Jedes Gewinde, ob gebohrt, gefurcht oder gefräst, benötigt ein Kernloch beziehungsweise eine Startbohrung. Dem Gewindespezialisten Emuge sind alle Anforderungen an die Kernlochqualität bekannt, um wirtschaftlich, prozesssicher und entsprechend den geforderten Genauigkeiten die Gewindebearbeitung durchzuführen. Diese Kenntnisse flossen in die Entwicklung des EF-Drill ein. Das Ergebnis der Entwicklung resultiert in sehr guter Zentriereigenschaft, Laufruhe und weichem Schnitt. Den EF-Drill gibt es lagerhaltig für die Materialien Stahl, rostfreien Stahl, Guss und harte Materialien. Der Durchmesserbereich von 2,8 bis 16 mm beinhaltet schwerpunktmäßig die Kernlochabmessungen für das Gewindebohren und Gewindefurchen. Ergänzt wird der EF-Drill durch einen Stufenfasbohrer. Dieses Werkzeug ist ideal für eine besonders wirtschaftliche Herstellung der Kernlöcher. Die Stufenlängen können variabel in mm-Schritten nach Anwenderwunsch geliefert werden.
Aber nicht nur für Kernlöcher, sondern auch für schwierige Bohroperationen kann Emuge mit dem EF-Drill das richtige Bohrwerkzeug auslegen und fertigen. Ein auf die Spiralbohrer abgestimmtes Programm von Werkzeugaufnahmen vervollständigt das Angebot um die Bohrbearbeitung.
Fünf Fragen an Helmut Strobel, Produktmanager Spiralbohrer bei Emuge
Wo liegen die technologischen Besonderheiten in der Abstimmung Spiralbohrer auf das Gewindewerkzeug?
Viele vergessen, dass die Gewindebearbeitung eine Schlichtbearbeitung ist, die auf eine Schruppbearbeitung, nämlich dem Bohren, folgt. Deshalb muss man hier beim Bohren nicht nur ein Loch, sondern eine Bohrung erzeugen. Dies wird meistens bei Fräs- oder Drehbearbeitungen bedacht, aber selten beim Bohren. Wichtig ist es, dass beim Bohren die Bohrungswandung durch Temperatur oder Druck nicht aufgehärtet wird. Wenn dies geschieht, dann erschwert sich der Gewindebearbeitungsprozess, was sich in erheblich reduzierten Zerspanungsdaten und Standzeiten niederschlägt. Hinzu kommt, dass insbesondere beim Gewindeformen oftmals der Bohrdurchmesser an die Einsatzparameter angepasst sein muss, um Höchstleistungen erzielen zu können.
Welche Vorteile bieten nun die Bohr- und Gewindewerkzeuge von Emuge?
Durch die langjährige Erfahrung bei der Gewindeherstellung weiß Emuge ganz genau, wie eine optimale Bohrung für die Gewindeherstellung aussehen muss. So konnte ein Bohrwerkzeug – der EF-Drill – entwickelt werden, der genau diese Anforderungen erfüllt. Bohrwerkzeug und Gewindewerkzeug sind bei Emuge aufeinander abgestimmt, so dass der Anwender beim Einsatz beider Werkzeuge sehr wirtschaftlich produzieren kann. Emuge hat sich daher auf die Lagerhaltung der für die Gewindeherstellung erforderlichen Werkzeuge spezialisiert. Fazit: Durch den Einsatz des EF-Drills wird die Produktivität gesteigert.
Welche Eigenschaften hat der EF-Drill von Emuge?
Beim EF-Drill sind Hartmetall, Beschichtung und Geometrie so aufeinander abgestimmt, dass mit hohem Zeitspanvolumen produziert werden kann, ohne die Bohrungswandung bzw. die Standzeit des Spiralbohrers zu gefährden. Ganz wichtig waren bei der Entwicklung die gute Zentriereigenschaft, Laufruhe und weicher Schnitt des EF-Drill. Das bedeutet, dass die Bohrwerkzeuge mit hohem Maß an Präzision gefertigt werden müssen, was für Emuge selbstverständlich ist.
Für welche Materialien gibt es den EF-Drill?
Als Standardwerkzeuge gibt es für alle Stähle bis Zugfestigkeiten < 1400 N/mm2 den EF-Drill Steel. Für Rostfreie Stähle den EF-Drill VA, für die Gusszerspanung den EF-Drill GG und für die harten bzw. gehärteten Stähle den HCUT. Man ist darauf bedacht, für die jeweiligen Materialien dem Anwender die richtigen Werkzeuge für seine Bohrbearbeitung zur Verfügung stellen zu können.
Stellt Emuge nur Bohrwerkzeuge für Kernlöcher her?
Nein. Inzwischen werden für Kunden auch spezielle Stufenwerkzeuge für die jeweilige Bohrungsgeometrie konstruiert und produziert. Auch längere Werkzeuge als 8xD. Das Lagerprogramm wird schrittweise für weitere Materialien ausgeweitet. Bei komplizierten Bohrungsgeometrien wird von uns die beste Bohrstrategie ausgearbeitet beziehungsweise eine technische Unterstützung „vor Ort“ angeboten.