Der junge Leonhard war ein Tüftler, hatte im Ausland Erfahrungen im Bereich der mechanischen Fertigung gesammelt und ging nun daran, in seinem Heimatland Schweiz seine Ideen zu verwirklichen. Bereits 1918 brachte seine junge Firma, die L. Kellenberger & Compagnie, die erste eigenentwickelte Universalschleifmaschine auf den Markt. Die Präsentation auf der Messe Basel im Jahr 1919 brachte die ersten Kunden, der wachsende Erfolg weitere Maschinenentwicklungen, so 1920 die erste Flachschleifmaschine sowie eine Spezialschleifmaschine für das Überholen von Automobilmotoren und 1922 die erste Kurbelwellenschleifmaschine. Viele weitere Maschinenentwicklungen prägten die Firmengeschichte in den nächsten Jahrzehnten. 1960 spezialisierte sich Kellenberger auf Universal-Rundschleifmaschinen.
Die kontinuierliche Entwicklung vom Schweizer Familienunternehmen zum Global Player erlangte in der weltweit agierenden Hardinge Gruppe neue Möglichkeiten. Kellenberger ist die Führungsgesellschaft in der Hardinge Grinding Group – eines umfassenden Netzwerkes an Schleiftechnologie, zu denen neben Hauser Tschudin und Usach auch Jones & Shipman und Voumard gehören. Die fusionierte Gesellschaft mit den Standorten St. Gallen und Biel bringt für den Kunden eine einzigartige Palette von Schleifmaschinen und Schleifsystemen sowie ein breit ausgebautes Dienstleistungsangebot. Von Einsteigermaschinen der Marke Jones & Shipman bis zu Premiumschleifmaschinen der Marken Kellenberger und Voumard, von hochpräzisen Koordinatenschleifmaschinen von Hauser und bis zu den modularen Systemen der Marke Tschudin und Usach, liefert die Hardinge Grinding Group heute Lösungen für jede nur erdenkliche Schleifaufgabe, vom universellen über den produktiven Bereich bis zum Systemgeschäft.
Das Kellenberger Maschinenprogramm reicht dabei von Maschinen für komplexe Aufgaben, wie die 2014 komplett neu konzipierte Varia, bis hin zu kompakten, preisgünstigen Universalmaschinen, wie die mit über 750 Maschinen erfolgreich am Markt etablierte KEL-Vista, die perfekt für den Einsatz im höchst anspruchsvollen Werkzeug- und Formenbau, im Maschinen- und Prototypenbau sowie in Unterhaltswerkstätten und Labors für die wirtschaftliche Fertigung von Klein- und Mittelserien geeignet ist.
Diese Maschine wurde vom Kellenberger Entwicklerteam zum 100-jährigen Firmenjubiläum einem kompletten Facelift unterzogen, bei dem die herausragenden positiven Eigenschaften der Maschine gestärkt wurden.
Die heute unter dem Namen Vista geführte CNC-Universal-Schleifmaschine zeichnet sich unter anderem durch anwenderfreundliches Einrichten und Bedienen aus. Dank der einfachen KEL-Easy-Menüstruktur sind Programmierkenntnisse nicht mehr erforderlich. Die optimale Sicht auf den Bearbeitungsprozess ist durch extragroße Fenster in der Verkleidung weiter verbessert worden.
Die Vista ist kompakt gebaut und verfügt über ein integriertes Transportsystem. Durch die Trennung des Maschinenbetts vom Maschinengestell werden externe Einflüsse auf den Bearbeitungsprozess minimiert. Ein weiteres Beispiel für die richtungweisende Konstruktion ist der schwenkbare, sowohl zum Schleifen zwischen feststehenden Spitzen als auch zum Fliegendschleifen einsetzbare Werkstückspindelstock. Die Belastung zwischen Spitzen beträgt max. 100 kg, fliegend max. 100 Nm. Die thermisch optimierte Lagerung garantiert höchste Rundlauf- und Formgenauigkeiten.
Auch der UR-Schleifkopf ist dank optimierter Spindellagerung und wassergekühltem Motor thermisch stabil und garantiert exzellente Oberflächen. Die neu verfügbare Hochfrequenz-Innenschleifspindel sorgt durch ihr breites Drehzahlband und kraftvolle Leistung für einen noch universelleren Einsatz.
Die Z-Achsen-Bewegung erfolgt auf klassischer Gleitführung, wodurch eine hohe Dämpfung garantiert ist, die X-Achse ist mit einer Wälzführung für stickslipfreies Positionieren ausgestattet. Die Maschine ist in beiden Achsen mit hochpräzisen Glasmaßstäben bestückt.
Kontakt: L. Kellenbeger & Co. AG, www.kellenberger.net