Die 3D-Digitalisierung lässt sich wirtschaftlich in der Messtechnik nutzen.

Die 3D-Digitalisierung lässt sich wirtschaftlich in der Messtechnik nutzen. (Bild: Zoller)

Wichtig für Werkzeugvoreinstellgeräte ist eine einfache und intuitive Anwendung

Für die vollwertige Intelligenz im Werkzeug besteht nach wie vor großer Handlungsbedarf, konstatiert Markus Nolting, Direktor Export & Marketing der Helmut Diebold GmbH & Co. KG. Er sieht eine wirklich funktionierende Kommunikation als Voraussetzung für weitere Einsparpotenziale. Es gilt, den gesamten Prozess zu optimieren: „In Bezug auf Präzisionswerkzeuge und Spannmittel gehören hierzu unter anderem geänderte Zerspanungsabläufe, optimierte Werkzeuge mit höherer Zerspanungsleistung sowie intelligente Werkzeuge und Spannmittel, die mit Werkzeugvoreinstellung, Maschine und Lager kommunizieren.“

Beim Toolset Measuring System der österreichischen Innotool Austria garantieren eine stabile Messsäule und eine robuste Basis aus Mineralguss, so Patrick Dannecker, Leiter Vertrieb Deutschland, „eine hohe Steifigkeit sowie beste Temperaturbeständigkeit für hohe Wiederholgenauigkeiten“. Hochpräzise Maßstäbe, stabile Führungen und eine Messelektronik mit neuesten Standards vereinfachen das Messverfahren und bieten maximale Mess­sicherheit.

Trend zur Komplettlösung

Einen „starken Trend hin zu Komplettlösungen bei Werkzeugeinstellgeräten“ erkennt Michael Hils, Leiter Mechatronische Systeme der Mapal Dr. Kress KG: „Unsere Kunden erwarten mehr und mehr, dass wir als Technologiepartner den Einstellraum komplett ausrüsten.“ Das Thema zentralisierter Daten und Vernetzung von Subsystemen (Industrie 4.0) spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Maßgeschneiderte Lösungen für den Einstellraum ermöglichen es, Kundenbedürfnisse optimal umzusetzen. Ein weiterer Trend „ist die deutlich steigende Nachfrage nach Dienstleistungen für den gesamten Einstellraum: Anwender verlagern immer häufiger diese nicht wertschöpfenden Tätigkeiten an Systemlieferanten“.

Dass auch im etablierten Bereich der Einstell- und Messgeräte noch Fortschritte möglich sind, zeigt die Entwicklung des Einstellgeräts Uniset-P. Trotz seiner kompakten Bauweise bietet das Einstellgerät einen sehr großen Arbeitsraum, so

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Komfortable Bildverarbeitungs-Software für einfache und schnelle Bedienung. Bild: Studenroth

dass nahezu alle Werkzeuge bis zu einem Durchmesser von 500 mm und einer Länge von 600 mm optimal vermessen und eingestellt werden können. Dank der Integration von Messkamera und Gegenlichtquelle in die Portalsäulen entfallen die bisher bei kamerabasierten Einstellgeräten üblichen Bügelkonstruktionen, die den Zugang zum Werkzeug behindern. Zusätzlich kann sich der Bediener dank eines großzügig bemessenen Fußraums nunmehr zum Arbeiten auch bequem setzen. Trotz der fast filigran anmutenden Konstruktion garantiert der Portalaufbau zusammen mit der Verwendung einer Granitmessplatte und eines steifen Maschinengestells eine sehr hohe Messgenauigkeit und Robustheit gegenüber thermischen und mechanischen Beanspruchungen.

Robuste Voreinstellgeräte mit Granitbetten

Nach Einschätzung von Joachim M. Müller, Vertriebsleiter der Nikken Deutschland GmbH, geht der Trend beim Anwender „zur Zuordnung und Nutzung von Voreinstell- und Messgeräten direkt am Arbeitsplatz“. Darum konzentriere man sich auf robuste Voreinstellgeräte mit Granitbetten in der X- und Z-Achse, die werkstatttauglich sind: „Temperaturschwankungen verkraften unsere Granitbetten besser als Stahl-, Guss- oder Aluminiumgrundkörper.“ Mit der direkten Einbindung in den Prozess spielt die Bedienbarkeit der Software eine bedeutende Rolle. Für das Voreinstellgerät ist eine einfache und intuitive Anwendung wichtig.

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Werkzeugeinstellgerät mit optionalem, axialem Messtaster. Messkamera und Gegenlichtquelle sind in die Portalsäulen integriert. Bild: Mapal

Einfache Bedienung

Komfortable Bildverarbeitung mit der „Eye-Ray-Software Buzzard“ erlaubt das Einstellgerät Tool Master Octa 2 der Studenroth Präzisionstechnik GmbH. Es verfügt über einen 19-Zoll-Touchscreen für einfache und schnelle Bedienung, Endlosfeinverstellung in X- und Z-Achse und ermöglicht ein schnelles Fokussieren der Werkzeugschneide.

Für Bernd Schwennig, Leiter Technischer Vertrieb der E. Zoller GmbH, lassen sich die aktuellen Trends in der Messtechnik „vor allem auf die Anforderung, prozesssicher und schnell nachweisbare Qualität zu produzieren“ zurückführen. Wichtig ist ein durchgängiger Datenfluss von der Bestellung bis zum fertigen Teil. Schwennig: „Wir haben die Mess- und Prüftechnik konsequent in den Fertigungsprozess integriert und bieten mit den Tool Management Solutions Datendurchgängigkeit von der Zeichnung bis zum Bauteil, dank einer gemeinsamen Datenbank.“ Technische Weiterentwicklungen wie Streifenlichtprojektion, neuartige Kalibrierverfahren und eine noch präzisere Maschinenführung haben ermöglicht, dass sich die 3D-Digitalisierung wirtschaftlich in der Messtechnik nutzen lässt. Viele Geometrien lassen sich überhaupt nur durch die 3D-Digitalisierung komplett und exakt erfassen.
Walter Frick

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