Alle zwei Jahre – in den GrindTec-Jahren also – richtet das Fachmagazin „fertigung“ im verlag moderne industrie, Landsberg, den Wettbewerb aus, in diesem Jahr zusammen mit dem aus Trossingen stammenden Unternehmen Haas Schleifmaschinen GmbH als Maschinenpartner.
Andreas Huber ist im Wettbewerb ein “alter Hase”: Bereits zum dritten Male hatte sich der Schneidwerkzeugmechaniker-Meister für das Finale qualifiziert und mit einem 4. (2008) und einem 2. Platz (2010) Klasse bewiesen, in diesem Jahr konnte er sich nun erfolgreich gegen seine vier Mitbewerber behaupten.
Am Donnerstag, den 15. März 2012, fiel pünktlich um 9 Uhr der Startschuss zu diesem wohl aufregendsten Event der Präzisionswerkzeugschleifer-Branche. Der Live-Wettbewerb wurde in Halle 5 am Stand 5151 auf der GrindTec 2012 ausgetragen. Die fünf gegeneinander antretenden Finalisten erhielten nacheinander die Aufgabe, ein vorgegebenes Präzisionswerkzeug zu programmieren und anschließend auf einer computergesteuerten Werkzeugschleifmaschine „Multigrind CA“ von Haas zu bearbeiten. Dafür standen jedem Kandidat maximal zwei Stunden zur Verfügung.
Ein Video zur Veranstaltung finden Sie hier.
Die Entscheidung fiel der Jury nicht leicht. Schließlich waren alle gefertigten Werkzeuge – diesmal waren Schneidplatten gefordert – innerhalb der geforderten Toleranzen, jeder einzelne Finalteilnehmer hatte das Zeug zum Sieger, die Plätze lagen sehr eng beieinander. Letztlich musste die aufgewendete Zeit entscheiden.
Mit Fritz Barwik (52) und Denis Gadanecz (32) hatten gleich zwei Teilnehmer der Grabmeier GmbH, dessen Juniorchef Andreas Grabmeier den Wettbewerb 2010 gewann, das Finale erreicht – sie belegten die Plätze 5 und 4. Dabei errang sich insbesondere Fritz Barwik die Achtung der Jury: Die im Vergleich zu den anderen Teilnehmern längere Zeit, die er aufwendete, resultiert aus intensivem Abwägen auch von Alternativen und Nachdenken über Strategien. Das kommt nicht von ungefähr: Bei Grabmeier ist er für die schwierigen, komplexen Fälle zuständig. Ein Mitarbeiter, dem man auch einen teuren Rohling bedenkenlos anvertrauen kann. Auch Denis Gadanecz kann zu Recht stolz sein auf seinen 4. Platz.
Den dritten Platz sicherte sich Sascha Stöppel (27) vom Rodejohann Werkzeugdienst aus Rietberg, der sympatische Ostwestfale führt das Unternehmen zusammen mit seiner Cousine. Platz zwei erkämpfte sich der Youngster im Teilnehmerfeld, Markus Eckerle (19) von der Nachreiner Eckerle & Ertel GmbH aus Kinding/Haunstetten.
Der Wettbewerb „Werkzeugschleifer des Jahres“ wird im zweijährigen Turnus, begleitend zur zweijährig stattfindenden GrindTec, vom Fachmagazin „fertigung“ ausgeschrieben. Gesucht wird dabei zusammen mit einem Industriepartner, in diesem Jahr repräsentiert durch die Haas Schleifmaschinen GmbH, der beste Schneidwerkzeugmechaniker des deutschprachigen Raums. Bereits im September 2011 wurde mit der Online-Veröffentlichung der theoretischen Aufgabenstellung der Wettbewerb eröffnet. Aus diesem Vorentscheid gingen schließlich die fünf Finalisten hervor.
Der Fokus des Wettbewerbs zielt darauf ab, der Öffentlichkeit und insbesondere den Jugendlichen die Vielfältigkeit des High-Tech-Berufs eines Schneidwerkzeugmechanikers aufzuzeigen. Das Bild des umgangssprachlich als Werkzeugschleifer titulierten Berufs ist heute im Hinblick auf die Bearbeitung von High-Tech-Materialien wichtiger denn je. Die Messe GrindTec als weltweite Leitmesse für die Branche bietet den idealen Rahmen dazu. Ein traditionell stattfindender Aus- und Weiterbildungstag parallel zum Wettbewerb unterstreicht die Wichtigkeit des Werkzeugschleifens.
Die Finalisten konnten sich auf die attraktiven Preise freuen, die zum Wettbewerb „Werkzeugschleifer des Jahres“ ausgelobt wurden. Der Sieger Andreas Huber fliegt für eine Woche in die USA. Markus Eckerle freut sich auf ein Wochenende für zwei Personen in einer europäischen Großstadt nach Wahl. Und der drittplatzierte Sascha Stöppel gewinnt ein nagelneues Notebook.