Als es um die komplexe Bearbeitung von Kolben für den Formenbau ging, die den Einsatz von fünf Werkzeugen erforderlich gemacht hätte, ließ sich das Unternehmen von der Kopp Schleiftechnik GmbH einen Sonderfräser anfertigen, der die gesamte Zerspanaufgabe nicht nur alleine, sondern auch in einem einzigen Arbeitsgang erledigte.

Bensheim Werkzeuge produziert als Einzelfertigung nach speziellen Kundenvorgaben oder in Kleinserien vom allgemeinen Fräs- und Drehteil bis hin zu komplexen Tieflochbohrtechnologien. Neben der Herstellung hochwertiger Werkzeuge ist das Know-how der zwölf Mitarbeiter auf Heißkanalsysteme im Formenbau ausgerichtet. Zerspant werden hierfür unter anderem vergütete Werkzeugstähle wie korrosionsbeständige Kunststoffformenstähle 1.2085 mit zirka 33 HRC sowie Kaltarbeits- und Kunststoffformenstähle 1.2311 mit Härten von 32 bis 50 HRC.

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Frank Rettig, Geschäftsführender Gesellschafter der CNC-Fertigungstechnik Bensheim GmbH: „Der Sonder-fräser erfüllt genau die gewünschten Anforderungen.“

„Für den Formenbau mussten Kolben in der Spritzgussform bearbeitet werden“, sagt Frank Rettig, Geschäftsführer-Gesellschafter der CNC-Fertigungstechnik Bensheim. Die Zerspanaufgabe bestand aus Einstich, Fasen und Radiusfräsen in hochlegiertem Stahl, mit abschließender h7-Passung. „Dafür hätten wir fünf verschiedene Werkzeuge einsetzen müssen“, erläutert Rettig weiter. „Nicht nur der Zeitaufwand wäre aufgrund ständiger Werkzeugwechsel unangemessen gewesen, sondern durch die Vielzahl der eingesetzten Werkzeuge treten bei der Zerspanung auch noch Ungenauigkeiten auf.“

Um eine wirtschaftlichere und präzisere Lösung zu finden, holte sich das Unternehmen die Kopp Schleiftechnik GmbH mit ins Boot. Das Unternehmen hat bereits öfter und mit zufriedenstellendem Ergebnis Sonderlösungen des Herstellers bezogen.

Vielfältige Sonderanfertigungen
Für Kopp sind solche Herausforderungen Alltag. Der Hersteller verfügt über modernste maschinelle Schleiftechnologie auf rund 600 m2 Produktionsfläche. „Wir unterstützen unsere Kunden mit vielfältigen Sonderanfertigungen, selbstverständlich auch von Fräsern“, erklärt Achim Kopp, Geschäftsführer von Kopp Schleiftechnik. Eine der Möglichkeiten, die der Hersteller bietet ist, Werkzeuge der Katalogausführung professionell umzuarbeiten, bis sie den Anforderungen der Anwender entprechen.

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Der von Kopp entwickelte Sonderfräser ersetzt fünf verschiedene Einzelwerk­zeuge. Bild: Kopp Schleiftechnik GmbH

„Darüber hinaus setzen wir auch gänzlich neue Werkzeugideen mit ausgefallenen Geometrien um“, erläutert Kopp weiter. „Dies kann vor allem bei der Bearbeitung hochfester Werkzeugstähle und bei anspruchsvollen Fräsprozessen von Vorteil sein, denn oft lassen sich so mehrere Bearbeitungsschritte in einem einzigen kombinieren.“

In einer Aufspannung
Die neuen Werkzeugideen entstehen bei Kopp nach eigenen Angaben durch die ausführliche Beschäftigung mit den Kundenanforderungen, aus denen innerhalb kürzester Zeit hochwertige Werkzeuge werden. Dabei wird der Anwender von der Prozessanalyse über die Erstellung von CAD-Zeichnungen bis hin zum fertigen VHM-Werkzeug kompetent begleitet. Kopp berichtet weiter: „Das war selbstverständlich auch bei der CNC-Fertigungstechnik Bensheim der Fall. Als Grundlage diente uns zunächst eine Konstruktionszeichnung des Werkzeugs, die den erforderlichen Fräsvorgang in einzelne Schritte zerlegte. Auf dieser Basis entwickelten wir dann einen kompetenten Fräser, der mit einer Aufspannung den kompletten Arbeitsgang in höchster Qualität und bester Passung erledigt.“

Ganz leicht war diese Aufgabe seiner Aussage zufolge allerdings nicht, denn die Qualitätsanforderungen im Formenbau sind zum einen sehr streng, zum anderen haben auch die zu zerspanenden Stähle ihre Tücken, die es zu beachten gilt. „Nichtsdestotrotz ist es uns – aufgrund unserer langjährigen Erfahrung mit solchen Speziallösungen – gelungen, schnell ein passendes und solides Werkzeug zu konstruieren.“

Auch Rettig zeigt sich höchst zufrieden mit der Zusammenarbeit: „Die neuen Fräser bringen uns Einsparungen in puncto Bearbeitungszeit ein, die wir im gesamten Fertigungsprozess spüren. Auch die Ungenauigkeiten, die beim Einsatz von fünf verschiedenen Werkzeugen entstanden wären, wurden effizient umgangen. Und die Oberflächenqualität ist hervorragend.“

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