Sechzehn Jahre ist es nun her, dass Michael Kunsleben seine selbständige Tätigkeit im sauerländischen Neuenrade mit einem kleinen Betrieb zur Herstellung von Schmiedestücken und Drehteilen aufnahm. Heute arbeitet MKL viel für Zulieferer der Automobilindustrie, die mit besonderen Teilen beliefert werden.
„Dreh- und Präzisionsdrehteile für Motoren, Sicherheitstechnik, Medizintechnik und Elektrotechnik, Bauteile für Kraftstoffsysteme und Sonderteile für die Dialyse-Technik aus dem Werkstoff Titan stellen heute einen Großteil unserer Produkte dar“, erklärt Inhaber Michael Kunsleben. Nach Vorgaben der Kunden werden diese komplexen Bauteile, die sich durch kritische Maße und anspruchsvolle Geometrien auszeichnen bei MKL auf hochmodernen und ungewöhnlichen umfangreich ausgestatteten Maschinen gefertigt. In den vergangenen drei Jahren wurde die Fertigung in einigen Bereichen auf moderne Dreh- und Fräszentren mit fünf Achsen simultan beziehungsweise sogar mit 11 Achsen umgestellt.
Komplexe Prototypen
„Wir sind inzwischen in der Lage, für unsere Kunden komplexe Prototypen zu entwickeln“, betont Kunsleben. Interessant und ungewöhnlich zugleich ist dabei die Vorgehensweise der Sauerländer. „Bei neuen und komplexen Anforderungen, die unsere Kunden an uns stellen, beziehen wir die Experten von Walter mit ein.“ Diesen Part übernimmt das „Local Engineering“ der Walter Deutschland GmbH aus Frankfurt am Main.
Die Arbeitsteilung bei der gemeinsamen Ausarbeitung vom Rohteil bis zum fertigen Werkzeug ist hier klar geregelt. Walter arbeitet je nach Anforderung den kompletten Fertigungsprozess an der Maschine aus, der dann bei MKL vor Ort optimiert wird. „Fertigungsstrategie, passende Werkzeuge, Grundhalter, Schnittparameter und Wirtschaftlichkeitsberechnung einschließlich der Ermittlung der Kosten pro Bauteil übernimmt das Team von Walter“, erklärt Stefan Schmidt, Außendienstberater der Walter Deutschland GmbH und Betreuer von MKL.
Die Zusammenarbeit mit Walter besteht zwar erst seit Mitte 2010, doch rund die Hälfte der eingesetzten Werkzeuge kommt heute schon aus dem Hause des Tübinger Spezialisten für Präzisionswerkzeuge. Der Einstieg erfolgte über das „Stechprogramm“ von Walter. „Wir hatten seinerzeit Probleme mit diversen Werkzeugen, und es war schließlich der Gewindebohrer der Marke Walter Prototyp, der unsere technischen Probleme löste und uns von der Qualität und dem Service von Walter überzeugte“, so Kunsleben.
Bei der täglichen Arbeit setzt MKL nun überwiegend Dreh- und Wendeplatten mit den unterschiedlichen Schneidstoffen, das Stechprogramm, ConeFitTM-Fräswerkzeuge, Gewindeschneider, Fräser und besonders die Bohrer der Walter-Kompetenzmarke Titex ein. Die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos und auf einer fast freundschaftlichen Ebene.
Fruchtbare Zusammenarbeit
Und die Zusammenarbeit fruchtet: Seit 2005 wuchs MKL jährlich um fast 100 Prozent. Die Auslastung ist kontinuierlich sehr hoch, und das Unternehmen will weiter expandieren. Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf inzwischen 20 Personen. Die Fertigungsfläche hat sich allein in den letzten beiden Jahren verdoppelt. Wohin man schaut, sieht man neue hochmoderne Maschinen mit CNC-Dreh- und Frästechnik.
„Wir betrachten uns selbst heute als Spezialisten auf vielen Ebenen mit Innovationsweitblick“, fasst Kunsleben das Angebot des Kleinbetriebs zusammen. Zu diesen Spezialangeboten gehören kleine und große Serien bis 65 mm (3 bis 65 mm in Serie), Handling-Teile bis 400 mm und die bereits erwähnten Prototypen. „Unser großes Ziel ist es, hochkomplexe Bauteile so zu fertigen, dass wir ohne Nachbearbeitung auskommen, was uns inzwischen auch gut gelingt“, erklärt Kunsleben.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssen die Arbeitsabläufe stimmen und die benötigten Werkzeuge stets vorhanden und einsatzbereit sein. „Walter verhilft uns mit seinem Angebot und Service zu mehr Prozesssicherheit“, erklärt Kunsleben. Die Lieferung von Serienbauteilen erfolgt innerhalb von zwei Wochen. 80 Prozent der Formbauteile hält man bei MKL selber vor. „Um Prototypen herzustellen, arbeiten wir in der Regel mit eigenen Werkzeugen. Walter kommt dann bei den Serienwerkzeugen zum Einsatz“, so Kunsleben abschließend.