Die Studer S131- präsentiert auf der AMB 2016.

Die Studer S131- präsentiert auf der AMB 2016. (Bild: Studer)

Hauptanwendungsgebiete der neuen Radienschleifmaschinen S121, S131 und S141 sind die Herstellung von Matrizen – insbesondere in der Verpackungsindustrie –, wo vorrangig Hartmetall und Keramik zu bearbeiten ist, und die Produktion von Hydraulikkomponenten wie Axialpumpenkolben, -führungsplatten, -gehäusen aus gehärtetem Stahl, Guss und Kupfer. Hinzu kommen die Fertigung komplexer Werkstücke mit mehreren Konen grösser 20° bis 90° in einer Aufspannung, deren Anwendungsgebiete vor allem in der Uhren- und Medizinaltechnik mit extraharten Werkstoffen wie Industriekeramik, Saphire und Hartmetall liegen, sowie die Herstellung von Humanimplantaten für Schulter, Knie und Hüfe aus Keramik und Titan.

Neues Marktsegment erschlossen

Erfolgreich abgedeckt wurde dieses Teilespektrum bislang durch die Studer-Universal-Innenrundschleifmaschinen CT750 und CT960. Mit ihrem Markteintritt übernimmt nun die neue Radienschleifmaschine S121 das Anwendungsspektrum der CT750, während die S131 für das bisherige Teilespektrum der CT960 ausgelegt wurde. Neu ist, dass mit der Radienschleifmaschine S141 jetzt auch die Bearbeitung grösserer Werkstücke möglich wird. Für den Anwender bedeutet das in Zahlen: Der Schwingdurchmesser über Tisch beträgt bei der S121 250 mm, bei der S131 300 mm und bei der S141 400 mm. Neu können Aussendurchmesser bis zu 160 mm bei einer Aussenschleifscheibe von Durchmesser 250 mm bearbeitet werden. Die maximale Teilelänge inklusive Spannmittel beläuft sich bei allen drei Radienschleifmaschinen auf 300 mm, das maximale Werkstückgewicht inklusive Spannmittel beträgt 100 kg.
Dafür, dass Studer die erfolgreichen CT-Modelle ablöst, gibt es triftige Gründe, die sich in einem erhöhten Kundennutzen niederschlagen. So wurde mit den neuen Radienschleifmaschinen zuallererst ein höherer Technologielevel verwirklicht. Das zeigt sich im Maschinenbett, das neu aus Granitan besteht und damit höhere Dämpfung, Thermostabilität und Führungsgenauigkeit bietet. Es drückt sich aber auch im Führungs- und Antriebssystem StuderGuide mit Linearmotoren aus, das durch hohe Verschleissfestigkeit, lange Lebensdauer und hohe Dynamik (Interpolationsmöglichkeit) besticht. Der Hauptnutzen, den Kunden aus den neuen Maschinen ziehen können, besteht zudem aus dem erweiterten Teilespektrum, das die zusätzliche Baugrösse ermöglicht, und dem neuen Abrichtkonzept, das durch die neue Anordnung auf der B-Achse (simultan schwenkbarer Werkstücktisch) nicht nur einfacher, sondern auch thermisch stabiler und mechanisch steifer ist. Dass nun auch die neuen S121, S131 und S141 nach dem Thuner Baukastenprinzip gefertigt werden, bedeutet für den Anwender ausserdem Gleichteile bei Wartung und Service und dadurch eine höhere Verfügbarkeit von Servicetechnikern. Es bedeutet aber auch eine Harmonisierung der Komponenten und mit dem neuen Design und der verbesserten Ergonomie eine Erhöhung der Maschinenwertigkeit.

Funktionsmächtige Software
Beim Aufbau der neuen Radienschleifmaschinen ist die Software StuderSIM besonders hervorzuheben. Denn mit ihr beantwortet STUDER die Frage, was ein Bediener benötigt, um komplexe Teile – oft in einer Aufspannung – bearbeiten zu können. Die Antwort: Einen Assistenten, mit dem sich Werkstücke – abgeleitet aus der Zeichnung – umfänglich erfassen, sämtliche benötigte Geometriedaten für die Schleifzyklen generieren und den Schleifprozess per Simulation auf einem PC oder an der Maschine überprüfen und visualisieren lassen.
Von den Universal-Rundschleifmaschinen S121, S131 und S141 unterscheiden sich die namensgleichen Radienschleifmaschinen in einer Reihe von technischen Details. So sind die B-Achsen der Radienschleifmaschinen simultan und interpolierbar (von -60° bis +90°) aufgebaut, während die Universal-Rundschleifmaschinen einen Schwenktisch besitzen, der von
-10° bis +20° positionierbar ist. Darüber hinaus sind die Spindeln bei den Radienschleifmaschinen hinten auf dem Revolver angeordnet, bei den Rundschleifmaschinen ist es genau anders: sie sitzen vorn. Und auch beim Abrichtkonzept gibt es Unterschiede. So haben die Radienschleifmaschinen den Abrichter auf der B-Achse, die Rundschleifmaschinen dagegen sind mit zwei einklappbaren Abrichtern ausgerüstet.
Kontakt: Fritz Studer AG, www.studer.com
 AMB Halle 8, Stand C12

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