Klaus Falk, Inhaber und Geschäftsführer der Falk & Webs Bearbeitungstechnik GmbH & Co. KG, erklärt: „Unter dem Motto ,Einer für Alles, Alles von Einem‘ fertigen wir alles, was der Maschinenbau braucht, vom Einzelteil mit 5 mm Durchmesser bis hin zu kompletten Anlagen für die Stahlindustrie oder die Bäckereimaschinenbranche, aber auch Einzelteile und Kleinstserien aller Art.“ Werkstücke mit Durchmessern bis 900 mm und Längen von 20 bis 4500 mm sowie Gewichten bis zu 8 t können in den modernen Bearbeitungszentren gefertigt werden.
Die Falk & Webs Bearbeitungstechnik GmbH & Co. KG, Villingen-Schwenningen, wurde im Juni 1999 von Josef Webs, Industriemechaniker, und Klaus Falk, Industriemeister und Technischer Betriebswirt, als Zulieferer für diverse Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau gegründet. 2001 übernahm man die mechanische Fertigung eines in Insolvenz geratenen Unternehmens aus dem Sondermaschinen- und Anlagenbau einschließlich ihrer 14 Mitarbeiter. Die Produktionsfläche vergrößerte sich von 160 auf über 2000 m². Durch Erweiterung des Lieferprogramms sind inzwischen 25 Mitarbeiter bei Falk & Webs beschäftigt. Der Kundenstamm reicht von der Stahlindustrie über Verpackungsmaschinen und Sondermaschinen bis hin zur Lebensmittelindustrie.
Fertigung einer Rührwerkslaterne
„Rund 30 Prozent unserer Kunden stammen traditionell aus der Bäckereibranche“, erklärt Falk. In diesem Segment ist der Wettbewerb um Marktanteile sehr intensiv. Anfang 2012 stellte ein namhafter Kunde dem Zerspanungslieferanten die Aufgabe, eine spezielle Rührwerkslaterne zu fertigen. Dabei handelt es sich um ein Gehäuse aus Grauguss 25, in dem das Getriebe beziehungsweise der Antriebsmotor gelagert wird. „Die Anforderung beschränkte sich aber nicht auf die reine Bearbeitung, sondern war auch mit der Forderung verbunden, die gesamte Fertigung in einem deutlich reduzierten Zeitfenster und mit einem geringeren Budget als bei vergleichbaren Aufgaben zu leisten“, erklärt Marcel Golec, Fertigungsleiter bei Falk & Webs.
Auf einen Blick
Octagonfräser Xtra·tec F4080
- Octagonfräser mit achtschneidiger Wendeschneidplatte für alle Stahl- und Gusswerkstoffe sowie für rostfreie beziehungsweise schwerzerspanbare Materialien und NE-Metalle+
- extrem weicher Schnitt durch doppelt positive Geometrie
- konstruktiv gewuchtet für spindelschonenden Lauf
- Durchmesser 40 bis 160 mm
- Anstellwinkel 43°
- hartvernickelte Oberfläche bietet Korrosions- und Verschleißschutz und sorgt für besseren Spanablauf
„Auch unsere Kunden müssen sich dem Wettbewerbsdruck in ihren Branchen stellen und geben diese Herausforderungen dann an uns weiter“, betont Golec. „Um unsererseits wettbewerbsfähig zu bleiben, stellten wir uns der Herausforderung, indem wir nach weiteren Verbesserungen bei unseren eigenen Prozessen suchten.“
Zwar arbeiten die Teams bei Falk & Webs schon seit längerem an der Optimierung ihrer Prozesse, aber diesmal verlangten sie auch von ihrem Hauptlieferanten Walter noch hochwertigere Werkzeuge mit weiter verbesserten Standzeiten. „Unsdauerten die Bearbeitungsoperationen mit den vorhandenen Werkzeugen von Walter bei diesem Projekt noch zu lange, und dadurch war unser Preis zu teuer für unseren Kunden“, betont der Fertigungsleiter.
Bei der Bearbeitung der Rührwerkslaterne ging es vornehmlich um die Optimierung der Bohr- und Fräsoperationen. Ziel war, bei der Gesamtzerspanung deutlich Zeit einzusparen. Die Situation vor Ort zeigt ein BAZ, an dem mehrere Bauteile gleichzeitig bearbeitet werden können. Um hier die Taktzahl zu erhöhen, machten sich Walter-Anwendungstechniker Juri Gaymann und sein Kollege, Außendienstmitarbeiter Reinhard Schwendemann, gemeinsam mit Golec an die Aufgabe heran, die Anforderungen vor Ort zu prüfen und nach Verbesserungslösungen zu suchen. „Anhand der Bauteilzeichnung des Anwenders und der Anforderungen vor Ort bei Falk & Webs haben wir dann ein Bearbeitungskonzept entwickelt, die neuesten Werkzeugvarianten dazugenommen und entsprechende Bearbeitungsparameter empfohlen“, fasst Schwendemann die Serviceleistungen von Walter für seinen Anwender zusammen.
Parameter vor Ort ausgereizt
Die definierten Parameter wurden dann vor Ort in Villingen-Schwenningen geprüft. Dabei kamen verschiedene Wendeplattenbohrer und Wendeplattenfräser aus dem neuen 2012er-Programm von Walter zum Einsatz. Die ausgewählten Werkzeuge und Wendeplatten wurden dann mit verschiedenen Kombinationen und Parametern getestet und ausgereizt. Schließlich gelang es durch erhöhte Schnittgeschwindigkeiten und Vorschubwerte die Standzeit deutlich zu erhöhen. Ausschlaggebend waren dabei die neuen, veränderten Werkzeuge, die mit anderen Werten ausgestattet sind.
Eingesetzt werden nun bei der Bearbeitung der Rührwerkslaterne aus dem Material GG 25 der Walter-Xtra·tec-Octagonfräser F4080 mit achtschneidiger Wendeplatte sowie die Bohrspitze P6003 für den Vollhartmetallbohrer Xtra·tec-Point Drill B4215 für die Bohrtiefe 5xD. Als Schneidstoff für die Wendeplatten entschied man sich für WKK 25. Dadurch wurde eine eindeutig größere Standzeit erreicht, weil eine höhere Schnittgeschwindigkeit möglich war.
Innovative Prozessoptimierung
„Ohne das hohe Engagement der Walter-Mitarbeiter hätten wir sicher keine so innovative Prozessoptimierung erreicht“, betont Golec. „Die bisherigen Werkzeuge hätten so nicht ausgereicht. Mit den neuen Werkzeugen, die wir auch vor Ort ausprobieren konnten, verfügen wir nun über viel mehr Möglichkeiten als bisher“, freut sich der Fertigungsleiter.
Insgesamt zeigen sich alle Beteiligten mehr als zufrieden: „Die Bearbeitungszeit pro Bauteil wurde halbiert. Dies gilt sowohl beim Bohren als auch beim Fräsen. Die Bohrspitze P6003 ist universal einsetzbar, bietet mehr Vorschub und erzielt erheblich bessere Ergebnisse“, erklärt Golec. Dies gilt auch für die neuen Fräswendeplatten, die ausschließlich von Walter eingesetzt werden.