„Erfolgreich auf expansivem Kurs“

Herr Müller, SHW Werkzeugmaschinen hat seinen Expansionskurs forciert und nun auch Standorte in Indien und China. Können Sie hier schon erste Früchte ernten?
Besonders in Indien wurde die Vertriebs- und Service-Niederlassung gut angenommen. Hier konnten wir neben den neuen Projekten und Aufträgen auch zahlreiche Umbauten und Überholungen hinzugewinnen, was den Standort mehr als rechtfertigt. In China verhält es sich ähnlich. Auch hier haben wir aufgrund der vielen Neuprojekte jede Menge Arbeit.

Haben Sie die vor einem Jahr geplante Erweiterung der Produktpalette nach oben schon vollzogen?
Jawohl, wir haben zum einen unsere PowerForce 8 mit vertikalen Fahrwegen über 8 m erfolgreich am Markt platziert, zum anderen haben wir ein weiteres Großmaschinen-Projekt bereits realisiert, das wir aber erst auf der Messe EMO 2013 als Weltneuheit präsentieren wollen. Hier sind wir gemeinsam mit einem Kunden neue vielversprechende Wege gegangen. Das Maschinenkonzept ergänzt uns zusätzlich unter anderem im Bereich „Drehen und Fräsen“ großer komplexer Teile.

Wie steht es aktuell um das Thema Energieeffizienz – gibt es neben der PowerSpeed 6 neue Ansätze?
Wir haben auch hier Ergänzungen vorgenommen. Bei SHW WM sind nun alle Maschinen auf diesem Konzept aufgebaut, größenabhängig können zwischen 5600 bis 8500 Euro pro Jahr an Energiekosten gespart werden. Wir investieren sowohl bei der Herstellung und Montage als auch bei der Fertigung ebenfalls in energieeffiziente Verfahren und verwenden hochwertige Komponenten wie zum Beispiel frequenzgeregelte Pumpen und Kühlaggregate, die auch zur Brauch- wassererwärmung taugen. Dieses Thema werden wir auch weiterhin mit viel Engagement weiterbearbeiten. Zusätzlich werden wir über das Programm „Core by Fill“ dem Anwender die Möglichkeit bieten können, den Return on Investment schnell und übersichtlich zu ermitteln.

Auf einen Blick

Gewinner des Nortec Award 2012
Die SHW-Werkzeugmaschinen GmbH erhielt im vergangenen Jahr für ihre 200 t schwere Fräsmaschine PowerForce 8 den Nortec Award 2012, der unter dem Motto „Nachhaltigkeit in der Industrieproduktion“ stand. Als Fahrständerfräsmaschine wurde die PowerForce 8 konsequent auf Energieeffizienz ausgerichtet. Ihre intelligente Steuerung sorgt beispielsweise für eine erhebliche Reduktion der Blindleistung, zudem wurden Hydraulikkomponenten energiesparend ersetzt, eine effizientere Kühlung und Schmierung integriert, geregelte Antriebsmechanismen verwendet und die Zuschaltung diverser Hilfsaggregate an den Betriebszustand angepasst. Durch die Optimierungsmaßnahmen gelang es SHW, WM eine Energieeinsparung von 27 Prozent oder 66 000 kWh/Jahr zu verwirklichen.

Stichwort Mehr-Achs-Antriebssystem. Herr Müller, konnten Sie sich im Bereich 5-Achs-Fräsen neue Bereiche erobern?
Wir haben nun für alle unsere Maschinen die entsprechenden Fräsköpfe, die sowohl Simultanbearbeitung wie auch zwischengradige Bearbeitung im geklemmten Zustand ermöglichen, die neben Aluminium und Stahl auch die Bearbeitung von Verbundwerkstoffen oder Titan zulassen. Anwenderspezifisch stellen wir die passenden Maschinen und Antriebe zusammen.

Konnte für das Jahr 2012 der geplante Umsatz von 65 Mio. Euro erreicht werden?
Wir konnten unseren Umsatz der SHW-Werkzeugmaschinen-Gruppe für 2012 auf 67 Mio. Euro steigern. Nicht zuletzt durch einen guten deutschen Markt, der wieder investitionsbereit war.

Mit 10 Prozent Marktanteil ist SHW WM gut aufgestellt. Gibt es Maßnahmen um diesen Anteil künftig vielleicht noch zu steigern?
Bereits vor zwei Jahren haben wir uns für das Jahr 2014 die 70-Mio.-Euro-Marke vorgenommen. Dies werden wir weiter verfolgen und wie es aussieht, auch erreichen. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, und vielversprechende Projekte sind in der Pipeline. Wir freuen uns auf das EMO-Jahr 2013. Auch die neuen Maschinen versprechen viel zusätzliches Potenzial, da sie ja eine Erweiterung der Palette darstellen.

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