Vor dem Hintergrund steigender Kerosinkosten und dem Ruf nach einer besseren CO2-Bilanz ist die Luftfahrtbranche gezwungen, in sparsamere und umweltfreundlichere Flugzeuge zu investieren. Gleichzeitig nimmt der Luftverkehr zu, so dass die Zahl der Flugzeuge kontinuierlich steigt und Innovationszyklen immer kürzer werden. Über die damit verbundenen Herausforderungen für die Fertigung in der Luftfahrtindustrie sowie adäquate Lösungen haben Branchenvertreter auf dem Aerospace Forum bei Deckel Maho Pfronten diskutiert. Im dortigen Aerospace Excellence Center hat DMG Mori die Veranstaltung am 28. und 29. Oktober 2015 bereits zum zweiten Mal organisiert.
Gerade in der Luftfahrtindustrie ist die mechanische Bearbeitung geprägt von höchsten Qualitätsvorgaben und aufgrund steigendem Kostendruck ständig auf der Suche nach immer produktiveren Fertigungsprozessen. Strukturbauteile werden währenddessen dank des Einsatzes von Kohlefaserverbundwerkstoffen und damit einem höheren Anteil an Titan immer leichter, gleichzeitig aber auch schwerer zu zerspanen. In den Triebwerken finden sich neue hochwarmfestere Legierungen, deren Zerspanbarkeit die Hersteller vor ganz neue Herausforderungen stellt. Das Aerospace Excellence Center von DMG Mori konzipiert für genau diese Anforderungen innovative Fertigungslösungen. Grundlage hierfür ist einerseits die jahrelange Erfahrung des Werkzeugmaschinenherstellers, andererseits die Zusammenarbeit mit ebenso erfahrenen Partnern. Von diesem gemeinsamen Knowhow haben sich auf dem Aerospace Forum bei Deckel Maho Pfronten insgesamt rund 100 internationale Teilnehmer überzeugen können.
Die Agenda des Aerospace Forums umfasste zahlreiche Vorträge zu den Zukunftsthemen rund um das hochproduktive und prozesssichere Fertigen in der Luftfahrtindustrie. Neben Vertretern von CeramTec, Sandvik Coromant und Haimer, die über Werkzeug- und Werkzeughalterlösungen referiert haben, hat auch Siemens Einblicke in den Schwerpunktbereich Aerospace Industry gegeben. Aus Sicht des Werkzeugmaschinenherstellers hat DMG Mori auf dem Aerospace Forum, Zukunftstechnologien wie die ultraschallunterstützte Bearbeitung von Composite- und schwer zerspanbaren metallischen Werkstoffen gezeigt und die Vorteile des Additive Manufacturing auf der Lasertec 65 3D demonstriert. Die von Sauer entwickelte Maschine vereint das Laserauftragschweißen mittels Pulverdüse und die spanende 5-Achs-Simultanbearbeitung in ein und derselben Aufspannung, was nahezu grenzenlose Freiheiten in der Konstruktion erlaubt.
In weiteren Vorträgen hat die DMG Electronics die DMG Mori Prozesskette und die dort inbegriffene DMG Mori Virtual Machine für eine ganzheitliche Prozessoptimierung vorgestellt und – gemeinsam mit der voestalpine Gießerei Linz GmbH, der Janus Engineering AG und der Renishaw GmbH – die Integration des In-Prozess-Messens in die Prozesskette näher beleuchtet.
Live-Demonstrationen der im Aerospace Excellence Center ausgestellten Fertigungstechnologien sowie eine Werkstour haben das Rahmenprogramm des Aerospace Forums abgerundet und den Besuchern Gelegenheit gegeben, sich weiter auszutauschen.
Kontakt: DMG Mori Europe Holding AG, www.dmgmori.com