CH-beschichteten Gewindewerkzeugen bietet Reime Noris eine standfeste Lösung für Aluminium und Nichteisenlegierungen. Bei Zeiler überzeugen die Tools durch ihre hohe Standzeit und den optimalen Spanfluss nach oben. Zudem wird Zeiler von Wolfgang Oed, dem technischen Verkaufsberater von Reime Noris, optimal beraten.
Jürgen Gutmayr Redaktion fertigung

Prozesse auf dem Prüfstand
Da beim Allgäuer Zulieferunternehmen die internen Prozesse ständig auf dem Prüfstand stehen, galt es kürzlich, die Gewindebearbeitung bei den Kühlprofilen für Hetronik zu verbessern. So suchte der Geschäftsführer nach einem hochpräzisen und zugleich standfesteren Werkzeug. „Wir informieren uns immer über die neuesten Werkzeuge am Markt und versuchen diese auch zu testen“, erklärt Zeiler das Vorgehen in seinem Unternehmen.

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Sauberer Spanablauf mit den Gewindebohrern von Reime Noris. Der CH-beschichtete Salorex Soft HSSE führt durch die beiden hoch-gedrallten Spiralnuten die Späne im Aluminium optimal ab.

Wolfgang Oed, technischer Verkaufsberater bei Reime Noris, berät Zeiler schon längere Zeit und hatte für diesen Bearbeitungsprozess schnell eine Lösung parat. Bei der Auswahl des Gewindewerkzeugs empfahl Oed die Tools mit den neuen, diamantähnlichen amorphen Kohlenstoffschichten, kurz CH-Beschichtung. Reime Noris hat diese Werkzeuge mit der schwarzen Beschichtung vor etwa zwei Jahren am Markt eingeführt. Inzwischen haben sie sich bestens bewährt und überzeugen bei zahlreichen Anwendern mit hohen Standzeiten.

Diese „diamond like carbon“, kurz DLC-beschichteten Gewindewerkzeuge von Reime Noris sorgen für eine erhebliche Leistungssteigerung, speziell bei der Bearbeitung von Gewinden in Nichteisenlegierungen. Die außerordentliche Verschleißbeständigkeit der CH-Beschichtung wird durch eine hohe Härte (> 2500 HV) und eine geringe Adhäsionsneigung erreicht. Die Beschichtung ist standardmäßig bei den Noris-Gewindebohrern mit der Bezeichnung „Soft“ sowie Gewindeformern der „Noris-Spanlos-Neo-CNC“-Reihe erhältlich.

Auf einen Blick

CH-Beschichtung von Reime Noris

  • hohe Härte (> HV 2500)
  • hohe Verschleißbeständigkeit
  • geringe Adhäsion
  • hohe Produktivität
  • entwickelt für Aluminiumknetlegierungen
  • geringer Reibungswert
  • führt zu besserer Spanabfuhr

 

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Zufrieden mit dem Ergebnis: (von links nach rechts): Benno Zeiler, Zeiler GmbH; Wolfgang Oed und Martin Bieber, beide Reime Noris GmbH: „Im Vergleich zum Vorgängerwerkzeug konnte die Standzeit verdoppelt werden.“ Bilder: fertigung

Hohe Produktivität
Die Werkzeuge wurden insbesondere für die Bearbeitung von Aluminiumknetlegierungen entwickelt und sollen hier eine hohe Produktivität ermöglichen. Ein wesentliches Merkmal sind die hoch-gedrallten Spiralnuten. Durch sie werden die Späne entgegen der Schneidrichtung selbst bei tiefen Gewinden, sicher abgeführt. Die Werkzeuge sind auch mit und ohne Kühlmittelbohrung erhältlich.

Reime Noris feiert übrigens im Jahr 2015 ihr 100-jähriges Firmenjubiläum und gilt in der Branche als Experte rund ums Gewinde. „Neben einem umfassenden Standardprogramm sind unsere Spezialitäten Sonderlösungen – auch wenn es um enge Toleranzen geht“, skizziert Martin Bieber, Geschäftsführer der Reime Noris GmbH, die Ausrichtung seines Unternehmens. „Innengewindebearbeitung ist unsere Kernkompetenz. Da kennen wir uns sehr gut aus und können so den Anwender bestens beraten.“

„Wir haben für unsere Bearbeitung die Noris-Salorex-Soft HSSE 664S/764S mit CH-Beschichtung gewählt“, erklärt Zeiler. „Wir konnten sofort die Standzeiten erhöhen – die Langlebigkeit des Werkzeugs war deutlich höher – und die Schnittwerte waren höher. Insofern konnten wir im Vergleich zum vorher eingesetzten Werkzeug den Prozess optimieren. Damit haben wir unser Ziel sehr schnell erreicht, denn wir müssen produzieren und bei den Werkzeugen muss das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen.“

Zeiler weiß, wovon er spricht, denn seit einigen Jahren werden die Prozesse im Haus auftragsbezogen analysiert und demzufolge keine Werkzeuge mehr vorgehalten. Das heißt, dass auch die Lieferzeiten bei den Werkzeugen möglichst kurz sein müssen und die Beratung durch den Werkzeuglieferanten stimmen muss. Hier punktet Reime Noris durch seine Erfahrung und die optimale Beratung durch den Außendienst.

Bei schwierigen Fällen steht Reime Noris mit dem hauseigenen Labor den Anwendern zur Seite. „Perfekter Service rund um das Gewinde“, bringt Bieber den Unternehmensleitsatz auf den Punkt.

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Im direkten Vergleich die beiden Tools von Reime Noris: Links der Hartchrom-beschichtete Gewindebohrer und rechts der schwarze CH-beschichtete Gewindebohrer Noris Salorex mit einer deutlich verbesserten Standzeit.

CH löst Hartchrom ab
Aktuell soll die CH-Schicht die bisherige Hartverchromung ablösen. Doch Oed erklärt die Problematik und den notwendigen Erklärungsbedarf: „Der Anwender nimmt die schwarzen Werkzeuge nicht sofort an, obwohl sie eine bessere Performance bieten. Die Hartchrom-Schicht ist weich und reibt sich irgendwann ab. Dagegen ist die CH-Schicht unheimlich hart und verhindert zudem ein Aufschweißen.

Speziell bei Zeiler ist die Bearbeitung mit der Gewindegröße M4 kritisch, denn je kleiner der Gewindebohrer ist, desto kleiner ist der Spanraum und die Abfuhr der Späne. Speziell bei Aluminium sind die Späne sehr lang. „Unser Gewindebohrer bietet hier zwei Spannuten, so dass sich hier auch relativ große Späne sicher abführen lassen“, erklärt Bieber. „Die Kombination aus CH-Schicht und der guten Spanabfuhr machen diese Werkzeuge so einmalig.“

Verdoppelung der Standzeit
Zeiler konnte in seinem Fall konkret eine Verdoppelung der Standzeit feststellen. Bei rund 1000 bis 1200 Kühlprofilen im Jahr mit jeweils zehn bis zwölf Bohrungen pro Leiste, resultiert daraus auch eine positive Kostenbilanz. „Früher benötigten wir pro Auftrag zwei Werkzeuge. Heute machen wir 130 bis 140 Kühlprofile mit einem Gewindebohrer. Somit rechnet sich das Werkzeug von Reime Noris für uns“, zieht Zeiler sein abschließendes Fazit.

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