Holländisches Erfolgskonzept

Herr Beenders, was steckt hinter dem Erfolg von Unisign?
Für die Großteilebearbeitung gibt es eigentlich keine starren Lösungskonzepte. Es ist oft eine Kombination aus der Erfahrung mit den Teilen, der Maschine, dem Umfeld und der Technologie. Unsere Stärke liegt darin, die Erfahrung unserer Anwender mit der neuesten Technologie zu kombinieren. Dies führt dann letztendlich zu einer produktiven Lösung. Diese vier Komponenten im richtigen Verhältnis zu mischen, ist im Grunde das Erfolgsrezept!

Welche Branchen sind für Sie relevant – können Sie vielleicht ein Paradebeispiel nennen?
Eigentlich ist fast in jedem unserer Marktsegmente die Großteilebearbeitung relevant. So haben wir viele Referenzen bei weltmarktführenden Unternehmen in den verschiedensten Bereichen weltweit. Der Einsatz reicht über Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen, Schiffsturbos, Windenergieanlagen bis hin zu Aerospacekomponenten. Momentan sind wir dabei, die letzten zwei Maschinen bei einem weltmarktführendem Unternehmen im Mining Equipment zu installieren, wo wir eine Halle fast nur mit Unisign-Maschinen liefern durften. Unsere Maschinen bei diesem Anwender können Teile von Durchmesser 750 bis zu 4500 mm bearbeiten. Alle Maschinen sind dort mit automatischem Werkzeugwechsel, Kopfwechsel und Palettensystem ausgestattet, um so eine maximale Spindelzeit zu erzielen. Dazu haben wir einige kundenspezifische Köpfe entwickelt, womit wir die Bearbeitungsprozesse weiter optimieren konnten.

In welchen Ländern konzentriert sich die Großteilebearbeitung – wie steht es um den deutschen Markt?
Jedes Gebiet kennt mehr oder weniger Großteilebearbeitung, nur die Konzentration der Bearbeiter wechselt. Der deutsche Markt ist seit dem Ursprung unseres Unternehmens einer unserer wichtigsten Märkte. Unisign hat viele Maschinen im deutschen Raum installiert. Obwohl wir Maschinen auf jedem Kontinent installiert haben, sehen wir, dass komplexe Teile hauptsächlich in Westeuropa bearbeitet werden oder wieder in Westeuropa bearbeitet werden.

Was bringt die Zukunft in Sachen Komplettbearbeitung?
Für Unisign bringt die Zukunft eine weitere Kombination der Bearbeitungen, vom Drehen, Fräsen, Bohren, Gewindeschneiden bis hin zum Schleifen und Rollieren. Die Teile wachsen im Umfang und die Bearbeitungen werden komplexer. Unisign kann sich in dieser Ebene differenzieren und durch kundenspezifische Lösungen hervorheben. Wo andere Maschinenbauer aufhören oder sich nicht mehr trauen, dort steigt Unisign ein. Also, der Trend, den wir klar identifizieren können, ist die komplexe Komplettbearbeitung.

Unicom 8000 von Unisign

Komplettbearbeitungszentrum Unicom 8000 von Unisign.

Stichwort Automatisierung – wann ist sie sinnvoll?
Es gibt hierfür keine feste Richtlinie. Alles ist abhängig von dem Produktportfolio unserer Kunden. Hat ein Anwender eine große Serie oder hat er kleinere Serien aus einer größeren Produktfamilie, kann dies alles die Frage nach einer Automatisierung beeinflussen. Ab einer bestimmten Teilgröße, wenn ein Teil über eine Woche lang auf eine Maschine bearbeitet wird, lohnt es sicht nicht mehr. Unserer Ansicht nach bestimmt das Verhältnis zwischen Bearbeitungszeit und Rüstzeit, ob es sinnvoll ist zu automatisieren oder nicht. Wir gehen immer gern mit unseren Anwendern in Dialog, um festzustellen, was für ihn das wichtigste Kriterium ist.

Was sollte ein Einsteiger in die Großteilebearbeitung Ihrer Meinung nach unbedingt beachten?
Er sollte beachten, dass Großteilebearbeiten nicht nur die Investition in eine große Maschine bedeutet, sondern auch eine andere Philosophie der Bearbeitung erfordert. Wenn ein Teil lange auf einer Maschine ist, spielt das Umfeld mit eine Rolle. Bei kleineren Teilen sind Zykluszeiten oft so kurz, dass das Umfeld kaum Einfluss hat, aber bei großen Teilen kann die gewünschte Genauigkeit dann schon verloren gehen. Unisign legt Wert darauf, die Anwender so gut wie möglich zu unterstützen mit Schulungen, Produktionsberatung und Begleitung bis zu Turn-key-Projekten. Bei uns kauft ein Kunde keine Maschine, sondern eine Lösung. Wir möchten das Wissen unserer Anwender kombinieren mit den Stärken unserer Maschinen – damit sind wir „your partner in productivity“.

Wie hoch ist die Fertigungstiefe bei Unisign?
Unsere Fertigungstiefe ist sehr hoch und liegt bei rund 90 Prozent. Sie liegt deshalb so hoch, weil wir extrem viel Wert auf Qualität legen. Daneben finden wir es extrem wichtig, das Geschäft unserer Kunden zu verstehen und hier selbst gut zu sein. Das können wir nur, wenn wir die Bearbeitungstechnologien und Strategien verstehen und verbessern können. Und Unisign-Maschinen werden auf Unisign-Maschinen hergestellt – nur so können wir unsere Maschinen zu zuverlässigen Produktionsmitteln weiter entwickeln.

40 Jahre Unisign – was ist so besonders an Ihrem Unternehmen?
Das Besondere an Unisign ist, dass für uns die Lösung zählt, wobei der Kunde einen Namen und ein Gesicht hat. Wir legen viel Wert auf eine Partnerschaft mit unseren Kunden. Wir können voneinander lernen und uns gegenseitig verbessern.

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