Stefan Hansch, Emco

"Wir wachsen gegen den Markttrend." Stefan Hansch, Geschäftsführer Emco Group. - (Bild: Emco Group)

Einziger wunder Punkt der Veranstaltung: die begrenzt verfügbare Fläche

Große Messen haben direkte wirtschaftliche Auswirkungen. Wie sehen Sie die derzeitige wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens und die der Werkzeug-maschinenbranche?
Wir wachsen gegen den Markttrend. Für das Jahr 2016 erwarten wir ein Plus von zehn Prozent beim Umsatz. Generell etwas zur Situation der Werkzeugmaschinenbranche zu sagen, ist schwierig. Eines ist jedoch festzuhalten: Je nach Strategie, Produktsortiment und Verankerung am jeweiligen Markt schlagen sich etwaige politische und wirtschaftliche Unsicherheiten wie beispielsweise in Russland oder der Türkei mehr oder weniger stark auf die Ergebnis- beziehungsweise Umsatzentwicklung nieder.

Wo sehen Sie Potenziale, um die wirtschaftliche Situation Ihres Unternehmens noch weiter zu verbessern?
Als sehr exportorientiertes und gleichzeitig mittelständisches Familienunternehmen ist für uns der zentrale Erfolgsfaktor, flexibel und rasch auf neue Marktgegebenheiten reagieren zu können. Dafür braucht es gerade so viel – beziehungsweise wenig – Bürokratie und Reglement, um eben die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Alles darüber hinaus ist hinderlich und erschwert die weitere Entwicklung. Hier sehen wir in manchen Bereichen noch Potenzial.

Ein Unternehmen wie Emco lebt von technischen Innovationen. Welche diesbezüglichen Neuerungen sind Ihnen in jüngerer Zeit besonders aufgefallen, und wie bewerten Sie diese?
Aus unserer Wahrnehmung waren beispielsweise viele der auf der AMB gezeigten Innovationen im Themenbereich „Industrie 4.0“angesiedelt. Und dies zu Recht, wie wir meinen, denn der zukünftige Erfolg der europäischen Hersteller – zu denen ja auch die Emco-Gruppe gehört – wird davon abhängen, ob es uns gelingt, bei diesen Entwicklungen in der ersten Reihe mitzuspielen.

„Der zentrale Erfolgsfaktor ist, flexibel und rasch auf neue Marktgegebenheiten reagieren zu können.“
Stefan Hansch, Geschäftsführer Emco Group

Eine Neuheit aus Ihrem Hause ist eine automatisierte Fertigungslösung zur Komplettbearbeitung, bei der ein kollaborierender Roboter für Bedienzwecke eingesetzt wird. Was versprechen Sie sich von dieser Lösung?
Wir wollten einen Impuls setzen und unsere Besucher motivieren, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Außerdem wollten wir eine Plattform für den  Ideenaustausch schaffen und individuelle Anforderungen diskutieren. Dies ist uns gelungen, und wir haben interessante Inputs und Trends mitnehmen können.

Wie wirkt sich die zunehmende Automatisierung auf die Gestaltung der von Ihrem Unternehmen angebotenen Lösungen aus?
Das Thema Automatisierung ist bei der Ausarbeitung von Prozesslösungen bei Emco seit vielen Jahren gut implementiert – und unser schon durchwegs modular aufgebautes Produktprogramm erlaubt ein hohes Maß an Customizing. Damit entwickelt sich unser Unternehmen immer weiter weg vom reinen Standardmaschinenhersteller hin zum Turnkey-Anbieter.

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